- Heinz Zemanek
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Heinz Zemanek (* 1. Jänner 1920 in Wien) ist ein österreichischer Computerpionier.
Er besuchte die Schule in Wien sowie die Technische Universität Wien, wo er Nachrichtentechnik studierte. 1944 wurde er Diplom-Ingenieur. Seine bekannteste Leistung ist der Bau des ersten volltransistorierten Computers namens Mailüfterl auf dem europäischen Festland. Der Name Mailüfterl ist ein Wortspiel und bezieht sich auf Whirlwind, einen Rechner der in der Zeit von 1945 bis 1951 am Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt wurde. Weiters war Zemanek für die formale Definition der Programmiersprache PL/I mitverantwortlich. 1954 betreute er eine Diplomarbeit, in deren Rahmen die Logistische Relaisrechenmaschine 1 entwickelt wurde, die wahrscheinlich einzige jemals in Österreich entstandene logische Maschine.
Er war bis zum Wintersemester 2006 Vortragender am Institut für Computertechnik der Technischen Universität Wien, an der ein Hörsaal nach ihm benannt ist, tätig und hielt jedes Jahr im Wintersemester zwei von vier Vorlesungen (Abstrakte Computer-Architektur, Menschliche Aspekte des Computers, Geschichte der Informatik und Geographische Geschichte des Computers). Er ist langjähriges Mitglied der International Federation for Information Processing (IFIP) und war von 1971 bis 1974 ihr Präsident.
Der nach ihm benannte Heinz-Zemanek-Preis wird von der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG) für außergewöhnliche Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Informatik vergeben.
Er selbst erhielt im Jahr 2003 für sein Lebenswerk den Kardinal-Innitzer-Preis. 2005 wurde Zemanek das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse verliehen. 2010 veranstalteten das Deutsche Museum zusammen mit der Gesellschaft für Informatik und der LMU ein Festsymposium zum 90. Geburtstag von Heinz Zemanek in der er als einer der führenden Informatikpioniere Mitteleuropas gewürdigt wird.
Werke
- Kalender und Chronologie. München : Oldenbourg, 1990, 5., verb. Aufl.
- Weltmacht Computer. Esslingen : Bechtle, 1991
- Das geistige Umfeld der Informationstechnik. Berlin : Springer, 1992
- Unser Kalender. Wien : Wiener Kath. Akad., 1995
- Vom Mailüfterl zum Internet. Wien : Picus-Verlag, 2001
- Anekdoten zur Informatik. Innsbruck : Studien-Verlag, 2001
Auszeichnungen
- Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- Goldenes Ehrenzeichen für die Verdienste um das Land Wien
- Johann Joseph Ritter von Prechtl-Medaille der TU Wien
- Leonardo-da-Vinci-Medaille der European Society for the Education of Engineers
- Rudolf Kompfner-Medaille der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Technischen Universität Wien (2010).
Weblinks
Wikiquote: Heinz Zemanek – Zitate- http://www.heise.de/tp/r4/artikel/5/5163/1.html
- Literatur von und über Heinz Zemanek im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag über Heinz Zemanek in der Datenbank der Wilhelm-Exner-Medaillen-Stiftung.
- http://www.zemanek.at/
- http://www.ict.tuwien.ac.at/zemanek/
- Zemanek wird 90 auf ORF
Kategorien:- Informatiker
- Geschichte der Informatik
- Träger des österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- Träger des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien
- Träger der Wilhelm-Exner-Medaille
- Kardinal-Innitzer-Preisträger
- Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften
- Person (Wien)
- Österreicher
- Geboren 1920
- Mann
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