- Wilhelm Kerl
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Wilhelm Kerl (* 2. Februar 1880 in Wien; † 29. Mai 1945 ebenda) war ein österreichischer Dermatologe und Amtsführender Stadtrat der ÖVP in Wien.
Leben
Als Medizinstudent an der Universität Wien wurde Kerl 1901 Mitglied des Corps Alemannia.[1] Nachdem er 1906 promoviert hatte, ließ sich Kerl an verschiedenen Kliniken ausbilden. Er war von 1906 bis 1907 am Chemisch-pathologischen Institut unter E. Freund sowie an der II. Medizinischen Klinik unter von Neußer tätig und war anschließend von 1907 bis 1908 II. Chirurgischen Klinik unter Hochenegg beschäftigt. Ab 1908 arbeitete Kerl an der Klinik für Dermatologie und Syphilis Gustav Riehls. Kerl arbeitete zwischen 1921 und 1926 als Facharzt und Leiter des Ambulatoriums für Haut- und Geschlechtskrankheiten am Kaiserin-Elisabeth-Spital und war zwischen 1926 und 1927 Vorstand der Hautklinik in Innsbruck. Danach wirkte er zwischen 1927 und 1938 als Vorstand der Universitätsklinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten am Krankenhaus Wien.
Ab 1915 unterrichtete Kerl nach seiner Habilitation als Privatdozent für Haut- und Geschlechtskrankheiten an der Universität Wien und wurde 1921 außerordentlicher Professor. 1926 wechselte er als ordentlicher Professor nach Innsbruck, bevor er 1927 die Nachfolge Fingers als ordentlicher Professor in Wien antrat. Kerl veröffentlichte zahlreiche Schriften auf dem Gebiet der Haut- und Geschlechtskrankheiten. Besonders erwähnenswert sind seine Schriften zur experimentellen Kaninchensyphilis, seine Arbeiten auf dem Gebiet der Hauttuberkolose sowie Therapiestudien, insbesondere der Syphilis.
Kerl wurde von Bürgermeister Theodor Körner im April 1945 als Amtsführender Stadtrat für Gesundheitswesen in die Landesregierung Körner I berufen, verstarb jedoch bereits im Mai in seinem Amt.
Literatur
- Erhard Riecke: Deutsches Dermatologen-Verzeichnis. Lebens- und Leistungsschau. Leipzig 1939, S. 324
- Kerl Wilhelm. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 299.
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Corpslisten 1960, 130, 97
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