- Wilhelm Schmied
-
Wilhelm Schmied (* 13. April 1910 in Dresden; † 7. Dezember 1984 in Sangerhausen) war ein deutscher Maler und Grafiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach seiner Lehre als Möbelmaler und Lackierer in Riesa und anschließenden Gesellenjahren studierte er 1930 ein Semester an der Kunstgewerbeschule in Nürnberg und legte 1934 seine Meisterprüfung als Malermeister ab. Er arbeitete bis zur Einberufung als selbstständiger Malermeister in Sangerhausen, geriet nach dem Krieg in Gefangenschaft und eröffnete sein Malergeschäft nach seiner Rückkehr nach Sangerhausen wieder. 1946 begann er eine freiberufliche Tätigkeit als Maler und Grafiker. Von 1959 – 1973 war Wilhelm Schmied Vorsitzender des Verbandes Bildender Künstler des Bezirkes Halle. Sein Bild Mansfelder Land erregte 1962 großes Aufsehen. 1963 erstellte er ein großes Wandmosaik in dem neu errichteten Bahnhofsgebäude von Sangerhausen, was noch heute besichtigt werden kann. Ab 1974 war Wilhelm Schmied Mitglied der Akademie der Bildenden Künste der DDR. Wilhelm Schmied führte Studienreisen nach Korea (1964), Polen (1966), Ungarn (1967), Rumänien (1967), Bulgarien (1967), die CSSR (1971), Finnland (1972), Ägypten (1976), Jugoslawien (1977) sowie in die UdSSR (mehrfach 1959-1972) durch, auf denen er eine Vielzahl von Motiven mitbrachte und in Bilderzyklen umsetze. Darüber hinaus faszinierte ihn besonders die Küstenlandschaft an der Ostsee, die er in einer Vielzahl von Grafiken und Aquarellen festhielt. 1983 wurden 200 Arbeiten von ihm in einer Personalausstellung der Akademie der Künste im Marstall in Berlin gezeigt. Eine künstlerische Zusammenarbeit mit Karl Erich Müller bereicherte seine Arbeit und gab dieser auch eine Vielzahl neuer Impulse.
Wilhelm Schmied war mit Johanna Lutze verheiratet. Er hat ein Kind, die Malerin Ursula Rein, geb. Schmied.
Stil
Das Mansfelder Land und die nähere und weiter Umgebung seiner Heimat wurden immer wieder zum Bildmotiv. Wilhelm Schmied beschäftigten panoramaartig gestaltete Landschafts- und Städtebilder, die Darstellung des arbeitenden Menschen, des menschlichen Körpers in Bewegung, der vollen Anspannung der Kräfte.
Über seine Werke sagte der Künstler selbst: "Ich möchte, dass der Betrachter meiner Bilder die Schönheit unserer Heimat empfindet. Er soll sich immer wieder bewusst werden, dass sie des Menschen Werk ist – dass es aber auch der Mensch ist, der diese Schönheit zerstören kann."
"Wie bei den Industrielandschaften ist es Schmied auch bei den Städtebildern wichtig, Veränderungen durch die Aktivität des Menschen zu zeigen. Er ist von Baustellen fasziniert, ‚Thälmannplatz’, ‚Berliner Dom’, aber er versteht es auch, historische Stadtlandschaften spannend vorzustellen ‚Roter Platz Moskau’, ‚Mühlendammbrücke Berlin’." (Irene Straubel)
Werke (Auswahl)
Gemälde
- Über Tage, 1949
- Mansfelder Land, 1962 (im Bestand der Galerie Neue Meister in Dresden)
- Halden bei Eisleben, 1963
- Dorf im Nildelta, 1976
- Rappodetalsperre, 1976 (hing im Palast der Republik)
- Wehe dem nuklearen Ende, 1983
Arbeiten in Industrieemaille
- zusammen mit Karl Erich Müller: Paracelsus-Mosaik für das Chemische Institut der Martin-Luther-Universität Halle, 1951
- zusammen mit Karl Erich Müller: Kachelwandbild für Speisesaal der Leunawerke , 1955
- Mosaikbilder in der Bahnhofshalle, 1963 (Fotos)
- Fassadenmosaik Einkaufshalle Aschersleben, 1964
- Außenwandgestaltung am Schillergymnasium in Sangerhausen zum Thema Juri Gagarin, nach dem die Schule früher benannt war, 1970
- Kachelwandbilder für die Mensa der Martin-Luther-Universität in Halle, 1974
Buchillustrationen
- Christa Wolf: Moskauer Novelle. Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale 1962
Werkstandorte
Auszeichnungen
- Georg-Händel-Preis der Stadt Halle (Saale) (1962)
- Kunstpreis des FDGB (1963)
- Johannes-R.-Becher-Medaille der DDR (1963)
- Vaterländischer Verdienstorden bronze (1966)
- Kunstpreis der DDR (1968))
- Nationalpreis der DDR (1969)
- Kunstpreis der Stadt Halle-Neustadt (1973)
- Vaterländischer Verdienstorden (1975 silber, 1980 gold)
Literatur
- Ulrich Kuhirt: Dramatik und Poesie der Landschaft. Zum Bild 'Halden bei Eisleben' von Wilhelm Schmied, in: Bildende Kunst 1964, S. 137
- Christine Hofmeister: Industrielandschaft als Zeitaussage, in: Bildende Kunst 1967, S. 196-200
- Wolfgang Hütt: Das Werdende sichtbar gemacht. Zu neuen Werken Wilhelm Schmieds, in: Bildende Kunst 1969, S. 228-231
- Wolfgang Hütt: Welt der Kunst: Künstler in Halle. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1977 (Mit zwanzig farbigen Tafeln und achtunddreißig einfarbigen Abbildungen.)
- Mir scheint, der Kerl lasiert - Dichter über Maler. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1978, S. 236-245
- Ingrid Schultz: Wilhelm Schmied, Reihe "Maler und Werk". Verlag der Kunst Dresden 1980
Weblinks
Kategorien:- Maler (DDR)
- Funktionär des Kulturbundes der DDR
- Nationalpreisträger (DDR)
- Träger des Vaterländischen Verdienstordens
- Geboren 1910
- Gestorben 1984
- Mann
Wikimedia Foundation.