Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle

Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle
Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle
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Gründung 1879
Trägerschaft staatlich
Ort Halle (Saale)
Bundesland Sachsen-Anhalt
Staat Deutschland
Leitung Ulrich Klieber
Studenten ca. 1.000
Mitarbeiter 445
davon Professoren 50
Website www.burg-halle.de


Burg Giebichenstein. Gesamtansicht von Westen

Die Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle (Burg Halle) ist eine Kunsthochschule in Halle an der Saale. Der englische Name lautet Burg Giebichenstein University of Art and Design Halle. Sie hat ihren Sitz auf der Burg Giebichenstein oberhalb des rechten Saaleufers am nördlichen Stadtrand.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die heutige Hochschule Burg Giebichenstein geht auf die Gewerbliche Zeichen- und Handwerkerschule der Stadt Halle zurück. Diese Schule entstand 1879 aus der Vereinigung der seit 1852 bestehenden Provinzial-Gewerbeschule Halle und der seit 1870 bestehenden Gewerblichen Zeichenschule. Mit seinem Amtsantritt als Direktor am 1. Juli 1915 gab der Architekt Paul Thiersch der Schule neue Impulse. Die Schule hieß nun Handwerker- und Kunstgewerbeschule Halle. Thiersch reformierte sie im Sinne der Ideen des Deutschen Werkbundes und es entstanden die Klassen für Malerei, Grafik, Bildhauerei, Architektur, Textilgestaltung, Fotografie sowie die Tischlerei. 1922 bezog die Schule erstmals Räume in der Unterburg der Burg Giebichenstein, wo sie die Bezeichnung Werkstätten der Stadt Halle, Staatlich-städtische Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein führte.

Nach Auflösung des Bauhauses in Dessau im Jahr 1925 kamen zahlreiche ehemalige Bauhäusler als Lehrer an die Burg, unter ihnen der Bildhauer Gerhard Marcks, der wahrscheinlich von 1928 bis 1933 das Amt des Direktors bekleidete. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 mussten Marguerite Friedlaender, Gerhard Marcks, Charles Crodel und Erwin Hahs die Schule verlassen. Die Schule wurde durch das nationalsozialistische Regime beschnitten und als Handwerkerschule weitergeführt.

In der Nachkriegszeit wurde die Burg Giebichenstein als Kunstschule wiederaufgebaut. Unter dem Direktor Walter Funkat wurde 1958 der Grundstein für die Hochschule für industrielle Formgestaltung gelegt, die bis 1989 eine der einflussreichsten Ausbildungsstätten für Designer und Künstler und mit der Ausbildung in den Fachrichtungen der angewandten Kunst bestimmend für die besondere künstlerische Qualität des Kunsthandwerks in der DDR war. Von 1965 bis 1975 wurde die Bildende Kunst als Lehrfach zugunsten der Formgestaltung zurückgedrängt, erst nach 1975 erhielt die „Burg“ wieder ihre alte Struktur wie in den 1920er Jahren und konnte sich durch neue Fächer (Glas, Medienkunst, Kommunikationsdesign u.a.) erweitern.

1989 fand die Umbenennung in Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle statt. Die Hochschule stellt sich dem gesellschaftlichen Wandel, der Internationalisierung und den komplexen Aufgaben in Kunst und Design. Ein Alleinstellungsmerkmal bleibt dabei weiterhin die fundierte künstlerisch-wissenschaftliche Grundlehre.

Auf dem Design-Campus wurden 2003 umfangreiche Sanierungsarbeiten begonnen, die im Herbst 2007 abgeschlossen wurden. Während der Fachbereich Kunst auch heute noch zu großen Teilen in der Unterburg angesiedelt ist, verteilt sich der Fachbereich Design auf verschiedene Gebäude im Stadtteil Giebichenstein, vornehmlich in der Seebener Straße und im Neuwerk.

Die Einführung von Bachelor-Studiengängen im Fachbereich Design erfolgte zum Wintersemester 2005, die der Master-Studiengänge zum Wintersemester 2008.

Die Hochschule wird derzeit von Prof. Ulrich Klieber geleitet. Zur Zeit studieren ca. 1.000 Studenten an der Hochschule.

Studium

Torturm der Oberburg

Die Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle hat in zwei Fachbereichen 10 Studiengänge und 21 fachspezifische Studienrichtungen:

  • Studienbegleitende Lehrangebote:
    • Bildnerische Grundlagen Design
    • Bildnerische Grundlagen Kunst
    • Designinformatik
    • Designwissenschaften
    • Kunstwissenschaften

Bekannte Professoren, Dozenten und Absolventen

  • Dr. Ulrich Barnickel
  • Prof. Winfried Baumberger, Produkt-Designer
  • Prof. Helmut Brade, Grafiker, Bühnenbildner
  • Renate Brömme, Grafikerin , Grundlagenstudium
  • Gudrun Brüne, Malerin
  • Prof. Kurt Bunge, Maler und Grafiker
  • Prof. Charles Crodel, Maler und Grafiker
  • Prof. Ilse Decho, Glasdesignerin
  • Prof. Wolfgang Dreysse, Bildhauer
  • Prof. Ludwig Ehrler, Maler und Grafiker, Rektor ab 1998
  • Wilfried Fitzenreiter, Bildhauer und Medailleur
  • Marguerite Friedlaender, Keramikerin
  • Prof. Walter Funkat, Gebrauchsgrafiker, Rektor bis 1964
  • Hans Finsler, Fotograf
  • Prof. Günter Gnauck, Grafiker und Schriftkünstler
  • Prof. Irmgard Glauche, Textildesignerin
  • Prof. Bernd Göbel, Bildhauer
  • Prof. Inge Götze, Textilkünstlerin
  • Wasja Götze, Grafiker und Pop-Künstler
  • Prof. Armin Graßl, Designer
  • Waldemar Grzimek, Bildhauer
  • Prof. Erwin Hahs, Maler und Grafiker
  • Hannelore Heise, Grafikerin und Schriftkünstlerin
  • Prof. Renate Heintze, Schmuckgestalterin
  • Jörg-Thillman Hinz, Metallgestalter
  • Johann-Peter Hinz, Metallbildhauer
  • Gerhard Hoehme, Maler und Grafiker
  • Prof. Paul Jung, Designer, ehemaliger Rektor
  • Herbert Kitzel, Maler und Grafiker
  • Ulrich Knispel, Maler, Grundlagenstudium
  • Benita Koch-Otte, Textil
  • Prof. Azade Köker, Installationskünstlerin, Keramikerin und Bildhauerin
  • Prof. Johannes Langenhagen, Produkt-Designer, Rektor 1996
  • Prof. Günther Laufer, Kunstschmied und Metallbildhauer
  • Prof. Gerhard Lichtenfeld, Bildhauer
  • Werner Liebmann, Maler und Grafiker
  • Maria Likarz, Textil und Email
  • Prof. Mechthild Lobisch, Buchkünstlerin, Typografin, Grafikerin
  • Eva Mahn, Fotografin und Kunsthistorikerin
  • Prof. Gerhard Marcks, Bildhauer und Grafiker, Rektor ab 1928
  • Eberhard Marx, Industriedesigner
  • Gertraud Möhwald, Bildhauerin und Keramikerin
  • Prof. Otto Möhwald, Maler und Grafiker
  • Prof. Karl Müller, Metallbildner
  • Otto Müller
  • Prof. Rolf Müller, Maler und Kunsterzieher
  • Prof. Wilhelm Nauhaus, Buchkünstler und Chronist der Hochschule
  • Prof. Eva Natus-Salamoun, Grafikerin, Illustratorin
  • Prof. Johannes Niemeyer, Architekt
  • Prof. Irmtraud Ohme, Metallbildhauerin
  • Prof. Ronald Paris, Maler und Grafiker
  • Otto Pfaff, Buchbinder, Buchkünstler
  • Prof. Ute Pleuger, Maler und Grafiker
  • Prof. Herbert Post, Schriftkünstler
  • Prof. Dorothea Prühl, Schmuckkünstlerin
  • Prof. Bruno Raetsch, Bildhauer
  • Renée Reichenbach, Keramikerin
  • Prof. Dieter Rex, Maler und Grafiker
  • Karl Rödel, Maler
  • Prof. Frank Ruddigkeit, Grafiker, Maler und Bildhauer
  • Prof. Thomas Rug, Grafiker
  • Prof. Rainer Schade, Grafiker, Illustrator und Karikaturist
  • Prof. Rudolf Schäfer, Fotograf
  • Prof. Antje Scharfe, Keramikerin
  • Ute Scheffler, Keramikerin
  • Hans-Joachim Schirrmeister, Keramiker
  • Benno Schulz, Maler und Grafiker, Dozent Grundlagenstudium, Universitätszeichenlehrer an der MLU
  • Prof. Lili Schultz, Metall- und Emaille-Gestalterin
  • Johanna Schütz-Wolff, Textilgestalterin und Grafikerin, ab 1920 erste Leiterin der Textilwerkstätten
  • Prof. Gerhard Schwarz, Maler und Grafiker
  • Friedemann Seeger Dipl. Formgestalter Architekt
  • Lothar Sell, Grafiker und Keramiker
  • Jochen Seidel, Maler und Grafiker
  • Frieder Simon, Formgestalter, Puppenspieler
  • Prof. Willi Sitte, Maler und Grafiker
  • Margarete Späte
  • Carl Helmut Steckner
  • Prof. Johann Stief, Innenarchitekt und Architekt
  • Prof. Paul Thiersch, Begründer und 1. Direktor der Schule, Architekt
  • Prof. Christine Triebsch, Glaskünstlerin
  • Klaus von Woyski, Maler, Grafiker und Restaurator
  • Prof. Hannes H. Wagner, Maler und Grafiker
  • Prof. Martin Wetzel, Bildhauer
  • Franz- Rudolf Wildenhain, Keramiker
  • Prof. Gustav Weidanz, Bildhauer
  • Christoph Weihe, Bildhauer
  • Prof. Lothar Zitzmann, Maler und Grafiker, Grundlagenstudium

Literatur

  • Wilhelm Nauhaus: Die Burg Giebichenstein. Geschichte einer deutschen Kunstschule 1915 - 1933. Leipzig: Seemann, 1981 / Neuauflage Leipzig: Seemann, 1992, ISBN 3363005393
  • Burg Giebichenstein (Hrsg.): Burg Giebichenstein – Dokumente 1915 bis 1933. Verlag der Burg Giebichenstein Halle/Saale 1990;
  • Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle (Hrsg.): 75 Jahre Burg Giebichenstein 1915 – 1990: Beiträge zur Geschichte. Ausgewählt und eingeleitet von Renate Luckner-Bien. Halle/Saale 1990
  • Design und Kunst: Burg Giebichenstein 1945 – 1990. Ein Beispiel aus dem anderen Deutschland. Herausgegeben von Florian Hufnagl. Die Neue Sammlung, Staatliches Museum für angewandte Kunst, München. München 1991
  • Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle. Katalog zur Ausstellung im Schloß Mainau 1991. Herausgeben von der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle. Halle/Saale 1991
  • Katja Schneider: Burg Giebichenstein: Die Kunstgewerbeschule unter Leitung von Paul Thiersch und Gerhard Marcks 1915 – 1933. Weinheim: VCH, 1992, ISBN 3527177256
  • Staatliche Galerie Moritzburg Halle; Badisches Landesmuseum Karlsruhe; Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle (Hrsg.): Die hallesche Kunstschule von den Anfängen bis zur Gegenwart. Halle/Saale und Karlsruhe, 1993
  • Ute Brüning, Angela Dolgner, Helmut Brade, Eva Natus-Salamoun, Jens Semrau: Walter Funkat. Vom Bauhaus zur Burg Giebichenstein. Dessau 2000, ISBN 3910192335
  • Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle. Katalogbuch mit CD-ROM: Die Burg in Detail. Herausgegeben von Prof. Rudolf Schäfer für die Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle. Halle/Saale 2002, ISBN 386019030X
  • Design. Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle / University of Art and Design Halle. Herausgeben von der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle, Fachbereich Design, Halle 2006, ISBN 3860190474

Weblinks

51.50270311.9548967Koordinaten: 51° 30′ 10″ N, 11° 57′ 18″ O


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