- Thomas Reichstein
-
Thomas Reichstein (* 24. November 1960 in Halle/Saale) ist ein deutscher Bildhauer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Thomas Reichstein wuchs in Halle an der Saale in einem Geologenelternhaus auf. Er begann nach einer Gärtnerlehre in Leipzig mit dem Studium der Landschaftsarchitektur an der TU in Dresden von 1982 bis 1984 zum vierten Semester. Danach studierte er im Direktstudium Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Professor Schwabe mit dem Diplomabschluss 1990. Ein Gastsemester absolvierte er im Frühjahr 1989 an der Hochschule für Kunst, Burg Giebichenstein in Halle/Saale bei Irmtraud Ohme im Fachbereich Metallgestaltung.
Als freischaffender Bildhauer arbeitete Thomas Reichstein von 1992 bis 1997 in Ghana bei den Gelbgießern der Ashanti in Krofrom bei Kumasi jährlich für drei Monate. Die Ergebnisse wurden erstmals 1994 in den Magdeburger Museen gezeigt. 1995 und 1996 erlernte er das Malanganschnitzen in Papua-Neuguinea. In Folge entwickelte Thomas Reichstein eine spezielle Art von Ratan-Rindenbaststoff-Plastiken. Seit 1999 arbeitet Thomas Reichstein mehrere Monate jährlich in einer Buddhagießerei in Ban Pong. Von 1999 bis 2005 entstand hier eine Serie abstrakter Plastiken.
Seit 2006 wendet sich Thomas Reichstein auch wieder verstärkt der menschlichen Figur zu. So schuf er beispielsweise im Jahr 2009 eine Gruppe von Nereiden-Darstellungen, inspiriert von klassischen griechischen Vorbildern aus dem Britischen Museum in London.
Thomas Reichstein ist seit 2000 Vorsitzender des Sächsischen Künstlerbundes/Landesverband Bildende Kunst Sachsens e.V. und seit 1997 Vorstandsmitglied des Dresdner Künstlerbundes. 2005 war er kommissarisches Mitglied des Bundesvorstandes des Bundesverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK).
Thomas Reichstein ist Vater von vier Kindern.
Ausstellungen (Auswahl)
- Otomfo – Okomfo: afrikanischer Gelbguss von Thomas Reichstein 1992–1994, Kurator: Uwe J Gellner, Kloster unser Lieben Frauen, Museen der Stadt Magdeburg Museen
- Export Import, Thomas Reichstein mit L. Azure, H. Lippmann und H. Stark: 2. Oktober bis 6. November 1994, Galerie Rähnitzgasse der Landeshauptstadt Dresden
- Thomas Reichstein - Kunstverständigung über Kontinente. 1. Oeuvreausstellung in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden durch die Skulpturensammlung im Albertinum. 29. Oktober 2000 bis 31. Januar 2001, Kuratorin: Bärbel Stephan, kommissarische Direktorin der Skulpturensammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
- Figur-Abstrakt Ausstellungstrilogie in Bangkok in der deutschen Botschaft, im Goetheinstitut und im Central World Center. März bis April 2008, Initiator und Kurator W. Eckstein, Direktor des Goetheinstituts.
Werke
- „Arche“ – Kupferplastik. Dresdner Zoo, 1995.
- „Elbewächter“ – Sandsteinplastik. Tangermünde am Elbufer auf der Molenspitze der Mündung der Tanger, 1998.
- „Mamawata Ostara“ – Sandsteinplastik. Ostritz/Neisse, 2000.
- „Kentauer“ – Bambusplastik. Dresden, 2001. Olbrichtplatz, Teilzerstört durch Orkan Juni 2002
- „Minos“ – Edelstahlplastik. Dresden, 2002. Stübelallee,Nähe Comeniusplatz
- „Saalewelle“ und „Big Fisch“ – Bronzeplastiken. Wenigenjenaer Saaleufer in Jena, 2007.
- „Würfelwiese“ – Polyederring aus Messing. Campus der Staatlichen Studienakadamie in Riesa, 2006
- „Nereidengruppe“ – Bronzeplastiken. Deutschen Botschaft Bangkok, 2010.
Literatur
- Bärbel Stephan: Minos Centauros – Thomas Reichstein.Ernst-Rietschel-Kulturring, Dresden 2001, ISBN 3-933109-09-4.
- Thomas Reichstein: Otomfo, Okomfo. Afrikanischer Gelbguss. 1992−1994. Magdeburger Museen, Kloster Unser Lieben Frauen, Magdeburg 1994, ISBN 3-930030-06-3 (Katalog zur Ausstellung im Kloster Unser Lieben Frauen vom 10. März bis 5. Juni 1994).
- Landeshauptstadt Dresden, Kulturamt (Hrsg.): Thomas Reichstein. Kulturamt der Landeshauptstadt, Dresden 1994 (Katalog zur Ausstellung „Export Import“ vom 2. Oktober bis 6. November 1994 in der Galerie Rähnitzgasse).
Weblinks
Wikimedia Foundation.