Zaleskie (Ustka)

Zaleskie (Ustka)
Zaleskie
Zaleskie führt kein Wappen
Zaleskie (Polen)
Zaleskie
Zaleskie
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Landkreis: Słupsk
Gmina: Ustka
Geographische Lage: 54° 31′ N, 16° 46′ O54.52111111111116.764166666667Koordinaten: 54° 31′ 16″ N, 16° 45′ 51″ O
Einwohner:

400

Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GSL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 203: Koszalin-DarłowoUstka
Schienenweg: PKP-Linie 405: Piła-Miastko-Słupsk-Ustka
Bahnstation: Ustka
Nächster int. Flughafen: Danzig

Zaleskie (deutsch Saleske, kaschubisch Żelesczé) ist ein Dorf im äußersten Nordwesten der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Landgemeinde Ustka (Stolpmünde) im Kreis Słupsk (Stolp).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Zaleskie liegt im Nordwesten des Powiat Słupski unmittelbar an der Grenze zur Woiwodschaft Westpommern. Die Dorffläche erstreckt sich nach Norden über das Zaleskie Bagna (Salesker Moor) bis zu den Zaleskie Wydmy (Salesker Dünen) an der Ostseeküste.

Durch den Ort führt die Woiwodschaftsstraße 203, die Koszalin (Köslin) und Darłowo (Rügenwalde) mit Ustka (Stolpmünde) verbindet. Die nächste Bahnstation ist das zehn Kilometer entfernte Ustka an der Staatsbahnlinie 405 Piła (Schneidemühl) - Ustka. Bis 1945 bestand die Bahnstation Gallenzin-Saleske (polnisch: Golęcin-Zaleskie) an der dann stillgelegten Bahnstrecke Schlawe–Stolpmünde (Sławno-Ustka).

Ortsname

Frühere Namensformen sind: Szileske, Sileske, Selleszka, Seleszke und bis 1945 Saleske. Die polnische Namensform Zaleskie kommt in Polen dreimal als Ortsname und zweimal als Name von Seen vor.

Geschichtliches

Der historischen Dorfform nach ist Saleske ein Gassendorf. Im Jahre 1344 wird ein von Typhano als Besitzer genannt, und von 1461 bis 1945 ist es im Besitz der von Belows. 1480 findet der Ort eine Erwähnung in den Klageartikeln des Herzogs Bogislaw X. von Pommern gegen seine Mutter. 1523 saßen Henning von Below und die Witwen von Gerdt und Otto Below auf Saleske.

Um 1784 hatte Saleske zwei Rittersitze bzw. Vorwerke, eine Windmühle, zwölf Bauern, aucht Kossäten, eine Schmiede und einen Schulmeister bei 73 Feuerstellen.

Bis 1876 gehörte Saleske zum Landkreis Schlawe und wurde dann dem Landkreis Stolp - ebenfalls im Regierungsbezirk Köslin in der preußischen Provinz Pommern gelegen - angegliedert. Im Jahre 1939 betrug die Gemeindefläche 1751 Hektar bei einer Wohnbevölkerung von 967 Einwohnern. Saleske mit den Ortschaften Brink (heute polnisch: Breń), Buchwald (Zabłocie) und Salesker Strand (Zalesin) war Amtsdorf, gehörte jedoch zum Standesamt Dünnow (Duninowo) und Amtsgericht Stolpmünde (Ustka).

Am 7. März 1945 drangen russische Truppen von Westen her in den Ort ein. Drei Tage später wurde eine russische Verwaltung eingerichtet. Im Sommer 1945 kamen Polen nach Saleske, besetzten die Höfe und Häuser und vertrieben alle Dorfbewohner. Saleske wurde unter der Bezeichnung Zaleskie polnisch und ein Teil der Gmina Ustka im Powiat Słupski der Woiwodschaft Pommern (1975-1998 Woiwodschaft Stolp). Heute zählt das Dorf etwa 400 Einwohner.

Kirche

Dorfkirche

Die Salesker Kirche stammt aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. Der Turm trägt die Jahreszahl 1754. Im Innern des Gotteshauses befand sich vor 1945 ein dreiteiliger Flügelaltar aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Kanzel war ein Werk aus dem 17. Jahrhundert. Der Orgelbaumeister Christian Friedrich Völkner aus dem Nachbarort Dünnow (heute polnisch: Duninowo) baute hier 1869 die Orgel. Die Kirche, in der über 400 Jahre evangelische Gottesdienste stattfanden, wurde 1945 zugunsten der Katholischen Kirche in Polen enteignet.

Kirchengemeinde

Die Bevölkerung von Saleske war vor 1945 fast ausnahmslos evangelischer Konfession. Im jahre 1590 wurde Saleske eine Filialgemeinde des Kirchspiels Dünnow (Duninowo), und die dortige Dorfkirche war bis 1945 Pfarrkirche. Sie gehörte zum Kirchenkreis Stolp-Stadt im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern in der Kirche der Altpreußischen Union.

Im Jahre 1940 zählte die Kirchengemeinde Saleske 1054 Gemeindeglieder von 3090 im gesamten Kirchspiel. Sie unterstand dem Kirchenpatronat der Familie von Below, zuletzt Walter von Below. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Hans Schreiber.

Seit 1945 leben in Zaleskie überwiegend katholische Kirchenglieder. Zaleskie ist - wie auch Możdżanowo (Mützenow) - eine Filialkirche der Pfarrei Duninowo (Dünnow) im Dekanat Ustka (Stolpmünde) im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen. Die evangelischen Einwohner gehören jetzt zur Kirchengemeinde der Kreuzkirche in Słupsk (Stolp) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Schule

Im Jahre 1932 gab es im Gemeindegebiet von Saleske zwei Volksschulen: eine vierstufige mit vier Klassen, drei Lehrkräften und 162 Schulkindern in Saleske selbst sowie eine einstufige mit einer Lehrkraft und 20 Schulkindern im Ortsteil Salesker Strand (polnisch: Zalesin). Der wohl erste Schulhalter in Saleske war Georg Stöckmann (bis 1785), letzte deutsche Unterrichtende waren die Lehrer Carl, Wangerow und Schulz in Saleske sowie Krampitz in Salesker Strand.

Persönlichkeit des Ortes

Söhne und Töchter des Ortes

  • Gerda von Below (* 9. November 1894 in Saleske), deutsche Schriftstellerin († 1975)

mit dem Ort verbunden

  • Nikolaus von Below (1837-1919), nach 1863 Fideikommissherr auf Gut Saleske, Mitglied des Preußischen Herrenhauses

Verweise

  • Karl-Heinz Pagel, Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit, Lübeck, 1989
  • P. Scharnofske, Saleskerstrand. Chronikaufzeichnungen über Land und Leute, in: Ostpommersche Heimat 1932, Nr. 14
  • ders., Aus der Geschichte von Saleskerstrand, in: Ostpommersche Heimat 1932, Nr. 17
  • Die Wanderdüne in Saleskerstrand, in: Heimatbuch des Landkreises Stolp, und in: Stolper Heimatblatt 1960
  • Hans Glaeser, Das Evangelische Pommern, 2. Teil, Stettin, 1940

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