St. Maria (Weil am Rhein)

St. Maria (Weil am Rhein)
St. Maria von Südwesten

Die Kirche St. Maria im südbadischen Weil am Rhein ist eine Mitte der 1930er Jahre entstandene Pfarrkirche im Stadtteil Haltingen. Die moderne Kirche ist dem Stil der alten Markgräfler Dorfkirchen nachempfunden.[1] Sie steht südlich des Ortskerns etwas abseits von der Durchgangsstraße B 3.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die damals noch geringe Zahl an Katholiken von Lörrach aus betreut. Notgottesdienste wurden auch noch nach dem Ersten Weltkrieg zunächst im Gasthaus Hirschen, später in einem Schulsaal abgehalten.

Erst 1934 konkretisierten sich die Pläne, eine eigene Kirche zu bauen. In den Jahren 1936 bis 1937 entstand nach den Plänen des Freiburger Architekten Georg Schroeder ein Gotteshaus im Stil der alten Markgräfler Dorfkirchen. Am 31. Januar 1937 wurde die Kirche zunächst provisorisch vom Zeller Dekan Stern eingeweiht.

Die neue Kirche drohte zunächst, der ebenfalls in dieser Zeit im Bau befindliche A 5 weichen zu müssen.[1] Die Gefahr konnte jedoch abgewendet werden und 1938 wurde Haltingen zur selbstständigen Kuratie erhoben.[2] Während des Zweiten Weltkrieges erlitt die Kirche Beschädigungen, die bereits wenige Monate nach Ende behoben wurden, so dass am 8. September 1946 die Kirche durch den Freiburger Weihbischof Burger endgültig eingeweiht werden konnte.

1961 wurde die Haltinger Kuratie in den Stand einer Pfarrei erhoben. 1965 erfuhr das Innere der Kirche eine Umgestaltung. Unter anderem ersetzte ein modernerer Zelebrationsaltar den alten.

Beschreibung

Kirchenbau

Glockenturm

Die Haltinger Marienkirche besteht aus einem rechteckigen Langhausbau mit einem Hauptportal zur Westseite und einem im Südosten angebauten Glockenturm. Der Untergeschoss des Kirchturms dient als Sakristei. Der Turm verfügt zu jeder der vier Seiten im oberen Stockwerk über je eine rundbogige Schallarkade. Die Zifferblätter der Turmuhr befinden sich asymmetrisch dazu an den Seiten der Öffnungen. Auf dem quer zum Langhaus ausgerichteten Satteldach wird der Kirchturm von einer Turmkugel und einem Kreuz abgeschlossen.

Am einschiffigen Langhaus schließt sich östlich der etwas eingezogene Chor an. Dieser besteht aus fünf Segmenten eines regelmäßigen Achtecks. An jeder Längswand lassen fünf Fenster, die in Rundbögen schließen, Licht in das Kircheninnere. Das Langhaus wird von einer flachen Holzdecke überspannt.

Ausstattung

Die farbigen Fenster im Chor schuf der Schopfheimer Glasmaler H. Theodor Baumann. Über dem rechten Seitenaltar steht eine Madonnenstatue vom Karlsruher Künstler Emil Sutor, über dem linken die Statue des Josef von Nazaret. An den Längswänden befinden sich die vierzehn Kreuzwegstationen als Reliefarbeiten, die ebenfalls von Sutor stammt. Das große Kruzifix im Chor schnitze Egon Hummel aus St. Märgen.[1]

Glocken und Orgel

Orgel

Die ursprünglichen Glocken aus Bronze stammen von der Glockengießerei Grüninger und wurden 1938 gegossen. Ihr Bronzegeläut umfasste eine d′-Glocke (St. Bonifatius), eine f′-Glocke (St. Georg), eine g′-Glocke (Marienglocke) und eine a′-Glocke (Karlsglocke). Die drei größten Glocken mussten 1942 infolge des Zweiten Weltkriegs abgeliefert werden.[1] Die erhalten gebliebene a′-Glocke wurde 1953 in eine h′-Glocke umgegossen und gleichzeitig lieferte die Heidelberger Glockengießerei F. W. Schilling eine e′-Glocke (St. Bonifatius), eine g′-Glocke (St. Georg) und eine a′-Glocke (Maria), die das neue Geläut bildet.[3]

Die Orgel der Marienkirche wurde vom Orgelbauer August Späth aus March 1980 renoviert.[4] Das Instrument besteht aus zwei Manualen, einem Pedal und 18 Registern.[3]

Literatur

  • Johannes Helm: Kirchen- und Kapellen im Markgräflerland, Müllheim/Baden 1989, ISBN 3-921709-16-4, S.429–430.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Helm: Kirchen- und Kapellen im Markgräflerland, S. 429
  2. H. E. Walter: Das Ortsbuch von Haltingen, Teile 6.1 und 6.3, 1962
  3. a b Helm: Kirchen- und Kapellen im Markgräflerland, S. 430
  4. Renovierungen des Orgelbauers Späth
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