Sindorf (Kerpen)

Sindorf (Kerpen)
Sindorf
Stadt Kerpen
Koordinaten: 50° 54′ N, 6° 41′ O50.9049805555566.6752222222222Koordinaten: 50° 54′ 18″ N, 6° 40′ 31″ O
Fläche: 9,54 km²
Einwohner: 16.363 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 50170
Vorwahl: 02273

Sindorf ist seit 1975 ein Stadtteil der Stadt Kerpen im Rhein-Erft-Kreis, Nordrhein-Westfalen. Sindorf ist mit 16.363 Einwohner (2008) der größte Ortsteil und somit größer als die Stadt Kerpen selbst mit 14.343 Einwohnern (2008). Ortsvorsteherin ist zurzeit Frau Gabriele Kalthöfer (CDU).

Inhaltsverzeichnis

Lage

Sindorf liegt nördlich der A4 in direkter Nähe der Autobahnabfahrt Kerpen. Östlich von Sindorf verläuft die A61, die sich im nahegelegenen Autobahnkreuz Kerpen mit der A4 kreuzt. Zwischen der A4 und dem Ortsrand verläuft die Bahnlinie Köln-Aachen. Der Bahnhof wird auch von der Rhein-Sieg-Eisenbahn angefahren.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Sindorf als Segendorp im Jahre 1141. Im 13. Jahrhundert stand Sindorf unter dem Einfluss der Erzbischofs von Köln. Zusammen mit Hemmersbach und Horrem bildete Sindorf seit dem 14. Jahrhundert eine Unterherrschaft im Herzogtum Jülich-Berg. 1872 wurde im Ort ein neues Bürgermeisteramt errichtet. Im Rahmen des Köln-Gesetzes wurde Sindorf am 1. Januar 1975 nach Kerpen eingemeindet.[1]

Religionsgemeinschaften

Evangelische Christus-Kirche Sindorf
Katholische Kirche St. Maria Königin
Katholische Kirche St. Urich

In Sindorf gibt es eine evangelische Kirchengemeinde und die katholische Pfarrgemeinde St. Maria Königin. Die Kirche St. Maria Königin war im Monat Mai 2004 Kirche des Monats im Erzbistum Köln. Die evangelische Kirche, Christus-Kirche, wurde im Jahr 1953 erbaut.

Sehenswürdigkeiten

  • Die katholische Kirche St. Ulrich Kirche besteht seit dem 15. Jahrhundert, es gab aber vermutlich schon im 11. Jahrhundert eine Kirche in Sindorf.
  • Haus Breitmaar wurde 1356 erstmals erwähnt. Der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1757. Ein kleiner fünfseitiger Anbau aus dem 15.oder 16.Jh. ist Teil eines Kapellenraumes mit Rippengewölbe.
  • Haus Hahn, dreiflügelige Anlage, heutiger Zustand des Herrenhauses 1710, renoviert um 1980.
  • Sindorfer Mühle heutiger Zustand von ca. 1791, instandgesetzt 1984 und wieder arbeitseitsfähig. Daneben die Motte Richlesberg, möglicherweise aus dem 13. Jh.
  • privates Schreibmaschinenmuseum Qwertzuiopü. Das älteste Gerät stammt aus dem Jahr 1873: eine Remington I [2]
  • Ein jüdischer Friedhof aus der Zeit 1830 bis 1938 befindet sich im Mühlenfeld/In den Torbenden. Der Friedhof geriet während der NS-Zeit in Privatbesitz und wurde landwirtschaftlich genutzt. Nach der Rückgabe der Parzelle im Jahr 1947 wurde er rekonstruiert und Gedenksteine mit den Namen der Bestatteten errichtet. Siehe Jüdischer Friedhof (Sindorf).

Bürgerservicestelle

Die Stadt Kerpen hat in den Stadtteilen Bürgerservicestellen eingerichtet. Für Sindorf befindet sie sich im katholischen Pfarrzentrum in der Kerpener Straße. Sie ist nur zu bestimmten Zeit geöffnet.

Verkehr

Bahnhof Sindorf

Im Dezember 2002 wurde Sindorfs Bahnanschluss an die Fernbahnstrecke Köln–Aachen aufgegeben und ein neuer Bahnhof einzig am Gleis der S-Bahn-Strecke Düren–Horrem errichtet. Die S-Bahnlinie 12 verbindet Sindorf nun an Arbeitstagen im 20-Minutentakt mit Köln, während die Züge in der Gegenrichtung nach Düren außerhalb des Berufsverkehrs häufig in Sindorf enden.

Schulen

Im Ort gibt es zwei Grundschulen (Ulrichschule und Mühlenfeldschule), eine Realschule (Realschule der Stadt Kerpen) und eine Gesamtschule (Willy-Brandt-Gesamtschule).

Sonstiges

Im Gewerbegebiet, direkt an der A4, liegt die Indoor/Outdoor-Kartbahn von Michael Schumacher.

Quellen

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  2. Bernd Imgrund, Nina Osmers: 111 Orte im Kölner Umland, die man gesehen haben muss, Verlag Emons, Köln, 2010, ISBN 978-3-89705-777-7, Ort 53

Literatur

  • Hermann Hinz: Archäologische Funde und Denkmäler des Rheinlandes Bd. 2, Kreis Bergheim, Rheinland-Verlag, Düsseldorf 1969, S.339-341 und Tafel 61/2
  • Konrad Honings: Im Meer der Zeit - Eine Geschichte Sindorfs, Druck- + Verlagshaus Wienand, Köln 1984

Weblinks

 Commons: Sindorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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