- Buir (Kerpen)
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Die Ortschaft Buir [byːɐ̯] ist der westlichste Stadtteil von Kerpen im Rhein-Erft-Kreis in Nordrhein-Westfalen. Der Stadtteil hat ungefähr 4500 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Ort wurde am 1. April 1003 unter dem Namen „Puire“ erstmals urkundlich erwähnt. Dies geht auf Erzbischof Heribert von Köln zurück, welcher der Abtei Deutz einen Hof in „Puire“ schenkte. Im 13. Jahrhundert lebte das wohl älteste Buirer Adelsgeschlecht, die Familie „von Bure“, auf welche das Buirer-Wappen zurückgeht. Nach der Familie wurde eine Straße benannt, und sie lebten in der damaligen Voigtburg.
1929 ereignete sich 300 m vor dem Buirer Bahnhof eines der schwersten Eisenbahnunglücke der 1920er Jahre, welches 13 Todesopfer forderte.
Bis 1974 war Buir eine eigenständige Gemeinde, bevor der Ort dann durch das Köln-Gesetz am 1. Januar 1975 der neuen Stadt Kerpen zugeordnet wurde.[1]
Buir hat sich in den letzten Jahren stark vergrößert, und es entstanden zwei große Neubaugebiete. In wenigen Jahren wird der Tagebau Hambach an die Ortsgrenzen Buirs stoßen, was unter anderem eine Verlegung der A 4 zur Folge haben wird. Durch den Tagebau sowie die Verlegung der Autobahn befürchten viele Einwohner Lärm und Feinstaub-Belästigung, da ohnehin schon die S-Bahn-Gleise am Ortsrand angrenzen.
Zeitweise wurde diskutiert, ob der Nachbarort Manheim in den Süden Buirs umgesiedelt werden sollte, da Manheim spätestens mit Verlegung der Autobahn A4 und der Vergrößerung des Tagebau Hambach den Schaufelradbaggern weichen muss. Der Umsiedlungsprozess soll 2012 beginnen, 2022 wird die Ortsfläche dann bergbaulich in Anspruch genommen. Ende 2007 entschieden sich die Manheimer Bürger mit großer Mehrheit für den neuen Standort Kerpen-Dickbusch, nordwestlich von Langenich.[2] Der aktuelle Gestaltungsplan sieht überwiegend freistehende Einfamilienhäuser vor. [3]
Bildung
Der Ort verfügt über eine Grundschule und zwei Kindergärten.
Religionen
In Buir gibt es zwei christliche Gemeinden: Die katholische St.-Michael-Gemeinde (mit einer neugotischen Kirche aus dem Jahre 1889, in der der reliefartige Kreuzweg besonders zu erwähnen ist) sowie eine evangelische Gemeinde.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten sind das alte Rathaus, die alte Volksschule mit ihrem Giebeldach, die Kapelle Fließstraße, der Schöffenhof sowie die historischen Speichergebäude rund um den neuen Bahnhof und das alte Bahnhofsgebäude, das derzeit auch renoviert wird. Buir hat zudem viele Bürger- und Gründerzeithäuser. Buir besaß eine Spritfabrik. Das Buirer Ortszentrum mit einigen Geschäften befindet sich um die Hauptverkehrsschnittstellen Talstraße/Steinweg und Bahnstraße/Eichemstraße sowie der dazwischen verlaufenden Kirchenstraße.
Verkehr
Buir verfügt über einen eigenen Autobahnanschluss an der A 4 sowie über einen S-Bahn-Bahnhof.
Vereine
- Posaunenchor Buir
- Messdiener Buir
- HolyTrumpets
- Santo Acústico
- St. Sebastianus Schützenbruderschaft
- FC Borussia Buir
- Turn- und Sportverein Buir
- Karnevalsgesellschaft Löstige Buirer
- Maiverein „Fidele Jungen“ Buir
- Deutsches Rotes Kreuz
- Jugendrotkreuz
- Freiwillige Feuerwehr Buir
- Jugendfeuerwehr
- Kinder- und Jugendchor Buir
- Spillmannszoch Buirer Musikclowns
- Buirer Fründe
- Club Freunde alter Technik Buir e.V.
- Gartenbauverein Buir „1923“ e.V.
- Wilde Liga Buir
- Initiative Buirer fuir Buir e. V.
- Theatergruppe "Buirer am Rande des Wahnsinns"
Persönlichkeiten
- Karin von Welck (* 1947), Kultursenatorin in Hamburg
- Kurt Moll (* 1938), Opernsänger
- Marlies Sieburg (* 1959) Bürgermeisterin von Kerpen
- Gottfried Wolff (Bankier) (* 1933), Bankier
Einzelnachweise
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
- ↑ Braunkohlenplan Umsiedlung Manheim -Vorentwurf- Zeichnerische Darstellung, August 2008, Bezirksregierung Köln, Topografische Karte, Maßstab 1:10 000, 506 kB, abgerufen am 18. April 2010
- ↑ Gestaltungsplan von Manheim-neu, Maßstab 1:2000, Stand 14. Januar 2010 2,51 MB, abgerufen am 18. April 2010
Weblinks
Commons: Buir (Kerpen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Webseite zur 1000-Jahr-Feier mit vielen Bildern und Informationen zur Geschichte
Stadtteile von KerpenBalkhausen | Blatzheim mit Niederbolheim | Brüggen | Buir | Horrem | Langenich | Manheim | Mödrath | Neu-Bottenbroich | Sindorf | Türnich
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