Wilhelm Lautenbach

Wilhelm Lautenbach

Wilhelm Lautenbach (* 12. Januar 1891 in Oelde; † 24. Mai 1948 in Davos) war ein Beamter im Reichswirtschaftsministerium in den 1930er Jahren.

Nach ihm ist der Lautenbach-Plan benannt.[1][2] Nach diesem Vorschlag sollte Deutschland seine Auslandsschulden nicht zurückbezahlen und kreditfinanzierte öffentliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen durchführen.[3] Der Plan wurde in der Reichsbank am 15. September 1931 erörtert und verworfen.[4]

Lautenbach wurde als vorkeynesianischer Keynesianer bezeichnet.[5] Knut Borchardt betont dagegen, dass bevor Großbritannien den Goldstandard aufgab, Lautenbach sich für eine Deflation von Kosten und Preisen ausgesprochen hätte[6]. Dies sei ein neoklassischer und kein keynesianischer Standpunkt.

Veröffentlichungen

  • Zins, Kredit und Produktion. Herausgegeben von Wolfgang Stützel. Mit einem Vorwort von Wilhelm Röpke. J. C. B. Mohr, Tübingen 1952 (PDF; 1,5 MB)

Fußnoten

  1. Hans-Hermann Hartwich: Massenarbeitslosigkeit und Demokratiekrise - Arbeitsbeschaffung und soziale Reaktion. In: Gewerkschaftliche Monatshefte. 4-5/1983 (PDF; 107 KB)
  2. A. J. Nicholls: Freedom with responsibility: the social market economy in Germany, 1918–1963. Oxford University Press 2000, ISBN 0198208529, S. 53–55
  3. Jürgen Backhaus: Fiscal sociology: What for? In: American Journal of Economics and Sociology. Januar 2002
  4. Charles P. Kindleberger: The world in depression, 1929-1939. History of the world economy in the twentieth century. Volume 4. University of California Press 1986, ISBN 0520055926, S. 171
  5. Charles P. Kindleberger: The Manichaean character of economics. In: Challenge. September/Oktober 1999
  6. Knut Borchardt: Zur Aufarbeitung der Vor- und Frühgeschichte des Keynesianismus in Deutschland. 1982

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