St. Radegund (Wiesen)

St. Radegund (Wiesen)
St. Radegund, Wiesen
Hl. Christophorus

Die der heiligen Radegundis geweihte Kirche St. Radegund liegt am Ausgang des Radegundergrabens unterhalb der Ortschaft Wiesen in der Gemeinde Lesachtal.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die 1370 erstmals urkundlich genannte Kirche ist im Kern ein um 1058 errichteter romanischer Bau, der ursprünglich flach gedeckt war und eine Rundapsis hatte. Ein spätgotischer Umbau erfolgte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Bei der Restaurierung 1999 wurde die spätgotische Architekturpolychromie innen und außen wiederhergestellt und das kleine romanische Rundbogenfenster aus dem Jahre 1058 wieder geöffnet.

Bauwerk

Der hohe Bau mit steilem Dach und hölzernen Dachreiter mit Spitzgiebelhelm hat einen 3/8-Schluss. Im Westen ist eine niedrigere gemauerte Vorhalle in Schiffsbreite angebaut. Der Chorschluss wird durch einfach abgetreppte dreikantige Streben gestützt. Die Kirche besitzt im Chor drei Lanzettfenster mit ursprünglichem Maßwerk, sowie ein weiteres an der Südseite des Langhauses. An der Südwand ist ein spätgotisches Fresko aus dem 15. Jahrhundert zu sehen, das durch den Mauerausbruch für das Fenster (um 1500) beschädigt wurde. Von den Heiligen ist nur mehr die heilige Katharina mit der Krone und dem Rad erkennbar. Das 1520 entstandene Christophorus-Fresko wird Urban Görtschacher zugeschrieben. Während das Gewand des Heiligen noch im gotischen Stil gemalt ist, kann die Malweise des restlichen Bildes bereits der Renaissance zugerechnet werden. Über dem dreijochigem Langhaus streckt sich ein Netzrippengewölbe, das auf gekehlten Wandpfeiler mit halbrunder Vorlage ruht. Ein eingezogener spitzbogiger Triumphbogen verbindet das Langhaus mit dem Chor. Der einjochige Chor mit 3/8-Schluss wird von einem Netzrippengewölbe auf Runddiensten überspannt. Im Inneren der Kirche wurden an der nördlichen und südlichen 1946 Fresken aus dem 14. bis 15. Jahrhundert entdeckt, sie zeigen die Anbetung der Könige, stehende Heilige und Engel.

Ausstattung

Der 1653 entstande Hochaltar, ein Säulenädikulaaltar mit gesprengtem Segmentgiebel, Knorpelwerkdekor und im 18. Jahrhundert hinzugefügten Tabernakel, birgt in der Nische die Statue der heiligen Radegundis. Bei der Restaurierung 1999 wurde der Altaraufsatz mit dem Bild des Antonius von Padua abgenommen und als eigener Altar an der Chornordwand aufgestellt. Ins Diözesanmuseum Klagenfurt überstellt wurden die Schnitzbüsten der Heiligen Augustinus und Nikolaus, sowie die Figur der heiligen Kümmernis aus dem 17. Jahrhundert.

Quellen

Literatur

  • Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 1067 f.

Weblinks

 Commons: Kirche Sankt Radegund, Wiesen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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