- Bad Dürrheim
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Wappen Deutschlandkarte 48.0166666666678.5333333333333703Koordinaten: 48° 1′ N, 8° 32′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Landkreis: Schwarzwald-Baar-Kreis Höhe: 703 m ü. NN Fläche: 62,09 km² Einwohner: 12.912 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 208 Einwohner je km² Postleitzahl: 78073 Vorwahlen: 07726 / 07706 Kfz-Kennzeichen: VS Gemeindeschlüssel: 08 3 26 003 NUTS: DE136 Adresse der
Stadtverwaltung:Luisenstraße 4
78073 Bad DürrheimWebpräsenz: Bürgermeister: Walter Klumpp (Freie Wähler) Lage der Stadt Bad Dürrheim im Schwarzwald-Baar-Kreis Bad Dürrheim, Sole-Heilbad und heilklimatischer Kurort, ist eine Stadt im Schwarzwald-Baar-Kreis in Baden-Württemberg (Deutschland). Sie liegt auf der Hochebene der Baar zwischen dem südlichen Schwarzwald und der Schwäbischen Alb unweit der Donauquelle und der Neckarquelle. Mit 733 m ü. NN ist Bad Dürrheim das höchstgelegene Solebad Europas.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Bad Dürrheim liegt in der Mitte der Baarhochmulde zwischen Schwenningen und Donaueschingen.
Nachbargemeinden
Bad Dürrheim grenzt im Norden an Villingen-Schwenningen und die Gemeinde Tuningen, im Osten an Talheim, Immendingen und Geisingen, alle drei im Landkreis Tuttlingen, im Südwesten an Donaueschingen und im Westen an die Gemeinde Brigachtal.
Größere Städte im Umkreis
Neun Kilometer nordwestlich liegt die Doppelstadt Villingen-Schwenningen, neun Kilometer südlich Donaueschingen.
Stadtgliederung
Zur Stadt Bad Dürrheim gehören die Stadtteile Bad Dürrheim, Biesingen, Hochemmingen, Oberbaldingen, Öfingen, Sunthausen und Unterbaldingen. Die Stadtteile sind räumlich identisch mit den früher selbständigen und 1971/72 eingemeindeten Gemeinden gleichen Namens. Die offizielle Benennung der Stadtteile mit Ausnahme des Stadtteiles Bad Dürrheim erfolgt durch vorangestellten Namen der Stadt und durch Bindestrich getrennt nachgestellt der Name des jeweiligen Stadtteiles.
Zum Stadtteil Biesingen gehört der Wohnplatz Mühle. Zum Stadtteil Hochemmingen gehören die Wohnplätze Hirschhalde und Waldkaffee und zum Stadtteil Unterbaldingen gehören die Wohnplätze Jägerhaus Unterhölzer, Torhäusle Unterhölzer und Ziegelei. Im Stadtteil Öfingen liegt die Wüstung Gebtenhausen, im Stadtteil Sunthausen die Wüstung Schaffhausen und im Stadtteil Unterbaldingen die Wüstungen Sebenhausen und Pfefflingen oder Pfeffingen sowie die aufgegangene Ortschaft Efringen.[2]
Klima
Das Klima des Kurortes in der Nähe des tiefsten Punktes der Baarhochmulde im Niederschlagsschatten des Schwarzwaldes ist niederschlagsarm und kontinental mit großen Temperaturschwankungen im Tages- und Jahresverlauf. Einerseits führt dies zu überdurchschnittlich vielen Sonnenstunden, andererseits ist Nachtfrost auch im Sommer auf der Baar nicht ungewöhnlich. Im Winter kann der kälteste Punkt der Baarhochmulde ähnliche Tiefsttemperaturen wie die Zugspitze erreichen (bisheriger Rekord -33,6 °C).
Geschichte
Im Jahre 889 wurde Bad Dürrheim erstmals in einer Urkunde als „Durroheim“ genannt. Andere Versionen des Namens waren „Diureheim“ oder „Diere“ – im Dialekt heißt es heute noch so. Um 1300 gehörte Dürrheim zur Kommende des Johanniter-/Malteserordens in Villingen. Amtssitz des Johannitervogtes war der heute noch existierende Hänslehof. 1806 kam Dürrheim zu Baden.
Im Jahre 1822 fand man bei Bohrungen ein unterirdisches Salzlager. Die Sole mit einem Salzgehalt von 27 % wurde seit 1823 gefördert und in der Saline in großen Siedepfannen zu Speisesalz gesiedet. Seit 1883 wird die Sole für Badekuren genutzt (darum Solbad). 1921 erhielt Dürrheim das Prädikat Bad. Die Dürrheimer Saline wurde in den 1920er Jahren mit der Saline Bad Rappenau vereinigt, in den 1960er Jahren Teil der Südwestdeutschen Salz AG, die 1971 mit dem Heilbronner Salzwerk zur Südwestdeutschen Salzwerke AG fusionierte, und daraufhin aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt.
Westlich von Ankenbuck, ein nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten von 1933 bis 1934 als Konzentrationslager genutztes Hofgut, befand sich von 1950 bis 1978 der Sender Bad Dürrheim für Mittelwelle.
Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden am 1. September 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Biesingen, Oberbaldingen und Öfingen eingemeindet. Am 1. Januar 1972 folgte die Eingemeindung von Hochemmingen und Sunthausen. Unterbaldingen wurde am 1. April 1972 eingemeindet. Bad Dürrheim ist seit dem 28. Mai 1974 Stadt.
Im Jahre 1994 war Bad Dürrheim Gastgeber der Landesgartenschau Baden-Württemberg. Am 3. März 2009 war Off Road Kids eine Station bei Deutschland – Land der Ideen in Bad Dürrheim.[3]
Religionen
In Bad Dürrheim bestehen sowohl eine evangelische als auch eine römisch-katholische Kirchengemeinde. Daneben sind auch die neuapostolische Kirche und eine Christliche Evangeliums-Gemeinde in der Stadt vertreten.
Eingemeindungen
- 1971: Biesingen, Oberbaldingen und Öfingen
- 1972: Hochemmingen, Sunthausen und Unterbaldingen
Politik
Gemeinderat
Dem Gemeinderat gehören 28 Mitglieder an. Die Kommunalwahl 2009 führte zu folgendem Ergebnis[4]:
Partei / Liste Stimmenanteil Sitze CDU 39,2 % (- 5,8) 12 (- 1) FWV 25,7 % (+ 2,3) 7 (+ 1) LBU* 14,6 % (+ 3,9) 4 (+ 1) FDP 14,1 % (+ 0,9) 4 (+ 1) SPD 6,4 % (- 1,3) 1 (- 1) * Liste für Bürgerbeteiligung und Umweltschutz
Darüber hinaus bilden die Stadtteile Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung und haben mit Ausnahme des Stadtteiles Bad Dürrheim eigene Ortschaftsräte mit einem Ortsvorsteher als dessen Vorsitzendem und örtliche Verwaltungsstellen.[5]
Bürgermeister
Bürgermeister ist Walter Klumpp, der den Freien Wählern angehört. Klumpp wurde bei seiner Wahl am 30. März 2003 von FW, FDP, LBU und SPD unterstützt und bei einer Wahlbeteiligung von 59,93 % mit 63,28 % der abgegebenen Stimmen für acht Jahre gewählt.
- 1946–1954: Wilhelm Grießhaber
- 1954-1979: Otto Weissenberger
- 1979–2003: Gerhard Hagmann
- seit 2003: Walter Klumpp
Wappen und Stadtfarben
Wappenbeschreibung: Gespalten von Rot und Blau durch einen schmalen goldenen Pfahl; vorne ein achtspitziges silbernes Kreuz, hinten über drei silbernen Wellenleisten ein achtstrahliger silberner Stern. Die Bad Dürrheimer Stadtfarben sind Weiß-Rot.
Städtepartnerschaften
Bad Dürrheim unterhält Städtepartnerschaften mit Hajdúszoboszló (Ungarn), Enghien-les-Bains in der Île-de-France (Frankreich) und Spotorno in Ligurien (Italien).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bad Dürrheim liegt am Ostweg, einer Fernwanderstrecke, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.
- Saline, erbaut zwischen 1823 und 1826
- Kurpark
- Salinensee
Museen
- Narrenschopf – Schwäbisch-Alemannisches Fastnachtsmuseum mit Sammlungen zur schwäbisch-alemannischen Fastnacht
- Heimatmuseum am Busbahnhof, sonntags 14 bis 17 Uhr geöffnet
Sport
- Alljährlich findet in Bad Dürrheim der RiderMan für Hobby-, Freizeit- und Amateur-Radfahrer statt. Der RiderMan zählt als einziges deutsches Rennen zur Golden Bike Serie des Weltradsportverbandes UCI.
- Das Solemar Bad Dürrheim ist ein 1987 eröffnetes Wellness- und Gesundheitszentrum direkt am Kurpark mit 800 m² Wasserfläche in elf Becken, mit Sole-Heilbad, Sauna (Schwarzwald-Sauna), Toter-Meer-Salzgrotte, therapeutischem Fitnesscenter sowie Gaststätte.[6]
- Minara, Hallen- (Kinder- und Sportbecken mit Sprungturm) und Freibad (drei Becken mit Rutschbahn) sowie Gaststätte
- Sportpark mit Angebot für Golf, Bogenschießen, Tennis, Nordic Walking, Klettern/Bouldern, Minigolf, Boule, Pit-Pat, Radsport (Fahrradverleih); Hallensporthalle, zwei Sportplätze (Fußball, Leichtathletik)
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Gesundheits- und Tourismusbereich ist der wichtigste Wirtschaftsbereich der Stadt, in dem – vor allem in den ansässigen Kliniken – auch die meisten Arbeitnehmer beschäftigt sind. Die Stadt Bad Dürrheim hat die touristischen Aktivitäten in einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft, der Kur- und Bäder GmbH Bad Dürrheim, konzentriert. 2010 wurde der Gesellschaft der "Sonderpreis ServiceQualität" des Deutschen Tourismusverbandes e.V. verliehen.
Wichtige Arbeitgeber sind auch einige Betriebe der feinmechanischen Industrie, der Kunststoffbranche und der Elektrotechnik sowie mehrere Verbrauchermärkte im Norden der Stadt. Im Zuge der Gesundheitsreform kamen in der jüngsten Zeit immer mehr Kliniken und Pensionen in wirtschaftliche Schwierigkeiten, sodass im Jahr 2004 das traditionsreiche Haus Hohenbaden, eine Mutter-Kur-Klinik des Badischen Roten Kreuzes, und das Karolushaus, ein privates Sanatorium, schlossen. Im April 2005 schloss das Kurheim und Sanatorium, eine Privatklinik im Besitz eines katholischen Ordens. Für die Ansiedlung neuer Firmen wurde das Gewerbegebiet „Auf Stocken“ von der Stadt neu erschlossen. Inzwischen wurde das Karolushaus als Hotel am Solegarten wiedereröffnet; das ehemalige Kurheim und Sanatorium wurde ebenfalls wieder eröffnet.
Die größten Arbeitgeber nach der Anzahl der Mitarbeiter in Bad Dürrheim[7]
Unternehmen/Institution Mitarbeiter davon Vollzeit Luisenklinik, Gesellschaft für Verhaltensmedizin
und Gesundheitsforschung AG (GVG AG)252 179 Kur und Bäder GmbH Bad Dürrheim
(u.a. Wellness - und Gesundheitszentrum Solemar)198 154 Stadt Bad Dürrheim 178 108,73 Kaufland Handelshof GmbH & Co. KG 160 40 Bad Dürrheimer Mineralbrunnen GmbH+Co. KG 149 145,2 KWA Kurstift Bad Dürrheim 113 43 Schloss-Klinik Sonnenbühl (Vital-Kliniken) 83 65 Verkehr
In Bad Dürrheim trifft die Bundesstraße 27 (Stuttgart–Schaffhausen/Schweiz) auf die B 33 (Konstanz–Offenburg). Die Stadt liegt nahe der A 81 zwischen Stuttgart und Singen Ausfahrt 35, 36 und 37 (A 864). Über die B 27/33 erreicht man in Donaueschingen (9 km) die B 31 nach Freiburg im Breisgau und Friedrichshafen am Bodensee.
Die nächsten Regionalflughäfen sind in Schwenningen und Donaueschingen. Die nächsten internationalen Flughäfen sind Zürich (80 km) und Stuttgart (95 km).
Von 1904 bis 1966 war Bad Dürrheim durch eine Eisenbahnstrecke von Marbach an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Der Personenverkehr endete bereits 1953. Heute befinden sich die am nächsten gelegenen Bahnhöfe in Villingen, Schwenningen und Donaueschingen, zu denen von Bad Dürrheim aus Verbindungen mit ÖPNV-Buslinien bestehen. Der ÖPNV wird durch den Verkehrsverbund Schwarzwald-Baar gewährleistet.
Bildung
In Bad Dürrheim gibt es mit der Schule am Salinensee eine Realschule. Zudem gibt es in der Kernstadt auch noch eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule und in Oberbaldingen eine eigene Grundschule. Für die Jüngsten gibt es in der Stadt neun Kindergärten, von denen sich je zwei in evangelischer und römisch-katholischer Trägerschaft befinden. Die übrigen fünf Kindergärten (darunter ein Waldkindergarten) werden von der Stadt betrieben.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1843: August Freiherr von Althaus (* 25. Juli 1791, † 14. Mai 1875), Bergrat und erster Salinenverwalter (1823 bis 1843)[8]
- 1918: Johann Georg Huber (* 30. Mai 1861, † 1926), Medizinalrat und Badearzt[8]
- 1937: Walter Köhler (* 30. September 1897, † 9. Januar 1989), Ministerpräsident von Baden, gestrichen am 28. Mai 1946 auf Anordnung des Landrats Bienzeisler von Villingen[8]
- 1951: Ernst Müller (* 9. April 1874, † 24. Juli 1955), Hotelier[8]
- 1954: Wilhelm Grießhaber (* 21. Dezember 1891, † 24. September 1966), Bürgermeister (1946–1954)[8]
- 1963: Paul Vowinkel (* 12. Juli 1907, † 28. August 1968), Staatsrat und Ministerialdirektor im baden-württembergischen Finanzministerium[8]
- 1979: Otto Weissenberger (* 31. Mai 1911, † 28. November 1999), Senator h.c., Bürgermeister und Kurdirektor (1954-1979), Träger der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg (1976)[8]
- 1983: Georg Huber (* 15. August 1903, † 3. November 1994), Arzt und Gemeinderat[8]
- 2003, 16. Mai: Gerhard Hagmann (* 1. Februar 1942), Bürgermeister und Kurdirektor (1979–2003), Träger der Verdienstmedaille des Städtetags in Silber (2007)[8]
Söhne und Töchter der Stadt
- Paul Martin (1859–1913), Politiker
- Manfred Bosch (* 1947), Schriftsteller und Herausgeber
- Rita Grießhaber (* 1950), Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen)
Literatur
- Kurt Senn u. a.: Bad Dürrheim. Weg und Ziel. Heimatbuch des Heilbades. Braun, Karlsruhe 1969 (ohne ISBN).
- Hermann Brommer: Bad Dürrheim. Kunstführer. In: Kleine Kunstführer. Band 1807, Schnell und Steiner, München / Zürich 1990 (ohne ISBN).
- Bettina Bernhard: Reizend ist nicht nur das Klima. Bad Dürrheim ist Solebad und Heilklimatischer Kurort. In: W. Niess, S. Lorenz, Heilbäderverband Baden-Württemberg e. V. (Hrsg.): Kult-Bäder und Bäderkultur in Baden-Württemberg. Markstein, Filderstadt 2004, ISBN 3-935129-16-5 (Fotos von Joachim Feist).
Weblinks
Commons: Bad Dürrheim – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 546–550
- ↑ http://www.land-der-ideen.de/MEDIA/12983,0.pdf
- ↑ www.statistik.baden-wuerttemberg.de.
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Bad Dürrheim vom 15. Juli 2004
- ↑ Katy Cuko: Wettbewerb der Wellnesstempel. Die Angebote der Thermen im Überblick. In: Südkurier vom 6. November 2010
- ↑ http://www.suedkurier.de/region/schwarzwald-baar-heuberg/bad-duerrheim/Die-groessten-Arbeitgeber-in-der-Kurstadt;art372507,4926205
- ↑ a b c d e f g h i Angaben nach Lydia Wende, Stadtverwaltung Bad Dürrheim: Ehrenbürger der Stadt Bad Dürrheim. hrsg. von der Stadt Bad Dürrheim, Bad Dürrheim vom 17. Februar 2011
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