St. Marien-Kirche (Sörup)

St. Marien-Kirche (Sörup)
Die St.-Marien-Kirche in Sörup (von Süden)
Die nördliche Seite der St.-Marien-Kirche in Sörup (mit dem Nord-Portal)
Der Turm (mit dem West-Portal) der St.-Marien-Kirche in Sörup (von Westen)

Die St.-Marien-Kirche in Sörup ist die Kirche in der Gemeinde Sörup (in Angeln) im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein. Sie befindet sich in der Ortsmitte umgeben von dem Kirchanger.

Sie gilt als eine der bedeutendsten Kirchen in Schleswig und war Vorbild für zahlreiche andere Kirchenbauten in Angeln.

Die St.-Marien-Kirche ist das älteste Gebäude in Sörup und wird heute von der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Sörup für Gottesdienste genutzt.

Gebäude

Die Kirche einschiffige Saalkirche von ca. 40 m Länge und ca. 15 m Breite wurde nahezu vollständig aus Granitquadern (behauenen Feldsteinen) errichtet – lediglich unterhalb der Turmhaube sowie in den östlichen Dachfirsten des Kirchenschiffes und des Chores wurde roter Backstein verwendet.

An das Kirchenschiff schließt sich nach Westen der Turm (der zu ca. einem Drittel in das Kirchenschiff hineingebaut wurde), sowie nach Osten ein Chor sowie die halbrunde Apsis an. Auf der südlichen Seite des Kirchenschiffes befindet sich ein Anbau, der als Eingang dient.

Das Kirchenschiff, der Chor und die Apsis wurden im romanischen Stil errichtet, während der später errichtete Turm gotische Stilelemente aufweist. Auf der Nordseite weist das Kirchenschiff drei kleine, recht weit oben angeordnete Fenster auf, auf der Südseite hat das Kirchenschiff vier große Fenster. Der Chor hat auf jeder Seite ein Fenster; die Apsis selbst ist fensterlos und ist durch ein Relief, das fünf von Säulen getragene Rundbögen zeigt, verziert.

Die Apsis der St.-Marien-Kirche in Sörup (von Osten)

Die Kirche hat einen, das Dach des Kirchenschiffes überragenden, 57 Meter hohen Turm. Dieser hat einen quadratischen Grundriss und wird durch eine spitze, mit Blei gedeckte Turmhaube abgeschlossen. Kirchenschiff und Chor sind durch ein zweiteiliges Satteldach gedeckt, die Apsis weist in ein in sieben Segmente gegliedertes Dach auf. Der Chor wird von einem Dachreiter gekrönt.

Auf der Nordseite und in der Westseite des Turmes befinden sich Portale. Das Portal im Turm wird von zwei Säulen flankiert. Im Tympanon) über der Tür befindet sich ein Relief, das Christus bei der Übergabe des Schlüssels zum Himmelreich an Petrus und des Evangeliums (dargestellt als Schriftrolle) an Paulus zeigt.

Das Portal auf der Nordseite wird von je zwei runden und einer quadratischen Säule flankiert. Im Tympanon befindet sich ebenfalls ein Relief, das Christus bei der Übergabe des Schlüssels zum Himmelreich an Petrus und des Evangeliums an Paulus zeigt. Am Fuß der rechten Säule befindet sich das Relief eines Gesichtes und ein Relief, das evtl. „Samson mit dem Löwen“ (Ri 14,6) zeigt.

Detail-Ansicht des Reliefs im Tympanon Christus bei der Übergabe des Schlüssels zum Himmelreich an Petrus und des Evangeliums an Paulus über dem West-Portal der St.-Marien-Kirche in Sörup

Geschichte

Die St.-Marien-Kirche in Sörup wurde am Ende des 12. Jahrhunderts erbaut (häufig wird auch das Jahr 1132 genannt). In einem ersten Bauabschnitt wurden die Apsis, der Chor und das Kirchenschiff errichtet. Das Kirchenschiff selbst wurde einige Jahre später im selben Stil erweitert. Der Turm wurde um 1500 errichtet, wobei das ursprüngliche westliche Portal an die westliche Turmwand versetzt wurde. Die Turmhaube wurde um 1600 ergänzt. 1710 wurde der Dachreiter auf dem Chor ergänzt. Um 1830 wurde der Anbau (am Eingang) auf der Südseite errichtet.

Neben der Funktion als Kirche hatte sie ursprünglich auch die Funktion als Wehrkirche – hierauf deuten u.a. die in ihrem ursprünglichen Zustand erhaltenen kleinen Fenster in der Nordwand hin – die Fester der Südwand wurden im 18. Jahrhundert auf die heutige Größe erweitert.

Der Bauherr der Kirche war höchstwahrscheinlich der dänische König, der als Herzog von Schleswig und Gutsherr in Sörup die Kirche als Patronatskirche errichten ließ – mutmaßlich von Handwerkern, die zuvor am Bau des Schleswiger Doms mitgewirkt haben.

Quellen

  • Kunst-Topographie Schleswig-Holstein. Neumünster 1982.
  • Johannes Hugo Koch: Schleswig-Holstein. DuMont Kunst-Reiseführer, Köln 1983.
  • 875 Jahre St.-Marien-Kirche zu Sörup (1132-2007). 2007.
  • kirchenkreis-schleswig-flensburg.de
  • soerup.de
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