Theodor von Baudissin

Theodor von Baudissin

Theodor Graf von Baudissin (* 9. Juli 1874 in Koblenz; † 1950) war ein deutscher Verwaltungsjurist. Er war der Vater des Generals und Friedensforschers Wolf Graf von Baudissin (1907–1993).

Leben und Beruf

Nach bestandenem juristischen Staatsexamen und anschließender Referendarzeit wirkte von Baudissin 1907 bis 1920 als Landrat des Kreises Neustadt (Provinz Westpreußen). 1920 wurde er zum Reichs- und preußischen Staatskommissar für das Abstimmungsgebiet Allenstein berufen, wo in Ausführung des Versailler Vertrages eine Volksabstimmung auch über den Verbleib von Westpreußen rechts der Weichsel stattfinden sollte. Hier erwarb er sich große Verdienste am positiven Ergebnis der Abstimmung in deutschem Sinne und den Verbleib des Bezirkes Marienwerder bei Deutschland.

1920 erfolgte seine Ernennung zum Regierungspräsidenten von Westpreußen mit Amtssitz in Marienwerder. 1922 musste er seinen Posten wegen seiner konservativen und antirepublikanischen Haltung aufgeben und wurde durch den vormaligen Landrat von Lublinitz, Roland Brauweiler, ersetzt.

1923 übernahm er die Geschäftsführung des Reichsverbandes landwirtschaftlicher Arbeitgeber. 1925 wurde er zum Direktor der preußischen Hauptlandwirtschaftskammer berufen, daneben trat er im gleichen Jahr dem Vorstand der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung bei. 1927 wurde ihm noch zusätzlich die Geschäftsführung des deutschen Landwirtschaftrates übertragen. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten − zum zweiten Mal – aus allen Ämtern gedrängt.

Literatur

  • Deutscher Wirtschaftsverlag, AG (Hrsg.): Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft, Band 1, Berlin, 1931.

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