- Sie kamen nach Cordura
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Filmdaten Deutscher Titel Sie kamen nach Cordura Originaltitel They Came to Cordura Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1959 Länge 123 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie Robert Rossen Drehbuch Ivan Moffat,
Robert Rossen, nach dem gleichnamigen Roman von Glendon SwarthoutProduktion William Goetz Musik Elie Siegmeister Kamera Burnett Guffey Schnitt William A. Lyon Besetzung - Gary Cooper: Maj. Thomas Thorn
- Rita Hayworth: Adelaide Geary
- Van Heflin: Sgt. John Chawk
- Tab Hunter: Lt. William Fowler
- Richard Conte: Cpl. Milo Trubee
- Michael Callan: Pvt. Andrew Hetherington
- Dick York: Pvt. Renziehausen
- Robert Keith: Col. Rogers
Sie kamen nach Cordura (Original: They Came to Cordura) ist ein US-amerikanischer Spielfilm mit Gary Cooper und Rita Hayworth aus dem Jahr 1959. Als literarische Vorlage diente der gleichnamige Roman von Glendon Swarthout.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der amerikanische Major der Kavallerie Thomas Thorn zeigt 1916 bei einem Grenzüberfall der Mexikaner unehrenhaftes Verhalten und wird seither als Feigling gebrandmarkt. Sein ihm selbst unerklärliches Versagen wird zwar wegen der Stellung seines Vaters, der ein angesehener General war, nicht mit dem Rauswurf aus der Armee bestraft, aber er wird dem unmittelbaren Frontdienst vorerst entzogen. Nun soll er als Personaloffizier fünf todesmutige Soldaten zur Stadt Cordura geleiten und hinreichende Gründe finden, diese für einen Orden vorzuschlagen. Mit von der Partie ist auch die Gefangene Adelaide Geary, die im Verdacht steht, mit dem Feind zu kollaborieren. Dafür soll sie am Zielort vor Gericht stehen.
Der Ritt nach Cordura gibt Thorn schon bald die Gelegenheit, das Wesen wahrhafter Tapferkeit zu studieren. Als sie bei einem gegnerischen Überfall ihrer Pferde beraubt werden, sind sie - fünf „Helden“, eine Spionin und ein „Feigling“ - gezwungen, die trostlose Wüste zu Fuß zu durchqueren. Wie sich durch Thorns eingehende Befragungen der Soldaten schließlich herausstellt, waren die Beweggründe für deren besonderen Mut im Kampf nur wenig heldenhaft, nämlich Zufall, Wut, Hass gegen den Feind oder gar den eigenen Oberst und schlichtweg das verzweifelte Bestreben, die eigene Haut zu retten.
Das triebhafte und ungezügelte Verhalten der Männer der schönen Adelaide gegenüber nimmt Thorn die letzte Illusion. Er muss die schamlose Truppe auf dem kräftezehrenden Weg immer wieder in ihre Schranken weisen und mit Disziplin und eigenem Beispiel vorangehen. Die Situation eskaliert jedoch, als Soldat Chawk versucht, Adelaide zu vergewaltigen. Von nun an stehen sich Thorn und Chawk als Todfeinde gegenüber. Als sich Ersterer vor Erschöpfung kaum noch wach halten kann, erniedrigt sich Adelaide selbstlos zu einer Nacht mit Chawk, um diesen daran zu hindern, Thorn im Schlaf heimtückisch zu ermorden. Als sie schließlich Cordura trotz aller Gefahren, Durst, Hunger und Ermüdung tatsächlich erreichen, sind die Feindseligkeiten zwischen den Männern vergessen. Es winkt die Freiheit und ein neues Leben. So schreiten sie Seite an Seite der rettenden Stadt entgegen mit Thorn in ihrer Mitte, der sich letztendlich als wahrer Held erwiesen hat.
Hintergrund
Produzent William Goetz war so beeindruckt von Glendon Swarthouts gleichnamigem Roman, dass er stolze 250.000 Dollar für die Filmrechte bezahlte. Danach dauerte es ein ganzes Jahr, bis Ivan Moffat und Regisseur Robert Rossen das Drehbuch fertig geschrieben hatten. Als die Besetzung abgeschlossen war, reiste die Filmcrew im Sommer 1958 nach St. George, Utah, wo für neun Wochen die Dreharbeiten mit mehr als 400 Anwohnern als Statisten begonnen wurden. Aber wegen plötzlichem Auftreten schlechten Wetters mussten die Dreharbeiten nach Moapa Valley, außerhalb von Las Vegas, Nevada, verlegt werden. Dort wurde der Film schließlich fertig gestellt und viele Szenen, die bereits in Utah gefilmt wurden, neu gedreht. Keiner der Filmleute beschwerte sich, als der Dreh den Zeitplan weit überschritt, da sie alle im noblen Sands Hotel in Las Vegas untergebracht waren.[1]
Schauspieler Dick York erlitt bei einem Unfall während des Drehs schwere Rückenverletzungen, die ihn noch Jahre später plagten und ihn dazu zwangen, seine Rolle des Darrin Stephens in der beliebten US-Fernsehserie Verliebt in eine Hexe (Bewitched) aufzugeben. Auch Gary Cooper hatte Gesundheitsprobleme, übernahm aber dennoch den Part des Majors Thorn entgegen dem Rat seiner Ärzte. Es sollte sein drittletzter Film werden, bevor er 1961 an Prostatakrebs verstarb.[2]
Zuschauer bemerkten, dass auch Rita Hayworth, die Leinwandgöttin der 40er Jahre, in Sie kamen nach Cordura ausgezehrter und älter aussah als sonst. Doch dafür war Make-up-Künstler Bob Schiffer verantwortlich, der seit 18 Jahren für Hayworths Make-up zuständig war. Am Set verbrachte er jeden Morgen zwei Stunden damit, die immer noch attraktive 41-jährige Schauspielerin in eine lebenserfahrene Frau zu verwandeln, die ihre besten Jahre bereits hinter sich hat. Obwohl ihr einstiges Studio Columbia Pictures dagegen war, Hayworth weniger glamourös und älter aussehen zu lassen, bestand Produzent Goetz auf die äußerliche Veränderung seiner Hauptdarstellerin und Hayworth selbst war froh darüber, da es ihr die Gelegenheit gab, als seriöse Darstellerin statt als Schönheitskönigin zu überzeugen. Dies sollte sich auszahlen, als Hayworth für ihre Rolle der Adelaide Geary einige der besten Kritiken ihrer gesamten Karriere erhielt.
Regisseur Rossen war allerdings nicht zufrieden mit dem Ergebnis seines einzigen Westerns, da Columbia ihm während der Dreharbeiten nur wenig freie Hand ließ und darauf bestand, dass Gary Coopers Figur am Ende nicht sterben durfte. Nachdem der Film in die Kinos kam und kein Erfolg beim Publikum wurde, kaufte Rossen Columbia die Filmrechte für Sie kamen nach Cordura ab, um den Film neu zu schneiden und in veränderter Form erneut ins Kino zu bringen. Er starb jedoch bevor er seinen Director’s Cut beenden konnte.[3]
Anmerkungen
- Gefilmt wurde der Western vom legendären Kameramann Burnett Guffey, der mit Rossen bereits für dessen Regiedebüt Johnny O’Clock (1947) und für Der Mann, der herrschen wollte (All the King’s Men, 1949) erfolgreich zusammengearbeitet hatte.
- Für die Vermarktung des Films wurde der Song They Came to Cordura von Sammy Cahn und James Van Heusen geschrieben. Interpretiert wurde dieser von Frank Sinatra.
- Der Name der Stadt Cordura bedeutet im Spanischen so viel wie „Weisheit“ oder „guter Sinn“.
Auszeichnungen
- Ein Golden Laurel Award für Gary Cooper als Bester Hauptdarsteller in einem Action-Drama
Kritiken
„Etwas langatmiger Western mit Gary Cooper in einer Paraderolle.“
– Lexikon des internationalen Films[4]
„Es ist eine geschickte Umkehr von langweiligen Westernklischees, die Mr. Swarthout für die Bewerkstelligung dieses Films abgeliefert hat. […] Alle Darsteller spielen ihre Rollen ausdrucksstark unter der sicheren Regie von Robert Rossen, der weiß, wie man einen Außendreh gestaltet. Mr. Cooper ist wie immer schlank und strapazierfähig. Mr. Heflin ist roh und ungestüm. Mr. Hunter ist unerfahren und unsicher und Mr. Conte ist betrügerisch und glatt. Mr. York und Mr. Callan sind lebhaft in ihren kleinen, aber bedeutenden Rollen, und Miss Hayworth handelt fast menschlich in einem schmutzigen, verstaubten Reitkostüm.“
– Bosley Crowther, The New York Times[5]
„Gary Cooper ist sehr gut als Hauptfigur, obwohl er irgendwie zu alt für die Rolle erscheint. […] Miss Hayworth, die hier recht ausgezehrt aussieht, bietet die beste Leistung ihrer Karriere. Wenn sie nur halb soviel Schönheit wie sonst vorzeigt, beweist sie doppelt soviel Talent.“
– Daily Variety[6]
„Rita Hayworth liefert eine der besten Vorstellungen ihrer Karriere als die glücklose Frau, die sich den Gelüsten des Sergeants opfert, damit der erschöpfte Major endlich den ersehnten Schlaf bekommt.“
Deutsche Fassung
Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1959 durch die Ultra Film Synchron GmbH Berlin.[8]
Rolle Darsteller Synchronsprecher Maj. Thomas Thorn Gary Cooper Heinz Engelmann Adelaide Geary Rita Hayworth Gisela Trowe Sgt. John Chawk Van Heflin Curt Ackermann Lt. William Fowler Tab Hunter Eckart Dux Cpl. Milo Trubee Richard Conte Arnold Marquis Pvt. Andrew Hetherington Michael Callan Claus Wilcke Pvt. Renziehausen Dick York Otto Czarski Col. Rogers Robert Keith Siegfried Schürenberg DVD-Veröffentlichungen
- Sie kamen nach Cordura. Sony Pictures Home Entertainment 2004
- Legend Diary by Rita Hayworth (8 DVDs). Sony Pictures Home Entertainment 2006
Literatur
- Glendon Fred Swarthout: Sie kamen nach Cordura. List, 1959, 278 S.
- Glendon Fred Swarthout: They Came to Cordura. Ballantine Books, 1. Auflage, 1970, ISBN 0-34501-957-1 (engl. Ausgabe)
Weblinks
- Sie kamen nach Cordura in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- They Came to Cordura (1959) bei Turner Classic Movies
- Bilder zum Film
- Bilder zum Film
Einzelnachweise
- ↑ Gene Ringgold: The Films of Rita Hayworth. Secaucus, NJ: Citadel Press, 1974, S. 215
- ↑ IMDB
- ↑ TCM
- ↑ Sie kamen nach Cordura im Lexikon des Internationalen Films
- ↑ "It is a clever reversal of a tired Western movie cliché that Mr. Swarthout has provided for the mobilization of this film. […] All play their roles expressively under the stinging direction of Robert Rossen, who knows how to make an outdoor film. Mr. Cooper is as usual, lean and tensil. Mr. Heflin is brutish and brash. Mr. Hunter is callow and uncertain and Mr. Conte is deceptive and smooth. Mr. York and Mr. Callan are vivid in small but meaningful roles, and Miss Hayworth acts almost human in a stained and dusty riding costume.", NYTimes.com
- ↑ "Gary Cooper is very good as the central figure, although he is somewhat too old for the role. […] Miss Hayworth, looking haggard, gives the best performance of her career. If she shows only half the beauty she usually does, she displays twice the ability.", Gene Ringgold: The Films of Rita Hayworth. Secaucus, NJ: Citadel Press, 1974, S. 218
- ↑ "Rita Hayworth gives one of the finest performances of her career as the tough-luck dame who sacrifices herself to the sergeant's lusts so that the exhausted major can get some much needed sleep.", Gene Ringgold: The Films of Rita Hayworth. Secaucus, NJ: Citadel Press, 1974, S. 218
- ↑ synchrondatenbank.de
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