St. Willibrord (Rindern)

St. Willibrord (Rindern)
St.Willibrord in Rindern

Die katholische Pfarrkirche St. Willibrord ist eine dreischiffige, neogotische Hallenkirche in Rindern im Kreis Kleve. Die 720 erstmals urkundliche Kirche stand bis ins ausgehende 17. Jahrhundert unter dem Patronat des heiligen Petrus und Johann Baptist. Das Patrozinium wechselte zu Gunsten des heiligen Willibrord, der im 8. Jahrhundert als Kustos in der Kirche tätig gewesen sein soll.

Inhaltsverzeichnis

Baugeschichte

Die Kirche wurde vermutlich im 7. Jahrhundert als Eigenkirche des fränkischen Grafen Ebroin erbaut. Das ursprüngliche Gebäude wurde 1870 abgebrochen und 1871 als dreischiffiger Backsteinbau von dem Kirchenbaumeister Franz Pelzer neu errichtet. 1888 wurde der Westturm nach Plänen des Architekten Vincenz Statz vorgesetzt.

Bei den Abbrucharbeiten von 1880/1881 stießen die Arbeiter an der Nordseite der Kirche auf die Fundamente einer römischen Therme aus dem 2./3. Jahrhundert, die vermutlich zum Auxiliarkastell Harenatium (Kastell Kleve-Rindern) gehört hat. Bei Ausgrabungen 1980 wurden weitere hypokaustierte Gebäudereste gefunden, die vermutlich ebenfalls der Therme zuzuordnen sind.

Ausstattung

Römischer Mars-Camulus-Weihestein als Altar
Orgelprospekt in St. Willibrord

Eine Anna selbdritt-Holzskulptur wurde in der Werkstatt des Meisters von Elsloo im 16. Jahrhundert geschaffen.

Zur ursprünglichen Ausstattung gehörte ein römischer Weihaltar aus dem 1. Jahrhundert, der von den Remi an Mars Camulus gestiftet worden war. Der Weihaltar kam vermutlich im Mittelalter aus Xanten nach Rindern und wurde hier im Hochaltar verbaut. Nach dem Kirchenneubau kam der Mars-Camulus-Altar nach Kleve auf die Schwanenburg. Seit 1967 ist er erneut in St. Willibrord aufgestellt.

Die Orgel aus dem Jahre 1984 stammt aus der Orgelmanufaktur Klais (Bonn) und besitzt 25 Register verteilt auf 2 Manuale und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch.

I Hauptwerk C–
1. Bourdon 16′
2. Principal 8′
3. Flöte 8′
4. Octave 4′
5. Rohrflöte 4′
6. Quinte 22/3
7. Superoctave 2′
8. Terz 13/5
9. Mixtur V 2′
10. Trompete 8′
II Schwellwerk C–
11. Gedackt 8′
12. Gamba 8′
13. Principal 4′
14. Blockflöte 4′
15. Octave 2′
16. Quinte 11/3
17. Sesquialter II 22/3
18. Scharff IV
19. Hautbois 8′
Tremulant
Pedal C–f1
20. Subbaß 16′
21. Holzoctave 8′
22. Baßflöte 8′
23. Tenoroctave 4′
24. Rauschpfeife III
25. Posaune 16′

Literatur

  • Georg Dehio, Ernst Gall: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen, I. Rheinland. Deutscher Kunstverlag, München 1967. S. 556.
  • Christoph B. Rüger: Kleve-Rindern. Römischer Inschriftenstein. In: Heinz Günter Horn: Die Römer in Nordrhein-Westfalen. Theiss, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0312-1. S. 458f.

Einzelnachweise


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