- Vjekoslav Šutej
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Vjekoslav Šutej (* 31. Juli 1951 in Rijeka, damals Jugoslawien; † 2. Dezember 2009 in Zagreb) war ein jugoslawischer bzw. kroatischer Dirigent, der fast 15 Jahre an der Wiener Staatsoper wirkte.
Leben und künstlerisches Wirken
Vjekoslav Šutej wuchs in einem musikalischen Elternhaus auf. Sein Eltern waren beide Sänger an der Kroatischen Nationaloper in Zagreb. Er studierte an der Musikhochschule Zagreb bei Igor Gjadrev. Weitere Studien führten ihn nach Rom zu Franco Ferrara.
Šutej war von 1979 bis 1989 Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Kroatischen Nationaltheaters in Split. Von 1986 bis 1990 war er Künstlerischer Leiter des Hollybush-Festivals in New Jersey. In dieser Zeit begann auch seine internationale Karriere. Von 1990 bis 1993 war er Musikalischer Direktor am Teatro La Fenice in Venedig, wo er unter anderem Neueinstudierungen der Opern Rigoletto und Eugen Onegin leitete.
Von 1992 bis 1997 war er Musikdirektor an der Houston Grand Opera in Houston. In dieser Zeit leitete er insgesamt 133 Vorstellungen, davon 19 Neueinstudierungen, unter anderem La Boheme, Andrea Chenier, Aida, Lucia di Lammermoor, La Traviata, Boris Godunow und Ariadne auf Naxos.
In den 1990er Jahren arbeitete Šutej häufig in Spanien. Er gründete das Real Orquesta Simfonica de Sevilla und war von 1990 bis 1996 dessen Künstlerischer Leiter und Chefdirigent. Er war außerdem Mitglied der spanischen Kunstakademie, der Real Accademia de Bellas Artes.
Seit 1993 dirigierte Šutej regelmäßig an der Wiener Staatsoper und gehörte zu den ständigen Gastdirigenten. Er debütierte dort 1993 mit der Neueinstudierung der Oper Pique Dame von Peter Tschaikowski. In der Saison 2001/2002 leitete er die Eröffnungspremiere Don Carlos von Giuseppe Verdi, mit Neil Shicoff in der Titelrolle, die live in Form des Public Viewing in Wien und Graz übertragen wurde. Zuletzt dirigierte Šutej an der Wiener Staatsoper im April 2007. Insgesamt leitete er im Haus am Ring nach Angaben der Wiener Staatsoper 129 Aufführungen in 17 verschiedenen Werken der Opernliteratur.[1] Unter anderem dirigierte er in Wien die Opern La Bohème, La Traviata, Madame Butterfly, Die Jüdin und Tosca.[2]
Von 2002 bis 2005 war er Leiter des Sommer-Musikfestivals in Dubrovnik. Seit 2003 war er bis zu seinem Tode Musikalischer Leiter und Chefdirigent der Zagreber Philharmonie (Zagreb Philharmonic Orchestra) und Professor an der Musikhochschule in Zagreb.
Gastspiele führten Šutej nach Moskau und Prag, nach Mexiko-Stadt und nach Seattle. In Frankfurt dirigierte er 1991 das Neujahrskonzert in der Frankfurter Oper. Er dirigierte an der Oper von Monte Carlo und in der Arena di Verona. Mehrfach leitete er in Wien die Konzertveranstaltung Christmas in Vienna. Häufig arbeitete er bei Konzerten mit den Tenören José Carreras, Plácido Domingo und Ramon Vargas zusammen.
Vjekoslav Šutej starb nach langer, schwerer Krankheit an den Folgen einer Krebserkrankung. Im Jahr 2008 war bei ihm Leukämie festgestellt worden.[3] Mehrere Knochenmarktransplantationen in Seattle und Zagreb blieben erfolglos.[4]
Weblinks
- Werke von und über Vjekoslav Šutej im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Dirigent Vjekoslav Šutej verstorben Homepage des ORF vom 3. Dezember 2009
- ↑ Chronik der Wiener Staatsoper 1945–2005, S. 773. Wien 2006, ISBN 3-85409-449-3
- ↑ Croatian conductor Vjekoslav Sutej dies aged 58 Associated Press vom 2. Dezember 2009
- ↑ Croatian conductor Vjekoslav Sutej dead at age 58 Croatian Times vom 3. Dezember 2009
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