Wolf-Dietrich von Kurnatowski

Wolf-Dietrich von Kurnatowski

Wolf-Dietrich von Kurnatowski (* 20. Oktober 1908 in Crone an der Brahe; † 9. März 1972 in Braunschweig) war ein deutscher Kirchenrechtler und Pfarrer der Christengemeinschaft.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wolf-Dietrich von Kurnatowski entstammte der Posener Linie des polnischen Uradelgeschlechts Kurnatowski. In Posen geboren und in Rummelsburg in Pommern aufgewachsen begann er im Wintersemester 1927/28 an der Humboldt-Universität zu Berlin das Studium der Rechtswissenschaften. Im gleichen Semester schloss er sich dem damaligen RSC-Corps Saxonia-Berlin an. 1933 wurde er an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald zum Dr. iur. promoviert.[1]

Nach Abschluss des Studiums trat er in den Kirchendienst, wurde 1940 Regierungsrat beim Reichsbischof und später Konsistorialrat. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wandte er sich der Christengemeinschaft zu und wurde deren Pfarrer in Braunschweig. Zu seinen besonderen Verdiensten zählt sein Engagement um den Wiederaufbau der Sankt Leonhard Kapelle in Braunschweig, die seit dem 2. Advent 1947 als Kirche für die Christengemeinschaft in Braunschweig diente, der Kurnatowski bis zu seinem Tode als Pfarrer vorstand. Über die Geschichte Sankt Leonhards verfasste er zwei Schriften, die sowohl in stadthistorischen Abhandlungen über Braunschweig als auch in medizinhistorischen Publikationen über die Behandlung von Lepra Widerhall fanden, da sich in Sankt Leonhard auch ein Siechenhospital befand.[2] Die Nennung seines Ablebens in der Braunschweiger Stadtchronik unterstreicht die Bedeutung seines Wirkens in Braunschweig nach dem Zweiten Weltkrieg.[3] Er war der Verfasser der Genealogie des Geschlechts Kurnatowski.

Schriften

  • Die verfahrensrechtlichen Bestimmungen des deutschen Jugendgerichtsgesetzes vom 16. Februar 1923 und des österreichischen Bundesgesetzes vom 18. Juli 1928 über die Behandlung junger Rechtsbrecher: Eine rechtsvergleichende Darstellung, Greifswald 1933
  • Die Sankt Leonhardkapelle in Braunschweig: Ihre Wiederherstellung und denkmalspflegerische Ausgestaltung, Braunschweig 1957
  • Sankt Leonhard vor Braunschweig: Geschichte des Siechenhospitals, der Kirche und des Wirtschaftshofes, Braunschweig 1958
  • Der grüne Sack. In: Christengemeinschaft, 24. Jahrgang, 1962, S. 182 f.
  • Genealogie des Geschlechts Kurnatowski, Braunschweig 1964

Literatur

  • Carl Weigandt: Geschichte des Corps Saxonia-Berlin zu Aachen 1867-1967, Aachen 1968
  • Joachim Grub: Beiträge zur Geschichte des Corps Saxonia-Berlin zu Aachen, 1967-1992, Aachen 1993

Einzelnachweise

  1. Universität Greifswald, Rechts- und staatswissenschaftliche Dissertation 1933
  2. Katja Zienicke: Der Umgang mit Krankheit zu Beginn der Neuzeit am Beispiel der Lepra, 2006
  3. Braunschweiger Stadtchronik, 1972, Eintrag 36

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