- Störbrücke (A 23)
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53.9263888888899.4794444444445Koordinaten: 53° 55′ 35″ N, 9° 28′ 46″ O
Störbrücke Überführt Bundesstraße 5 Unterführt Stör Ort Itzehoe Konstruktion Stabbogenbrücke Gesamtlänge 1155 m Breite 15 m Längste Stützweite 120 m Höhe 22 m Baubeginn 2007 Fertigstellung 2010 Die Störbrücke ist eine über einen Kilometer lange Straßenbrücke bei Itzehoe, die die Stör – in diesem Abschnitt als Seeschifffahrtsstraße klassifiziert – überspannt.
Die erste Brücke an dieser Stelle wurde 1967 als Teil der Bundesstraße 5 eröffnet. Seit 2007 wird sie durch zwei parallele Brückenzüge ersetzt, die ab 2014 jeweils eine Richtungsfahrbahn der BAB 23 aufnehmen sollen. Im Sommer 2010 wurde das erste Bauwerk fertiggestellt. Nach Abbruch der alten Brücke soll die Überführung der Richtungsfahrbahn Hamburg hergestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
Brücke von 1967
Überbau
Gebaut wurde die (zuletzt) dreispurige, ursprünglich mit zwei Fahrstreifen und beidseitigen Seitenstreifen angelegte Hochbrücke zwischen 1965 und 1967 mit 26 Öffnungen, einer Gesamtlänge von 1160 m und einer Breite von 16,0 m. Die Spannbetonkonstruktion besteht aus drei Abschnitten.
Der erste Abschnitt ist die 392,0 m lange, südliche Rampenbrücke. Er hat neun Öffnungen mit jeweils 40,0 m Stützweite. Im zehnten, 44,0 m langen Feld ist nach 32,0 m ein Gerbergelenk als Übergangskonstruktion zur Strombrücke angeordnet. In Längsrichtung ist das Bauwerkssystem ein Durchlaufträger mit einer konstanten Konstruktionshöhe von 2,8 m. In Querrichtung ist ein zweistegiger Plattenbalken vorhanden. Die Stege haben einen Achsabstand von ungefähr 7,8 m und 1,35 m breite Flansche.
Die folgende 256,0 m lange, dreifeldrige Strombrücke besitzt in den beiden Randfeldern Stützweiten von 58,5 m und im Hauptfeld von 115,0 m. Der Überbau kragt an beiden Enden 12,0 m bis zum Gerbergelenk aus. In Längsrichtung ist das Bauwerkssystem ein Durchlaufträger. Der gevoutet ausgebildete Überbau hat eine maximale Konstruktionshöhe von 6,5 m über den Uferpfeilern. In Querrichtung ist ein zweistegiger Plattenbalken vorhanden, der zur Aufnahme großer Druckkräfte im Bereich der Uferpfeiler eine Bodenplatte besitzt. Die Bauwerkshöhe beträgt maximal 22 m.
Der letzte Teil ist die 512,0 m lange, nördliche Rampenbrücke. Das Bauwerk hat 12 Öffnungen mit jeweils 40,0 m Stützweite. Das 44,0 m lange Übergangsfeld zur Strombrücke, sowie der Querschnitt sind wie bei der südlichen Rampenbrücke ausgebildet.
Unterbauten und Gründung
Die Überbauten ruhen auf paarweise angeordneten Stahlbetonhohlpfeilern. Diese sind auf Bohrpfählen oder Rammpfählen gegründet. Nur die Pfeiler der Hauptöffnung sowie die Widerlager besitzen eine Flachgründung.
Instandsetzungen
Aufgrund einer mangelhaften Konsolbewehrung an den beiden längsbeweglichen Gelenkfugen, den Gerbergelenken, wurden schon frühzeitig Risserscheinungen im Beton im Bereich der Konsolen und Querträger beobachtet. Eine erste Instandsetzung erfolgte im Jahr 1983. An jedem Steg wurden sechs vertikale Spannglieder eingebaut. Die Kosten betrugen 730.000 DM.
Von 1997 bis 1999 musste schließlich eine stählerne Unterstützungskonstruktion unter den Gerbergelenken eingebaut werden. Die Kosten betrugen 1,8 Millionen Euro[1]. Ein Gutachten von 1998 gab der alten Brücke aufgrund ihres Bauzustandes nur noch eine Restnutzungsdauer von 10 bis 15 Jahren.
Brücke von 2010/2014
Im Rahmen des Ausbaus der Bundesstraße 5 zur BAB 23 wird die Brücke von 1967 durch zwei getrennte, nebeneinanderliegende Brückenzüge ersetzt. Baubeginn war am 10. Januar 2007. Am 19. Juni 2010 wurde die erste neue Brücke, die die Richtungsfahrbahn Nord der neuen Autobahn aufnehmen wird, eingeweiht. An diesem Tag war das Bauwerk für Fußgänger und Radfahrer geöffnet. Seit Ende Juni 2010 steht die Brücke dem Kraftfahrzeugverkehr zur Verfügung. [2] Anschließend folgt der Abbruch der alten Brücke und der Neubau des zweiten Überbaus[3].
Die neuen Brückenbauwerke sind mit je 15 m Breite, 1155 m Länge und 19 Öffnungen konstruktiv identisch. Die Stör wird mit Stabbogenbrücken überquert, die 120 m weit spannen und als Fahrbahnplatte eine Verbundkonstruktion besitzen.
Die Rampenbrücken sind als Verbundquerschnitt geplant und besitzen in Längsrichtung bei einer konstanten Konstruktionshöhe von zirka 3,0 m den Durchlaufträger als Bauwerkssystem. In Querrichtung ist ein einzelliger Hohlkastenverbundquerschnitt vorgesehen. Für die nördlichen Rampenbrücken sind jeweils 10 Felder mit einer Länge von 580 m geplant. Die Stützweiten vergrößern sich vom Widerlager aus von 45 m über 50 m, 55 m und 5×60 m auf 2×65 m. Für die südlichen Rampenbrücken sind jeweils acht Felder und eine Länge von 455 m vorgesehen. Die Stützweiten vergrößern sich vom Widerlager aus von 42 m über 50 m, 55 m und 3×60 m auf 2×64 m[4]. Das Brückenbauwerk erhält eine Tiefgründung mit bis zu 20 m langen Ortbetonrammpfählen. In vier Achsen kommen wegen der Nähe zur vorhandenen Störbrücke Bohrpfähle mit 90 cm Durchmesser und Längen bis 22 m zur Ausführung.
Trivia
Am 5. Februar 2011 wurde auf der für den Autoverkehr mittlerweile gesperrten alten Störbrücke ein Marathonlauf veranstaltet. Zwanzig Runden mit einer Länge von je 2120 Metern mussten zurückgelegt werden. [5][6][7]
Literatur
- Erwin Beyer, Heribert Thul: Hochstraßen. 2. Auflage. Beton-Verlag, 1967.
- Der Bundesminister für Verkehr: Erhaltungsarbeiten an Brücken und anderen Ingenieurbauwerken von Straßen - Dokumentation 1990. Verkehrsblatt-Verlag Dortmund, ISBN 3-89273-068-7.
- Wolf-Dietrich Karras: Die B 5 und die Überbrückung der Stör. In: Steinburger Jahrbuch. 2001, S. 25ff.
- Esther Fröbe: Die Störbrücke der Umgehungsstraße muss erneuert werden. In: Steinburger Jahrbuch. 2001, S. 40ff.
Weblinks
Commons: Störbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Volker Richter, Michael Borowski: Entwurf bis zur Ausführung - Ersatzneubau Störbrücke Itzehoe. In: BDB Nachrichten Landesverband Schleswig-Holstein. Ausgabe 14, August 2009, S. 18–20.
Einzelnachweise
- ↑ INSTANDSETZUNG: UNTERSTÜTZUNGSKONSTRUKTION DER GERBERGELENKE AN DER BRÜCKE ÜBER DIE STÖR IM ZUGE DER B 5. auf: böger-jäckle.de 23. Februar 2009.
- ↑ http://www1.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/stoerbruecke100.html
- ↑ Autobahn 23 - Erneuerung der Stör-Brücke: Betonarbeiten abgeschlossen. Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr vom 25. August 2009
- ↑ STÖRBRÜCKE BAB 23 IN ITZEHOE. auf boeger-jaeckle.de 19. Februar 2009.
- ↑ Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag: Marathonlauf auf der alten Itzehoer Störbrücke
- ↑ NDR Fernsehen: „Lost Places Marathon“ vor dem Abriss auf der Störbrücke
- ↑ [1]
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- Erbaut in den 2010er Jahren
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