- Urs Liska
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Urs Liska (* 23. Mai 1973 in Stuttgart) ist ein deutscher Pianist und Musiktheoretiker. Seine pianistischen Schwerpunkte liegen beim romantischen Kunstlied einerseits, bei der Aufführung Neuer Musik in Ensembles und Orchestern andererseits. Daneben realisiert er auch improvisierte und komponierte elektronische Musik.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Liska erhielt seinen ersten Klavierunterricht bei Rudolf Dennemarck in Stuttgart. Anschließend folgte ein Studium an der Musikhochschule in Freiburg im Breisgau, wo er Klavier bei James Avery, Liedgestaltung bei Ramón Walter und Musiktheorie bei Eckehard Kiem studierte. Vervollständigt wurde die pianistische Ausbildung in der Meisterklasse für Liedgestaltung bei Irwin Gage am Konservatorium Zürich. Es folgten ergänzende Studien der Musikwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg sowie der Universität der Künste Berlin.
Urs Liska pflegt eine künstlerische Tätigkeit, die sich nicht auf das Soloklavierspiel und die Liedgestaltung beschränkt. Über das klassische Repertoire hinaus beschäftigt er sich mit zeitgenössischer Musik in den Ensembles ExVoCo und VARIANTI sowie im Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, im Philharmonischen Orchester Freiburg und im Sinfonieorchester Basel. Er ist Mitbegründer und -organisator der „Initiative für Neue Musik SUONO MOBILE“. Ein Schwerpunkt ist dabei auch der Bereich der Live-Elektronik- und Computermusik.
Auftritte hatte er bei Festivals, u. a. in Amsterdam („Klap op de Vuurpijl“-Festival), Darmstadt (Ferienkurse für Neue Musik), München („Festspiel+“ im Rahmen der Opernfestspiele), Oslo („Ultima“-Festival), Paris (Théatre musical de la ville+Centre Pompidou), Salzburg (Mozarteum), Stuttgart, Wien, Zürich, Japan und Indonesien.
Er lebt mit seiner Familie in Freiburg im Breisgau.
Stipendien
- 2000: Kunststiftung Baden-Württemberg (als Liedpianist)
- 2002: Akademie Schloss Solitude (als Interpret Neuer und elektronischer Musik)
- 2002–2005: Graduiertenkolleg der Universität der Künste Berlin (als Musikwissenschaftler)
Projekte
Lied
In den 2000er Jahren beschäftigte sich Liska mit dem Liedschaffen von Arnold Schönberg. In Zusammenarbeit mit Deutschlandradio Kultur produzierte er eine Gesamteinspielung der Lieder, die erstmals sämtliche Lieder beinhaltet (siehe Diskografie).
In diesem Zusammenhang entstand auch eine Einrichtung des ersten Teils der Gurre-Lieder mit zwei- bis achthändiger Klavierbegleitung, die sich an der Teiluraufführung in einem Konzert am 14. Januar 1910 im Wiener Ehrbar-Saal orientiert. Zu Grunde liegen ihr die – im Rahmen der Arnold-Schönberg-Gesamtausgabe rekonstruierten – originalen Frühfassungen der Lieder sowie die von Anton Webern für dieses Konzert angefertigten Arrangements der Orchesterteile, die Urs Liska aus den handschriftlichen Quellen edierte.
Oper
In der Spielzeit 2010/11 übernahm Liska den Part des Solopianisten in der „Lieder-Oper“ „Aus Deutschland“ von Mauricio Kagel in einer Neuproduktion des Theater Freiburg, unter der musikalischen Leitung von Fabrice Bollon und der Regie von Calixto Bieito. In dieser Oper übernimmt das Klavier weitgehend die Aufgabe des Opernorchesters und wird nur gelegentlich von kleineren Instrumentengruppen (aus dem „Off“) unterstützt.
Elektronik
- Musik der Zeiten – Alte und Neue Musik mit Countertenor und Synthesizer/Computer, gemeinsam mit dem Countertenor Daniel Gloger. Vornehmlich Kirchenkonzerte.
- GRAFT, ein akustisch-elektronisches Improvisations-Kollektiv, hervorgegangen aus der Zeit an der Akademie Schloss Solitude. Mit Daniel Hjorth, Carl Rosman und Sam Hayden (Glenn Larsson a.G.).
Diskografie
CDs
- Rückblicke, mit Jens Lohmann. Werke von Arnold Schönberg, Bernd Alois Zimmermann, Wolfgang Rihm, Heinz Holliger, Anton Webern und Dieter Schnebel. sound-rel 2008
- Winterreise (Schubert), mit Michael Volle, Animato 2007
- … vom heute gewesenen Tage, mit Michael Volle. Lieder von Hugo Wolf und Arnold Schönberg. sound-rel 2004
- ohne aufenthalt sind wir, mit Gisela Müller und Doris Wolters. Hörbuch mit Texten von Marie Luise Kaschnitz und Musik von Dieter Schnebel. Audiobuch 2000
- dies ist ein lied …, mit Hanna Aurbacher. Lieder und Solowerke von Erik Satie, Claude Debussy, Guillaume de Machault, Fortunato Depero, Dieter Mack, Younghi Pagh-Paan, Anton Webern, Luciano Berio. sound-rel 1994
Weblinks
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