The Final Countdown (Lied)

The Final Countdown (Lied)
Chartplatzierungen Erklärung der Daten
Singles[1]
The Final Countdown
  DE 1 08.09.1986 (23 Wo.)
  AT 1 15.10.1986 (22 Wo.)
  CH 1 07.09.1986 (19 Wo.)
  UK 1 25.10.1986 (16 Wo.)
  US 8 28.03.1987 (18 Wo.)

The Final Countdown ist ein Lied von Europe, das von Joey Tempest geschrieben und von Kevin Elson produziert wurde. Es erschien 1986 auf dem gleichnamigen Album und war die erste Single-Auskopplung aus diesem Album. Das Lied ist das bekannteste von Europe und war sehr erfolgreich.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Lied basiert auf einem Keyboard-Riff, das Joey Tempest zwischen 1981 und 1982 auf einem KORG Polysix geschrieben hatte.[2] Das Keyboard hatte er sich von Mic Michaeli ausgeliehen.[3][4] 1985 überzeugte Bassist John Levén Tempest, ein Lied um das Riff zu basteln.[2] Tempest nahm zuerst ein Demo auf, das er seinen Bandkollegen vorspielte.[5] Zuerst waren die Reaktionen gemischt:

“When I first heard the synth intro to 'The Final Countdown', my reaction was: 'No, this is nuts. We just can't use this. Thank God they didn't listen to me."”

„Als ich das Synthesizer-Intro von ‚Final Countdown‘ zum ersten mal hörte, war meine Reaktion: Nein, das ist verrückt. Wir können das nicht benutzen. Zum Glück haben sie nicht auf mich gehört.“

John Norum: Classic Rock[6]

John Tempest bestätigte später, dass der Widerstand sehr groß war, er sich aber am Schluss doch durchsetzen konnte.[6]

Als Inspiration diente der Text des David-Bowie-Klassikers Space Oddity aus dem Jahr 1969. Als Synthesizer verwendete Michaeli einen Yamaha DX7, der einen eher blechernen Sound spielte, und einen Roland JX-8P-Standard-Sound. Die beiden Klänge wurden gemischt und über verschiedene Spuren gleichzeitig abgespielt.[7]

Als das Album fertig wurde, schlug Tempest vor, das Lied als erste Single zu veröffentlichen.Tatsächlich wollten die anderen Mitglieder The Final Countdown nie auskoppeln und hatten Rock the Night als erste Single eingeplant. Eigentlich war The Final Countdown als Eröffnungslied für Konzerte gedacht, denn die Band rechnete nicht damit, dass es ein Hit werden würde.[5] Schließlich schlug aber auch das Label Epic Records The Final Countdown als erste Single vor und die Band lenkte schließlich ein.[8]

Veröffentlichung

The Final Countdown wurde am 14. Februar 1986 veröffentlicht und ist bis heute der größte Hit der Band. In den Billboard-Charts platzierte sich die Single in den Top 10 der Hot 100. In den Mainstream Rock Tracks erreichte es nur die Top 20 und wurde von der nächsten Single Superstitious getoppt. Außerhalb der Vereinigten Staaten jedoch wurde das Lied ein Riesenerfolg. Das Lied konnte die Spitzenpositionen in 25 verschiedenen Ländern erreichen, unter anderem in Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Frankreich, Schweden und Italien. [9]

1999 erschien ein Dance-Remix des Liedes unter dem Titel The Final Countdown 2000. Produzent war Brian Rawling, der gerade mit Believe von Cher einen großen Hit hatte. Eine kleine Kontroverse entstand, als auf den ersten Pressungen das erste „o“ in „Countdown“ vergessen wurde. Das englische Wort „cunt“ ist ein Slangausdruck, der im deutschen mit „Fotze“ übersetzt werden kann.[10] Die Single wurde in einigen Ländern, wie Deutschland und Schweden, ein Top-40-Erfolg. Die Band allerdings hasste diese Version ihres Liedes.[11]

Rezeption

Das Lied, zum Teil auch nur das Riff, wird auch heute noch bei verschiedenen Gelegenheiten, insbesondere im sportlichen Bereich, gespielt und ist ein Standardlied für viele aufstrebende junge Bands. Auch im Fernsehen ist es immer wieder zu hören, insbesondere in der Fernsehserie Arrested Development, und dient nicht zuletzt an Silvester in Deutschland zur Einleitung der letzten Minuten vor Neujahr in Radio und Fernsehen.[12]

Das Lied wurde zudem in der Actionkomödie Manta – Der Film genutzt sowie jeweils im ersten Spiel der 100.000-Mark-Show.

Musikvideo

Das Musikvideo wurde von Nick Morris zwischen dem 26. und 27. Mai 1986 auf einem Konzert in den Solnahallen in Solna mitgefilmt. Es enthält außerdem noch einige Szenen aus dem Soundcheck der Band.[13]

Live-Versionen

The Final Countdown gehört seit April 1986 zu einem Europe-Standard, das in jedem Set der Gruppe präsent ist. Eine der wichtigsten Live-Auftritte fand am 31. Dezember 1999 in Stockholm im Rahmen der Millenniumsfeierlichkeiten 1999/2000 statt, als die Gruppe zum ersten Mal mit zwei Lead-Gitarristen auftrat: John Norum und sein kurzzeitiger Nachfolger Kee Marcello teilten sich die Gitarrenparts.[14][15]

Coverversionen

Laibach

1994 veröffentlichte die ursprünglich aus dem Post-Industrial-Umfeld stammende slowenische Band Laibach eine Coverversion unter dem Titel Final Countdown auf dem Album NATO, auf dem sie „versuchte eine Verbindungslinie zwischen dem Nordatlantikpakt und der kapitalistischen Kulturindustrie herzustellen“, dies „[v]or allem in Bezug auf die neue weltpolitische Situation und den Umgang mit dem Osten“, und einer Single, die je nach Version Remixe von Juno Reactor, Mark Stent und Fortran 5 enthielt. Die Band trat ein aggressiver und militaristischer auf als die NATO selbst und deutete damit an, dass die NATO das westliche System auf dem Balkan und darüber hinaus etablieren wolle. Die Musik auf dem Album, die den den gecoverten Liedern „anscheinend immer schon inhärent gewesen[en]“ militärischen Aspekt hervorhebt, kann daher als „Hintergrundmusik zur Realität in den NATO-Staaten“ angesehen werden. Im digital entstandenen Musikvideo zu Laibachs Version von Final Countdown „wird der NATO durch den virtuellen Staat NSK ein Gegengewicht entgegengesetzt: NSK als ein Staat, der sich nicht nur auf die Erde beschränkt, sondern ins gesamte Universum expandiert“, und die animierten Laibach-Mitglieder „gehen […] hier […] als Androiden in der totalen Depersonalisation auf“. Sie sind Bestandteil einer Maschine, die sie über ein Schachbrett kontrollieren, wobei „nur der Sänger über die Handlungskompetenz“ verfügt und mit einem Gesicht versehen worden ist, die anderen drei Musiker sind nicht voneinander zu unterscheiden „und als metallene Statuen gezeichnet“. Inspiriert vom Schallplattencover zu Europes Album, „auf welchem Karten mit Fotos der Bandmitglieder von der Erde aus, ins All fliegen“, wird in Laibachs Musikvideo Jože Plečniks Parlamentsentwurf mit NSK-Aufschrift gezeigt; dort werden NSK-Pässe gedruckt und dann durch eine Schleuse ins Weltall geschlossen werden, wo sie in Richtung Mars fliegen, „wo sich dann das selbe Parlament mit der Aufschrift NSK Embassy Mars findet. Es wird der Eindruck erweckt, als ob die Parlamente mit einander ‚kommunizieren‘ würden bzw. sich austauschen, oder als ob es sich von einem Ort zum anderen bewegen würde, wie der Monolith aus 2001: Odyssee im Weltall.“[16]

Weitere

Einzelnachweise

  1. Quellen Chartplatzierungen: DE / AT / CH / UK, US, abgerufen am 5. Februar 2011.
  2. a b Epic Records (Hrsg.): Booklet des Albums 1982–1992. 1993.
  3. Anders Tengner und Michael Johansson: Europe - den stora rockdrömmen. 1987, ISBN 91-7024-408-1.
  4. Europe: Live from the Dark DVD, Warner Bros., 2005
  5. a b Europe: The Final Countdown Tour 1986: Live in Sweden - 20th Anniversary Edition, DVD, Warner Bros., 2006
  6. a b Literatur|Autor=zitiert nach David Ling|Titel=Counting Down Again|Sammelwerk=Classic Rock|Nummer=75|Seiten=60–67
  7. MusicPlayers.com: Features > Bands > Europe. MusicPlayers.com, abgerufen am 23. Dezember 2007.
  8. Erik Thompson: Hårdrockens Historia 1986. In: Sweden Rock Magazine. Nr. 31, Oktober/November 2005, S. 106.
  9. Rock group Europe plan comeback. BBC, 3. Oktober 2003, abgerufen am 25. Mai 2010.
  10. Audio Interview. The Tour Bus. Abgerufen am 15. April 2008.
  11. Classic Track - The Final Countdown, Rhythm, Februar 2010
  12. „The Final Countdown“. Wiesbadener Tagblatt, 29. Dezember 2010, abgerufen am 15. Februar 2011.
  13. Musikvideo in Dailymotion.com
  14. RATHOLE.com - Fireworks Magazine: Issue 17. RATHOLE.com. Abgerufen am 15. April 2008.
  15. RATHOLE.com - Fireworks Magazine: Issue 18. RATHOLE.com. Abgerufen am 15. April 2008.
  16. Eva-Maria Hanser: Ideotopie. Das Spiel mit Ideologie und Utopie der ‚Laibach-Kunst’. Wien 2010, S. 37f (http://othes.univie.ac.at/8581/1/2010-02-05_0400246.pdf, abgerufen am 12. September 2011).

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