Schanzenstraße

Schanzenstraße

Die Schanzenstraße ist eine Straße im Hamburger Stadtteil Sternschanze. Sie erhielt ihren Namen nach der benachbarten ehemaligen Sternschanze [1]. Sie ist jetzt einer der zentralen Bereiche im so genannten Schanzenviertel.

Lage und Verlauf

Die heutige Schanzenstraße liegt zwischen der Kreuzung mit der Altonaer Straße/Weidenallee/Kleiner Schäferkanp im Norden und dem Neuen Pferdemarkt im Süden. Zu Beginn ihrer Existenz war jedoch nur der Verlauf zwischen dieser Straßenkreuzung und der Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn als „Schanzenstraße“ bezeichnet, südlich dieser Eisenbahnkreuzung hatte der Straßenzug seit 1841 [2] bis etwa 1900 den Namen „Neue Rosenstraße“.[3]

Im Jahre 1885 wurden die Schanzenstraße und die Neue Rosenstraße um ca. 100 m nach Westen verlegt,[4] dies vermutlich im Zusammenhang mit Erweiterungsbauten der Schlachthofhalle oder der Bahnhofsanlagen (siehe unten).

Die heutige Nummerierung der Häuser beginnt demgegenüber im Süden mit der Nummer 1 bis zur Nummer 125 im Norden.

Ursprünglich verlief im südlichen Abschnitt der Straße, zwischen den heutigen Hausnummern 1 bis 7, auch ein kurzes Stück der Grenze zwischen der Stadt Hamburg und der damals noch selbständigen Stadt Altona wie die heute dort noch im Pflaster vorhandenen historischen Grenzmarkierungen mit den Buchstaben [A|H] - für "A"ltona und "H"amburg - belegen. In Höhe der heutigen Hausnummer 7 knickte die Grenze nach Nordwesten zum Schulterblatt hin, und trennte auf diese Weise den so genannten "Hamburger Hof" zwischen den beiden Straßen ab.

Nutzung

Der zuvor schon in der vormaligen „Neuen Rosenstraße“ begonnene und bis weit ins 20. Jahrhundert sich kontinuierlich hinziehende Stadtumbau führte zu einer sehr heterogenen Mischung von Wohnbebauung und Gewerbebetrieben in sehr unterschiedlichen Gebäuden. Dazu gehörte ursprünglich auch Hagenbeck's Tierpark mit einerm Standort an der von Osten einmündenden Ludwigstraße.

Es dominierten dabei schlachthof-bezogene Gewerbe, denn obwohl seit 1867 der „Zwang für die Schlachter der inneren Stadt, nur noch im öffentlichen Schlachthause zu schlachten“[5] bestand, wurde dieser häufig umgangen.

Seit 1866 befindet sich in dem Straßenzug der Bahnhof Sternschanze, der von der S-Bahn Hamburg als Haltestelle benutzt wird. Zuvor war er auch bis etwa 1970 Haltestelle für Fernzüge mit eigenem Bahnsteig. Neben dem Personenbahnhof befanden sich bis etwa 1990 auch umfangreiche Gleisanlagen für den Anschluss des Schlachthof Hamburg und während des Neubaus des Bahnhofs Hamburg-Altona auch der Autoverladung an das Schienennetz. Neben dem Bahnhof befindet sich seit 2008 auch der Zugang zum neu errichteten Gebäude der hamburger Außenstelle des Eisenbahnbundesamtes.

Seit 1908 hat die weltberühmte Schreibwarenfabrik Montblanc ihren Stammsitz in Hamburg, wobei sich bis 1989 deren Fabrik- und Verwaltungsgebäude in der Schanzenstraße 75 befand. Das Haus ist heute noch als Montblanc-Haus mit seiner markanten Backsteinfassade und der holzgepflasterten Hofdurchfahrt denkmalgeschützt und wird seit 1991 für die Volkshochschule genutzt.

Im Mai 1995 kam es rund um die Schanzenstraße zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei, wobei auch auf der Straße selbst Barrikaden errichtet wurden. Mittelpunkt waren die sogenannten „Laue-Häuser“ (benannt nach dem dortigen Sitz des Hela Gewürzwerks Hermann Laue) in der benachbarten Kampstraße, die besetzt waren und von der Polizei geräumt wurden.[6]

Einzelnachweise

  1. Horst Beckershaus, Die Hamburger Straßennamen. Woher sie kommen und was sie bedeuten. (Hamburg: Kabel-Verlag / Hamburger Abendblatt, 1997), zitiert nach www.20359hamburg.de/strassenverzeichnis
  2. Reinhold Pabel, Alte Hamburger Straßennamen, Bremen: Edition Temmen, 2001 und Schnitger, Hamburgische Straßennamen. In: Hamburger Schulzeitung, Jg. 6, S. 295, zitiert nach www.20359hamburg.de/strassenverzeichnis
  3. Vergleiche dazu die Karte von Hamburg 1888, Karte von Hamburg und Altona 1890 und Karte von Hamburg und Altona 1910
  4. www.20359hamburg.de/strassenverzeichnis unter "Viehhof"
  5. C. Boysen: „Hamburgs Schlachthof- und Viehmarktanlagen.“ Hrsg. im Auftrage der Schlachthof-Deputation von C. Boysen, Direktor (Hamburg, 1897), S. 4, zitiert nach www.20359hamburg.de/strassenverzeichnis
  6. www.nadir.org: Pressedokumentation Laue-Häuser, abgerufen 12. Februar 2011

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