- St. Joseph (Weener)
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St. Joseph in Weener ist die einzige katholische Kirche im ansonsten weitgehend reformierten Rheiderland im südwestlichen Ostfriesland. Sie wurde 1842/43 gebaut.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits 1746 hatten die Katholiken in Weener das Recht auf freie Ausübung ihrer Religion erbeten, das Friedrich der Große ihnen auch gewährte.[1] Die reformierte Gemeinde klagte jedoch dagegen mit Erfolg in Berlin unter Berufung auf die Landesverfassung und die Emder Konkordate von 1599, aufgrund deren nur die reformierte und die lutherische Konfession erlaubt waren. So kam es aufgrund der Widerstände erst 1842/43 zum Bau der katholischen Kirche. Das Gotteshaus wurde 1849 dem Hl. Joseph geweiht.
Die Kirchengemeinden St. Michael in Leer, Mariä Himmelfahrt in Oldersum und St. Josef in Weener bilden einen Gemeindeverbund.[2]
Baubeschreibung
Nach Plänen des Architekten H. Mecklenburg[3] wurde das Gebäude als Backstein-Saalkirche im Stil des romantischen Historismus der Schinkelschule errichtet. Sie fand ihren Standort allerdings etwas zurückgesetzt von der Straße und wird zudem durch das benachbarte Pfarrhaus halb verdeckt.[4] Der kleine Glockenturm mit einer Bronzeglocke von 1842 befindet sich über dem Eingang an der Straßenfront. Unter das Satteldach ist eine flache Holzdecke eingezogen. Die farbigen Glasfenster sind paarweise angeordnet und finden mit einem kleinen Rundfenster ihren Abschluss (1886). Auf ihnen sind Apostel und Evangelisten dargestellt.[3] 1959 fand eine Umgestaltung des Eingangs statt. Auf einer darüber eingelassenen Sandsteintafel steht in gebrochenen Majuskeln die lateinische Inschrift: NON EST HIC ALIUD NISI DOMUS DEI ET PORTA CAELI („Hier ist nichts anderes als das Haus Gottes und das Tor des Himmels“, Gen 28,17). Im Zuge einer größeren Renovierung im Jahr 2000 wurde ein Altarraum angebaut und das benachbarte Dechant-Friese-Haus in ein Gemeindezentrum umgebaut.
Innenausstattung
Der Innenraum ist schlicht gestaltet. Der niederländische Kronleuchter wurde 1860 erworben.[3] Die Orgel stammt aus dem Jahr 1879 von der Firma Carl Haupt (Ostercappeln). Zu den Vasa Sacra gehören ein Empirekelch, ein vergoldeter Kelch und ein Kelch aus dem Jahr 1946 sowie die Monstranz im Tabernakel.[5]
Siehe auch
Literatur
- Gottfried Kiesow: Architekturführer Ostfriesland. Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2010, ISBN 978-3-86795-021-3.
- Monika van Lengen: Rheiderlands Kirchen. Entdeckungsreise zu Gotteshäusern aus acht Jahrhunderten im Westen Ostfrieslands. H. Risius, Weener 2000.
Weblinks
- Homepage der Stadt Weener (Fotos)
- Internetpräsenz der Pfarrgemeinschaft Leer-Oldersum-Weener
- Genealogie-Forum: Weener
- Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft: Weener (PDF-Datei; 75 kB)
Einzelnachweise
- ↑ Kiesow: Architekturführer Ostfriesland. 2010, S. 171.
- ↑ St. Marien Leer-Loga: Auf dem Weg zur Pfarreiengemeinschaft, gesehen 24. Juni 2011.
- ↑ a b c Monika van Lengen: Rheiderlands Kirchen. Entdeckungsreise zu Gotteshäusern aus acht Jahrhunderten im Westen Ostfrieslands. H. Risius, Weener 2000, S. 31.
- ↑ Kiesow: Architekturführer Ostfriesland. 2010, S. 173.
- ↑ Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft: Weener (PDF-Datei; 75 kB), gesehen 24. Juni 2011.
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