St. Laurentius (Erwitte)

St. Laurentius (Erwitte)
St. Laurentius
Bildstock am Kirchplatz

Die katholische St. Laurentius-Kirche ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Erwitte am Kirchplatz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Bau zählt zu den frühen Pfarrkirchen. Ihre Gründung vermutet man in der Missionsphase des 8. Jahrhunderts. Die ursprüngliche Kirche von ca. 1050 war wohl eine Stiftung von Kaiser Heinrich II., was ein Stifterrelief in der Marienkapelle belegt. Die 1160–1170 gebaute Kirche ist eine kreuzförmige Pfeilerbasilika im gebundenen System. Quer- und Langhaus bestehen aus schlichten Bruchsteinwänden. Das Chorapsis ist mit einem Rundbogenfries versehen. Das Mittelschiff ist fast quadratisch, der ebenfalls quadratische Chor schließt in einer halbrunden Apsis. Die Seitenschiffe wurden im 19. Jahrhundert erneuert. Immer wieder wurde die Kirche bei Bränden zerstört, so im Dreißigjährigen Krieg, während der Soester Fehde und bei den großen Bränden 1710 und 1971.[1],

Heutiger Innenraum

Das einschiffige Langhaus einer Vorgängerkirche im Mittelschiff ist mit einer gewölbten Decke ausgestattet. Das Schiff ist ungewöhnlich kurz, weil die Maße der alten Saalkirche beibehalten wurden. Es ist 33 Meter lang, das Querschiff hat eine Länge von 30 Metern. Die Seitenwände der alten Kirche wurden erhöht und mit zwei Durchbrüchen ausgestattet. Die mächtige Turmhalle gehört zum Mittelschiff. An das nördliche Querschiff ist eine Sakristei angebaut.

Bei der Renovierung 1959 stellte man den ursprünglich romanischen Charakter wieder her.

Turm

Der um die Mitte des 13. Jahrhunderts aus Haustein gebaute vorgesetzte ca. 80 m hohe dreigeschossige Turm ist anders als das schlichte Kirchenschiff mit Rundbogenfriesen und Lisenen geschmückt. Im Mittelalter war er als Wehrturm Teil der Stadtbefestigung, im ersten Stockwerk befindet sich ein Raum mit Schießscharten. Nach dem Brand 1971 erhielt der Turm eine romanische Turmhaube.

Portale

Der Zutritt zur Kirche erfolgt über drei Portale. Das Tympanon über dem Südportal zeigt den Erzengel Michael im Kampf mit dem Drachen sowie den Heiligen Laurentius. Über dem Nordportal sieht man den richtenden Christus mit den vier Evangelisten. Das später errichtete Turmportal ist mit Säulen versehen, deren Kapitelle durchbrochene Ornamentik aufweisen.[2]

Ausstattung

  • Im Boden vor dem Zelebrationsaltar befindet sich eine Reliquie des Laurentius.[3]
  • Das romanische Kreuz (um 1200) über dem Zelebrationsaltar, auch Gnadenkreuz genannt ist das kostbarste Stück der Ausstattung.[4]
  • Taufbecken in der Turmhalle
  • eine Pietà von Gröninger[5]
  • Um die Weihnachtszeit wird eine alte Krippe hinter dem Taufbecken aufgebaut.[6]

Quellen

  • Reclams Kunstführer, Band III, Rheinlande und Westfalen, Baudenkmäler. 1975, ISBN 3-15-008401-6.

Weblinks

 Commons: St. Laurentius (Erwitte) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Reclams Kunstführer, Band III, Rheinlande und Westfalen. Baudenkmäler. 1975, ISBN 3-15-008401-6, S. 136.
  2. Beschreibung und Fotos
  3. Beschreibung und Fotos
  4. Erklärungen und Fotos auf Erwitte.de
  5. Beschreibung und Fotos
  6. Fotos der Krippe
51.6136168.340275

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