- Weinbergskirche (Dresden)
-
Die Weinbergskirche ist ein im 20. Jahrhundert erbauter Sakralbau in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Sie liegt im Stadtteil Trachenberge und gehört zur evangelisch-lutherischen Laurentiuskirchgemeinde Dresden-Trachau.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erstmals erwähnt wurde Trachenberge im Jahr 1446 als Weinberg Dresdner Augustinermönche.[1] Pfingsten 1539 wurde der erste evangelisch-lutherische Gottesdienst in Kaditz gefeiert. Auch das Gebiet von Trachenberge gehörte zu dieser Gemeinde.
Aufgrund einer wachsenden Besiedlung von Trachenberge wurde 1868 der erste Kirchvorsteher als Vertreter in die Kaditzer Gemeinde entsandt. 16 Jahre später, 1884, trennte sich die Filialgemeinde Pieschen mit Trachenberge unter dem Namen St. Markus von der Kaditzer Gemeinde. Schon vorher hatten jährlich an Silvester Gottesdienste „in der alten Schule“ auf der Döbelner Straße stattgefunden. Ab 1887 wurden dort regelmäßig Lesegottesdienste gehalten. Im Jahr 1888 erfolgte die Einweihung der neugotischen Markuskirche in Pieschen.
Am zweiten Advent des Jahres 1891 wurde mit einem Gottesdienst die neu erbaute Turnhalle in der Döbelner Straße 8 als Betsaal der Gemeinde eingeweiht, um die stark angewachsene Bevölkerung vor Ort betreuen zu können. Im Jahr 1903 bekam Trachenberge erstmals einen eigenen Pfarrer, auch wurden erstmals eigene Kirchenbücher geführt. Die wachsende Eigenständigkeit brachte 1915 die endgültige Trennung von der Markusgemeinde.
Am Sonntag Okuli des Jahres 1930 wurde eine Kirche auf dem Grünen Zipfel an der heutigen Albert-Hensel-Straße geweiht. Die Kirche erhielt in Anlehnung an die Tradition des Ortes den Namen Weinbergskirche. Das Gemeindehaus ist ein Fachwerkbau, ein repräsentativer Neubau war nicht finanzierbar.[2]Die Kirche wurde auch als Notkirche bezeichnet. Die Gemeinde verfügte auch erstmals über ein eigenes Glockengeläut. Dieses stammte aus den Glocken der Dresdner Gartenbau-Ausstellung von 1928 (gegossen vom Bochumer Verein) und ist gestimmt in d, f und g.
Gut 16 Jahre später, am 23. Oktober 1946, brannte die Weinbergskirche völlig ab. Es konnten nur die in die Kirche gestürzten Glocken und das Kruzifix gerettet werden. Am Reformationstag 1950 konnte der Glockenturm als erstes nach dem Krieg in Dresden wiedererbautes kirchliches Gebäude eingeweiht werden. Er besteht aus Quadern verschiedener zerstörter Kirchen in Dresden, auch als Mahnmal an Zerstörung und Wiederaufbau. Am Trinitatis-Sonntag 1958 fand die Einweihung der heutigen Weinbergskirche des Architekten Günter Schöneberg statt. Neun Jahre später erhielt die Kirche eine Orgel aus der Werkstatt der Firma Jehmlich.
In den 1970er-Jahren war die Weinbergskirche ein Zentrum der offenen Jugendarbeit. Außerdem fanden dort zahlreiche kulturelle Veranstaltungen statt. Zeitweise probte in der Kirche auch die bekannte DDR-Rock-Band Lift. 1981 ging von einer sich hier treffenden Gruppe die Initiative „Sozialer Friedensdienst“ aus.
Ausstattung
Noch aus dem ersten Bau von 1930 stammt das Kruzifix. In der Kirche befinden sich ein Altar und ein Taufstein aus Rochlitzer Travertin, geschaffen von Helmut Schleider. An der Ostfassade ist eine Sonnenuhr angebracht, die Astronomie-Professor Hans-Ullrich Sandig entworfen und gestiftet hat.
Photovoltaikanlage
Auf der Südseite des Daches befindet sich eine Photovoltaikanlage mit einer Gesamtfläche von 72 Quadratmetern (81 Module).[3] Unter optimalen Bedingungen erbringt diese Anlage eine Höchstleistung von 8,5 Kilowatt Strom (8,5 kWp). Dieser wird anschließend durch drei Wechselrichter in Wechselstrom umgeformt und in das öffentliche Netz eingespeist. Finanziert wurde die Anlage durch Gemeindemitglieder, Mittel der Evangelisch–Lutherischen Landeskirche Sachsens, der DREWAG und durch Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.
KulturKirche Weinberg Dresden-Trachenberge e. V.
Seit Anfang 2008 treffen sich Bewohner des Dresdner Stadtteils Trachenberge unter dem Arbeitstitel KulturKirche Weinberg Dresden-Trachenberge. Ihr Ziel ist es, die Weinbergskirche verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.[4] Am 9. Juni 2009 wurde daraus der Verein KulturKirche Weinberg Dresden-Trachenberge e. V.. Seine Aufgaben bestehen in der Veranstaltung von Konzerten von Klassik bis Moderne, Lesungen, Theater, Tanz, Filmvorführungen und Sommerkino im Freien, Gesprächsforen, Konferenzen, Ausstellungen sowie im Bereitstellen von Probenräumen für Vokal- und Instrumentalensembles.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.laurentius-dresden.de/ueber_uns/geschichte.html#weinbergskirche
- ↑ http://www.dresdner-stadtteile.de/Nordwest/Trachenberge/Weinbergskirche/weinbergskirche.html
- ↑ http://www.dbu.de/spunkte/kirchendaecher/kirche15511/17.html
- ↑ http://www.kulturkirche-dresden.de
Weblinks
51.09427813.729636Koordinaten: 51° 5′ 39″ N, 13° 43′ 47″ OKategorien:- Pieschen (Ortsamtsbereich)
- Kirchengebäude in Dresden
- Kirchengebäude der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens
- Weinbergkirche
Wikimedia Foundation.