Wilhelm Bader (Elektrotechnik)

Wilhelm Bader (Elektrotechnik)

Wilhelm Bader (* 1. August/Oktober 1900 in Landau an der Isar; † 18. Juli 1984) war ein Pionier der Netzwerksynthese.

Er leistete seinen Militärdienst als Kriegsfreiwilliger im Freikorps (1918–20) und in der Wehrmacht (1939–41). 1919–1923 studierte er Elektrotechnik an der TH München. Als Diplomingenieur arbeitete er 1923–1927 bei den Siemens-Schuckert-Werken in Berlin. 1927–1931 war er Assistent am Meßtechnischen Institut der TH München.

1939 übernahm er an der Universität Stuttgart, als Nachfolger von Fritz Emde, den Lehrstuhl für Theoretische Elektrotechnik. Er hat der Feldtheorie das Arbeitsgebiet der Netzwerktheorie und dabei insbesondere der Synthese elektrischer Netzwerke hinzugefügt. Die Netzwerksynthese hat das Ziel, aus gegebenen Forderungen mit Hilfe mathematischer Verfahren ein zugehöriges realisierbares elektrisches Netzwerk zu finden.

Mit Erich Kamke, Biermann, Küpfmüller, Hans Piloty und Alwin Walther gehörte er der seit 1952 bestehenden Kommission für Rechenanlagen der DFG an. 1955 traf er Heinz Zemanek.[1] 1955 bis 1957 wirkte er als Rektor der Hochschule. Nach seiner Emeritierung wurde der Lehrstuhl 1972 in zwei Institute aufgeteilt: Günther Lehner übernahm die Feldtheorie und Ernst Lüder im neugegründeten Institut für Netzwerk- und Systemtheorie die Arbeiten im Bereich der elektrischen Netzwerke.

Veröffentlichungen

  • Die Synthese als Hilfsmittel elektrotechnischer Entwicklung. In: Reden bei der Rektoratsübergabe am 4. Mai 1955. [2]

Literatur

  • Johannes H. Voigt: Festschrift zum 150jährigen Bestehen der Universität Stuttgart; Deutsche Verlags-Anstalt, 1979; S. 330
  • Ernst Lüder: Synthese statt Erfinden - mit dem Pionier der Netzwerksynthese Wilhelm Bader

Belege

  1. Geschichten der Informatik: Visionen, Paradigmen, Leitmotive; S. 128
  2. historische-kommission-muenchen-editionen.de/rektoratsreden

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