- Sergej Litvinov
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Sergej Litvinov (russisch Сергей Сергеевич Литвинов/Sergei Sergejewitsch Litwinow; * 27. Januar 1986 in Rostow am Don, damalige Sowjetunion) ist ein Hammerwerfer, der sowohl die weißrussische als auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt und seit Oktober 2008 für Deutschland startet.
Sergej Litvinov ist der Sohn des Olympiasiegers und früheren Weltmeisters Sergei Litwinow, wurde in der Sowjetunion geboren und ist seit Juli 2008 für Deutschland startberechtigt. Er war zunächst Mitglied des VfB Komet Bremen und ist mittlerweile der LG Eintracht Frankfurt angeschlossen. Bei einer Größe von 1,85 m beträgt sein Wettkampfgewicht ungefähr 92 kg. Vor dem Hammerwerfen wurde er mit 15 Jahren Deutscher U17-Meister im Judo. Weil es keine Trainingspartner mehr für ihn gab und er nicht gegen Erwachsene kämpfen sollte, gab er den Judosport auf.[1] Seine Eltern trennten sich 2001 und Litvinov zog mit seinem Vater nach Minsk, wo dieser eine Trainerstelle angenommen hatte. Dort begann er mit dem Hammerwerfen – trainiert von seinem Vater – in einer Trainingsgruppe mit Iwan Zichan und startete für Weißrussland.[1][2] Der erste internationale Erfolg war ein neunter Platz bei den U20-Weltmeisterschaften 2004 in Grosetto, ebenfalls Rang neun wurde es bei den U20-Europameisterschaften 2005 in Kaunas. Obwohl Litvinov im Juni 2007 eine persönliche Bestweite von 74,80 m erzielte, erreichte er einen Monat später mit 64,03 m nur Platz elf bei den U23-Europameisterschaften 2007 in Debrecen. Im Mai 2008 steigerte er sich auf 75,35 m in Holtland, gewann in der Saison den Titel bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften und wurde Vierter bei den Deutschen Meisterschaften. 2009 verfehlte er – nach 77,88 m vom Juni in Sofia – bei den Militärweltmeisterschaften die 78 Meter nur um zwei Zentimeter,[3] hatte aber damit die Qualifikation für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 in Berlin geschafft. Dort erreichte er als zweiter Deutscher neben Markus Esser den Endkampf und wurde mit 76,58 Metern Fünfter. Er gewann 2009 auch zum ersten Mal den Deutschen Meistertitel im Hammerwurf.
2010 steigerte Litvinov seine persönliche Bestleistung gleich zu Beginn der Saison bei den Werfertagen in Halle auf 78,47 Meter, noch im Mai verbesserte er sich in Hengelo auf 78,98 Meter und schlug dabei Dilschod Nazarow und den Olympiazweiten Krisztián Pars.[4] Am 15. Juni 2010 gab der DLV bekannt, dass Litvinov nicht mehr dem Nationalkader angehört und seine Athletenförderung eingestellt wurde. Litvinov weigerte sich, bei den Team-Europameisterschaften für Deutschland an den Start zu gehen.[5]
Seit Oktober 2008 ist Litvinov Sportsoldat bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Mainz.[1] Er ist verheiratet mit Marina, die bei seinem Vater in der weißrussischen Hauptstadt Minsk lebt.
Weblinks
- Athletenporträt von Sergej Litvinov bei der IAAF (englisch)
- Portrait auf leichtathletik.de
Einzelnachweise
- ↑ a b c Victoria Eicker (20. August 2009): Sergej Litvinov: Nicht nur der Hammer fliegt. Informations- und Medienzentrale der Bundeswehr – bundeswehr.de. Abgerufen am 30. Mai 2010.
- ↑ Uwe Martin (2. Januar 2009): Sergey Litvinov - Offensiv über Doping sprechen. Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH – www.leichtathletik.de. Abgerufen am 30. Mai 2010.
- ↑ Nico Elsäßer (9. Juni 2009): Sergej Litvinov mit WM-Norm bei Militär-WM. Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH – www.leichtathletik.de. Abgerufen am 30. Mai 2010.
- ↑ Nico Elsäßer (30. Mai 2010): Sergei Litvinov mit Bestleistung in Hengelo. Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH – www.leichtathletik.de. Abgerufen am 30. Mai 2010.
- ↑ Peter Schmitt (15. Juni 2010): Sergej Litvinov nicht mehr im DLV-Kader. Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft mbH – www.leichtathletik.de. Abgerufen am 15. Juni 2010.
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