- St. Märgen
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Wappen Deutschlandkarte 48.0083333333338.0936111111111895Koordinaten: 48° 0′ N, 8° 6′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Landkreis: Breisgau-Hochschwarzwald Höhe: 895 m ü. NN Fläche: 33,33 km² Einwohner: 1.885 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 57 Einwohner je km² Postleitzahl: 79274 Vorwahl: 07669 Kfz-Kennzeichen: FR Gemeindeschlüssel: 08 3 15 094 Gemeindegliederung: 2 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Rathausplatz 6
79274 St. MärgenWebpräsenz: Bürgermeister: Josef Waldvogel (CDU) Lage der Gemeinde St. Märgen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald St. Märgen ist eine Gemeinde im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, Baden-Württemberg (Deutschland). In dem heilklimatische Kur- und Wallfahrtsort, der sich im Schwarzwald befindet, leben rund 1.900 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
St. Märgen liegt im Südschwarzwald rund 18 km (Luftlinie) östlich von Freiburg im Breisgau. Das ausgedehnte Gemeindegebiet erstreckt sich weitgehend auf einer Hochfläche vom Thurnerpass im Süden bis an die östlichen Ausläufer des Kandel im Norden und liegt zwischen 570 und 1.132 m ü. NN. Im Westen und Osten grenzen einige tief eingeschnittene Täler die Gemarkung ab. Der Quellbereich des Wagensteigbachs befindet sich bei St. Märgen.
Nachbargemeinden
St. Märgen grenzt im Nordwesten an St. Peter, im Norden an Simonswald im Landkreis Emmendingen, im Osten an Gütenbach und Furtwangen im Schwarzwald-Baar-Kreis, im Südosten an Titisee-Neustadt, im Süden an Breitnau und im Westen an Buchenbach.
Gemeindegliederung
In der geschlossenen Ortschaft lebt ca. die Hälfte der Bevölkerung. Die übrigen Einwohner verteilen sich weit verstreut auf 85 kleine Ansiedlungen, Hofgruppen und Einzelhöfe, die nahezu das gesamte Gemeindegebiet bedecken. Als besonders erwähnenswert sind hierbei die gemeinhin als Ortsteile bezeichneten Weiler Glashütte, Thurner und Schweighöfe zu nennen.
In der Gemeinde liegt die abgegangene Ortschaft Bernhaupten. [2]
Siehe auch →Liste der Orte im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
Geschichte
Zwischen 1115 und 1118 wurde von Graf Bruno von Haigerloch-Wiesneck, Kanzler von Heinrich V. und Straßburger Dompropst das Augustiner-Chorherrenstift Maria-Zell auf dem Schwarzwald als Konkurrenz zum nahe gelegenen zähringischen Kloster St. Peter auf dem Schwarzwald errichtet. In den 1460er Jahren zogen die Mönche aufgrund fortgesetzter Schwierigkeiten in das Stift Allerheiligen der Augustiner-Chorherren in Freiburg im Breisgau um. Ab 1716 wurde eine barocke zweitürmige Klosterkirche erbaut und das Kloster wiederbelebt, bis es 1806 endgültig aufgelöst wurde.
Politik
Bürgermeister
- 1977–1993: Manfred Holzmann (CDU)
- 1993–heute: Josef Waldvogel (CDU)
Bei der Bürgermeisterwahl ohne Gegenkandidaten am 8. März 2009 wurde Josef Waldvogel mit 97,58 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 47,13 Prozent für eine dritte Amtszeit bestätigt. [3]
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 ergab folgende Sitzverteilung:
Freie Bürger (FB) 69,1 % +17,1 7 Sitze +1 CDU 30,9 % −0,4 3 Sitze ±0 Die Unabhängigen Bürger (2004 mit 16,7 % der Stimmen und 1 Sitz) traten nicht mehr zur Wahl an und kandidierten auf der Liste der Freien Bürger.
Partnergemeinde
- Erdeven, südliche Bretagne, Frankreich (seit 1997)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Ort liegt an der Deutschen Uhrenstraße.
Theater
Seit ca. 20 Jahren existiert in der Gemeinde die Laienspielgruppe St. Märgen. Seit der Wiedereröffnung der Goldenen Krone dient der Jugendstilsaal des ehemaligen Grandhotels als Spielstätte. Während in den ersten Jahren hauptsächlich Komödien und Lustspiele auf dem Programm standen, hat sich die Gruppe seit 2004 historischen Themen mit lokalem Bezug angenommen. 2004 und 2005 wurde das Stück „Die Schwarzwaldengländer“ aufgeführt. 2006 stand „Der Klosterbildhauer“ auf dem Programm.
Klostermuseum St. Märgen
In ehemaligen Räumen des Klosters befindet sich ein Museum, das ortsbedeutende Themen zeigt. Als solche gelten die Uhrenfabrikation und der Uhrenhandel, die Auswanderung, die Hinterglasmalerei, der Klosterbildhauer Matthias Faller sowie religiöse Volkskunst der vergangenen Jahrhunderte.
Bauwerke
Beherrschendes Bauwerk ist die im Gemeindewappen stilisiert dargestellte Kirche St. Märgen. Sie und die 1 km vom Ortskern entfernte, auf einem Bergsporn gelegene Ohmenkapelle sind Wallfahrtsziele römisch-katholischer Gläubiger. Die nahegelegene Rankmühle ist ein beliebtes Ausflugsziel und Fotomotiv. Erwähnenswert ist auch die sich ins historische Ortsbild einfügende Galerie Endriß, die den Preis „Beispielhaftes Bauen“ gewann: „ein moderner Neubau in unmittelbarer Nähe zum historischen Kloster.“[4]
Natur-Erlebnis-Park Pfisterwald
Im Pfisterwald östlich des Ortskerns ist eine Freizeitanlage eingerichtet worden mit Waldspielplatz, Abenteuerspielplatz, Beachvolleyball-Fläche, Kunstrasen-Tennisplätzen, Reitplatz, Fußballplätzen, naturhaftem Schwimmteich, beleuchteter Finnenbahn, beleuchteter Rodelbahn in altem Hohlweg, Langlauf-Loipen (nahe der bekannten Thurnerspur), anspruchsvollem Mountainbike-Rundkurs (betreut vom Team Rothaus-Cube), Wanderwegen einschließlich Waldlehrpfad zu Fauna und Flora, großem Festplatz und der Schwarzwaldhalle, einer Veranstaltungshalle in der Bautradition alter Schwarzwaldhöfe.
In ähnlicher Konstruktionsweise erstellte die Gemeinde St. Märgen im Jahr 2005 eine „Weißtannenhalle“ mit multifunktionaler Nutzung, die durch Größe und Konstruktion aus heimischem Weißtannenholz neue Maßstäbe setzt. Mit dem Bau der Weißtannenhalle werden die landschafts- und umweltverträglichen Tourismusangebote wie Reiten, Skilanglauf, Mountainbike, Fitness -und Lauftraining, Nordic-Walking, Beach-Volleyball auch in einer wettertunabhängigen Variante angeboten. In die Halle sind die Vereinsheime des SV St.Märgen und des RSV St.Märgen inklusive Rothaus-Cube-MTB-Team, sowie eine Gaststätte integriert.
Sport
St. Märgen ist der Sitz des Club Thurnerspur, der das gleichnamige „Langlaufzentrum für Jedermann“ unterhält.
Das international erfolgreiche Mountainbike-Team Rothaus-Cube hat seinen Sitz in St. Märgen. Eine professionelle permanente Mountainbike-Strecke dient dem Team als Haus-, Trainings- und Rennstrecke für Bundesligarennen. Die Strecke ist Teil des Olympiastützpunkts Freiburg.
Regelmäßige Veranstaltungen
Wichtigste regelmäßige Veranstaltung ist der – im Volksmund „Rossfest“ genannte – Tag des Schwarzwälder Pferdes. Das zum Volksfest gewordene Züchtertreffen präsentiert die schönsten Schwarzwälder Füchse und alte Handwerkskunst. Das Fest findet alle drei Jahre am zweiten Septemberwochenende statt, das nächste Mal 2010. Im Jahr 2006 wurde zudem damit begonnen, eine jährliche Leistungsschau für die Pferderasse Schwarzwälder Kaltblut abzuhalten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Das Wirtschaftsleben verfügt über drei Standbeine: Tourismus, Landwirtschaft und Handwerk.
Verkehr
Aus drei Richtungen wird St. Märgen ans Straßennetz angeschlossen. Die Landesstraße 127 verbindet den Ort über St. Peter mit Freiburg im Breisgau, die L 128 führt von Himmelreich-Buchenbach (B 31) durch den Ort zur B 500, welche die Gemarkung in ca 6 km Entfernung zum Ortskern passiert. Zur B 31 auf dem Weg nach Freiburg sind es ca. 15 km.
Zur Rheintalautobahn A 5 Basel–Karlsruhe sind es ca. 28 km, nach Osten zur A 81 Stuttgart–Singen sind es ca. 40 km.
Die nächsten Bahnhöfe an der Höllentalbahn sind Himmelreich und Hinterzarten (je ca. 15 km), der nächste ICE-Bahnhof ist der Freiburger Hauptbahnhof.
Die nächsten Flughäfen sind Stuttgart (160 km), EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg (100 km) und Zürich (110 km)
Persönlichkeiten
- Matthias Faller (1707–1791), Barock-/Rokoko-Bildhauer, lebte überwiegend in St. Märgen und schuf hier auch seine Hauptwerke
- Gustav Traub (1885–1955), deutscher Grafiker und Landschaftsmaler, bezog 1941 nachdem er im Vorjahr einen Urlaub in St. Märgen verbracht hatte, ein Atelier in der Gemeinde, in dem er 1955 starb.
- Edmund Husserl (1859–1938), Professor der Philosophie, verbrachte in den Jahren zwischen 1920 und 1937 viele Semesterferien zu Erholung und Arbeit in St. Märgen.
- Ruth Schaumann (1899–1975), Dichterin und Künstlerin, lebte mit ihrer Familie von 1943 bis 1946 in St. Märgen.
- Peter Dreher (* 1932), Maler, lebt teilweise in St. Märgen.
Literatur
- Kerstin Bütow, Siegfried Rombach: Sankt Märgen. eine Spurensuche: zehn Begegnungen. Verlag der DesignConcepts-GmbH, St. Märgen 2004, ISBN 3-9807059-3-5.
Weblinks
Commons: St. Märgen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Sankt-Maergen.de - Offizielle Homepage
- St. Märgen zwischen St. Peter und Thurner
- Kloster Museum St. Märgen
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Regierungsbezirk Freiburg. In: Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Bd. IV, Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2, S. 157–160.
- ↑ Staatsanzeiger Nr. 9 vom 13. März 2009, Seite 12
- ↑ Eintrag in akbw.de
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