- Wilhelm Freiherr von Schorlemer
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Wilhelm Freiherr von Schorlemer (* 25. Mai 1888 in Oldenburg; † 7. Oktober 1965 in Münster) war ein deutscher Politiker (NSDAP) und SA-Führer.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Er stammt aus dem westfälischen Adelsgeschlecht der Freiherren von Schorlemer. Nach dem Besuch der Volksschule in Oldenburg und von Gymnasien in Marienwerder, Preußisch Stargard und Warendorf studierte Schorlemer Landwirtschaft. Nach dem Studium trat er als Fahnenjunker in das Oldenburgische Dragoner-Regiment 19 ein.
Von 1914 bis 1918 nahm Schorlemer als Offizier am Ersten Weltkrieg teil, zuletzt im Rang eines Rittmeisters und mit der Funktion eines Adjutanten der 1. Garde-Kavallerie-Brigade.
Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg war Schorlemer erneut in der Landwirtschaft tätig. Politisch begann er sich in den 1920er Jahren in der NSDAP zu betätigen, in der er Funktionärsaufgaben als Sekretär der Ortsgruppe Bad Oeynhausen und der Kreisleitung Minden übernahm. Im paramilitärischen Arm der NS-Bewegung, der Sturmabteilung (SA), engagierte Schorlemer sich seit 1930 als SA-Führer. 1933 wurde er zum SA-Gruppenführer „Nordsee“ ernannt.
Von November 1933 bis zum Juli 1934 saß Schorlemer als Abgeordneter für den Wahlkreis im nationalsozialistischen Reichstag. Nachdem Schorlemer sein Mandat – vermutlich im Zusammenhang mit den Ereignissen des „Röhm-Putsches“ – am 10. Juli 1934 niedergelegt hatte, wurde dieses im Nachrückverfahren auf Hans Burkhardt übertragen, der es für den Rest der Wahlperiode bis zum März 1936 weiterführte. Bei der Reichstagswahl am 29. März 1936 bewarb er sich als Rittmeister a.D. und SA-Gruppenführer in Berlin-Schmargendorf, Beskowstraße 5 II, erneut um ein Mandat, wurde aber nicht gewählt.
Zu einem späteren Zeitpunkt wurde Schorlemer zum Führer der SA-Gruppe „Donau“ ernannt und zum SA-Obergruppenführer befördert.[1]
Nachdem der SA-Mann Eduard Honisch 1943 als Abgeordneter aus dem Reichstag ausgeschieden war, beanspruchte die Oberste SA-Führung unter Berufung auf Honischs SA-Zugehörigkeit erneut ein Reichstagsmandat für Schorlemer, hatte mit dieser Forderung jedoch keinen Erfolg.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Nachrichten für die Truppe, Sammelband Bd. 3 (enthält die Ausgaben 275 bis 381), 1945.
- ↑ Mitteilungen des österreichischen Staatsarchivs, Bd. 48, 2000, S. 248.
Literatur
- Joachim Lilla, Martin Döring: Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.
- Klaus D. Patzwall: Das Goldene Parteiabzeichen und seine Verleihungen ehrenhalber 1934–1944. Patzwall, Norderstedt 2004, ISBN 3-931533-50-6.
Weblinks
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