- William Goetz
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William Goetz (* 24. März 1903 in Philadelphia, Pennsylvania; † 15. August 1969 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Filmproduzent und Kunstsammler.
Leben
William Goetz wurde als jüngstes von acht Kindern einer jüdischen Arbeiterfamilie in Philadelphia, Pennsylvania, geboren. Seine Mutter starb, als er zehn Jahre alt war, und kurz darauf ließ sein Vater die Familie im Stich. Nachdem Goetz von seinen älteren Geschwistern großgezogen wurde, folgte er einigen seiner Brüder nach Hollywood, wo er schon bald erste Gelegenheitsjobs beim Film übernahm. Nach ein paar Jahren wurde er zunehmend im Bereich der Filmproduktion tätig und 1930 stellte ihn die Fox Film Corporation fest als Produzent ein. Noch im gleichen Jahr heiratete er Edith Mayer, die Tochter von MGM-Chef Louis B. Mayer. Von seinem Schwiegervater erhielt er schließlich die finanzielle Unterstützung, die ihn 1932 zum Juniorpartner von Joseph Schenck und Darryl F. Zanuck bei der neu gegründeten Produktionsfirma 20th Century Pictures machte, bei der Goetz fortan als Vize-Präsident fungierte. Diesen Posten behielt er auch nach der Fusion von 20th Century Pictures und Fox zur 20th Century Fox im Jahre 1935 bei.
Nach 1945 kam es zu Spannungen zwischen ihm und Zanuck, weshalb Goetz das Studio verließ, um mit dem ehemaligen Anwalt Leo Spitz eine eigene unabhängige Produktionsfirma namens International Pictures zu gründen. Doch bereits im Juli 1946 fusionierte die kleine Firma mit British Rank Organisation und Universal Studios zu Universal-International, bei der Goetz zum Präsidenten ernannt wurde.
1949 revolutionierte Goetz zusammen mit Hollywoodagent Lew Wasserman die Filmindustrie, als er mit James Stewart einen Deal ausmachte, der dem Star eine Beteiligung am Gewinn seiner Filme für Universal zusicherte. Dieses Konzept der Gewinnbeteiligung eines Hauptdarstellers wurde daraufhin immer häufiger eingesetzt.
1953 verließ Goetz Universal und wurde ein unabhängiger Produzent, der für Sayonara (1957) mit Marlon Brando für den Oscar nominiert wurde.
Goetz war zusammen mit seiner Ehefrau Edith auch ein passionierter Kunstsammler. Gemeinsam erwarben sie Gemälde und Skulpturen von berühmten Künstlern wie Edgar Degas, Paul Gauguin, Claude Monet, Paul Cézanne, Édouard Manet, Pierre-Auguste Renoir und Pablo Picasso. Nachdem beide Eheleute verstarben, wurden die Kunstwerke 1987 bei einer Auktion versteigert.
William Goetz starb 1969 an Krebs in seinem Haus in Los Angeles. Auf dem Hillside Memorial Park Cementary in Culver City, Kalifornien wurde er beigesetzt.
Filmografie (Auswahl)
- 1934: Die Rothschilds (The House of Rothschild) – Regie: Alfred L. Werker
- 1934: The Affairs of Cellini – Regie: Gregory La Cava
- 1935: Die Elenden (Les Misérables) – Regie: Richard Boleslawski
- 1935: Goldfieber (The Call of the Wild) – Regie: William A. Wellman
- 1943: The Gang’s All Here – Regie: Busby Berkeley
- 1944: Das Rettungsboot (Lifeboat) – Regie: Alfred Hitchcock (nicht im Abspann)
- 1944: Die Waise von Lowood (Jane Eyre) – Regie: Robert Stevenson (nicht im Abspann)
- 1955: Der Mann aus Laramie (The Man from Laramie) – Regie: Anthony Mann (nicht im Abspann)
- 1956: Herbststürme (Autumn Leaves) – Regie: Robert Aldrich
- 1957: Sayonara – Regie: Joshua Logan
- 1959: Sie kamen nach Cordura (They Came to Cordura) – Regie: Robert Rossen
- 1960: Der Kommandant (The Mountain Road) – Regie: Daniel Mann
- 1960: Nur wenige sind auserwählt (Song Without End) – Regie: Charles Vidor
- 1961: Cry for Happy – Regie: George Marshall
- 1966: Überfall auf die Queen Mary (Assault on a Queen) – Regie: Jack Donohue
Weblinks
- William Goetz in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
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