- Thallium(I)-sulfat
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Strukturformel Allgemeines Name Thallium(I)-sulfat Andere Namen Dithalliumsulfat
Summenformel Tl2SO4 CAS-Nummer 7446-18-6 PubChem 24833 Kurzbeschreibung weißer geruchloser Feststoff[1]
Eigenschaften Molare Masse 504,83 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Dichte 6,77 g·cm−3[1]
Schmelzpunkt 632 °C[1]
Löslichkeit Löslich in Wasser (48,7 g·l−1 bei 20 °C)[1]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2] Gefahr
H- und P-Sätze H: 300-315-372-411 EUH: keine EUH-Sätze P: 264-273-301+310-314 [2] EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [3] Sehr giftig Umwelt-
gefährlich(T+) (N) R- und S-Sätze R: 26/28-33-51/53 S: (1/2)-13-28-45-61 LD50 16 mg·kg−1 (oral Ratte)[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Thallium(I)-sulfat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Thalliumverbindungen und Sulfate.
Inhaltsverzeichnis
Gewinnung und Darstellung
Thallium(I)-sulfat kann durch Reaktion von Thallium mit Schwefelsäure gewonnen werden.[4]
Eigenschaften
Thallium(I)-sulfat ist ein weißer geruchloser nicht brennbarer Feststoff. Beim Erhitzen zersetzt sich die Verbindung wobei Thalliumoxide und Schwefeloxide frei werden.[1] Seine Kristallstruktur ist isomorph zu der von Kaliumsulfat (orthorhombisch mit a = 7,808, b = 5,929, c = 10,665 A).
Verwendung
Thallium(I)-sulfat wurde seit den 1920er Jahren bis etwa Mitte der 1970er Jahre als Rodentizid (umgangssprachlich: Rattengift) angewendet z.B. von der Bayer AG in den Produkten Zelio-Giftkörner (Giftweizen; Wirkstoffanteil 2 % Thalliumsulfat; Verpackung mit roter Warnfarbe) und Zelio-Paste (Wirkstoffanteil 2,5 % Thalliumsulfat; Verpackung mit blauer Warnfarbe)[5]. Heute ist es nicht mehr generell zugelassen, kann aber in besonderem Bedarfsfall mit spezieller Genehmigung der Bundesbehörde zur Ratten- und Mäusevertilgung in geschlossenen Räumen (d.h. intradomal) eingesetzt werden. Es ist allerdings durch die Cumarinderivate der zweiten Generation obsolet geworden.
Verwandte Verbindungen
- Basisches Thallium(III)-sulfat Tl(OH)SO4•2 H2O
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Eintrag zu CAS-Nr. 7446-18-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 12. Dezember 2010 (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b Datenblatt Thallium(I) sulfate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 8. Mai 2011.
- ↑ Nicht explizit in RL 67/548/EWG, Anh. I gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Thalliumverbindungen“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 30. März 2009 (JavaScript erforderlich)
- ↑ Georg Brauer; Handbuch der präparativen anorganischen Chemie, Band 2, S.886; ISBN 3-432-87813-3
- ↑ Anna Charlotte Fuhrmeister: Vergiftungen – Panoramawechsel der letzten Jahrzehnte. Dissertation an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn, 2005, S. 106.
Weblinks
Kategorien:- Giftiger Stoff
- Umweltgefährlicher Stoff
- Thalliumverbindung
- Sulfat
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