Weißelsdorf

Weißelsdorf

Die Familie von Weißelsdorf war ein für die Region frühes Rittergeschlecht im Hofer Raum.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Geschichte der Familie von Weißelsdorf im Hofer Raum reicht zurück bis in die Gründungszeit der Stadt Hof. Sie zählte wie die Feilitzsch, Murring oder Rabensteiner zu den Familien, die mit einem Rittersitz innerhalb der Ummauerung Hofs von der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts vertreten waren. [1] In der Geschichte der Stadt Naila sind die Weißelsdorf als Lehensnehmer der Vögte von Weida in der ersten Erwähnung des Ortes zu finden. Sie sind auch in weiteren Ortschaften nordwestlich von Hof genannt, auch bei der ersten Erwähnung von Köditz 1359. 1438 erscheinen die Weißelsdorfer letztmalig in einer Fehde mit Heinrich von Witzleben.

Der Genealoge Alban von Dobeneck ist von einer Stammesverwandtschaft der Weißelsdorfer mit der Familie von Sparneck ausgegangen und hat in diesem Zusammenhang urkundliche Erwähnungen zusammengetragen, ohne allerdings genauere familiäre Verbindungen untereinander oder zu den von Sparneck skizzieren zu können. Er nennt neun Familienmitglieder in der Zeit von 1257 bis 1379, darunter Kunz von Weißelsdorf als Vogt in Sparneck und späterem Spitalmeister in Hof, Kunrad als Hofer Pfarrer und eine nicht näher bezeichnete Frau von Weißelsdorf im Kloster Hof. [2] Auf der Suche nach der weiteren Verbreitung und dem vielleicht namensgebenden Stammsitz konnte Hans Hofner den Ort Weißendorf ausschließen, da die dortigen Archive keinerlei Hinweise auf die Familie bieten. Eine schlesische Familie von Weißdorf im Raum Brieg hat als Wappen einen nach rechts aufrecht schreitenden Löwen mit erhobenen Pranken.

Gemeindewappen von Weißdorf

Gegen eine Verwandtschaft zwischen den Weißelsdorfern und den Sparneckern spricht der Umstand, dass die Weißelsdorfer mehrheitlich in Hof und dem Raum nordwestlich davon zu finden sind und angenommene Gemeinsamkeiten mit dem ähnlich lautenden Ort Weißdorf aufgrund der Besitzverhältnisse nahezu auszuschließen ist. Dennoch ist es heute aufgrund der angenommenen Beziehungen das Wappen der Gemeinde Weißdorf, welches an das Geschlecht erinnert.

Wappen

Das Wappen der von Weißelsdorf ist durch mehrere Siegel überliefert. Wahlweise als Helmzier oder als Wappenmotiv ist ein Gebilde in Form einer Brezel zu sehen. Kurzzeitig taucht in der Region eine Familie von Buester auf, die ein identisches Wappen führt und daher als stammesverwandt angenommen wird. Das heutige Gemeindewappen von Weißdorf ist ein ähnlich geformtes silbernes Band auf rotem Grund.

Literatur

  • Alban von Dobeneck: Geschichte des ausgestorbenen Geschlechtes der von Sparneck (Teil 1/2). In: Archiv für die Geschichte von Oberfranken. Bayreuth 1905/1906. Nachdruck: ISBN 9783837087178.
  • Hans Hofner: Die Herren von Weißelsdorf - Ihre Beziehungen zu Hof und dem Vogtland. Eigenverlag, Köditz 1961.

Einzelnachweise

  1. Hans Hofner: Murringhof und Gut Hofeck - Geschichte eines vogtländischen Rittersitzes und seiner Afterlehen am Stadtrand von Hof. Hof 1972. S.11.
  2. Dobeneck, Stammtafel V, Neudruck S. 158.

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