Wolfgang Müller-Osten

Wolfgang Müller-Osten

Wolfgang Müller-Osten (* 1. August 1910 in Breslau; † 15. August 1995 in Bühlerhöhe) war ein deutscher Chirurg und Standespolitiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er studierte Medizin an der Universität Breslau. Er war Mitglied der Corps Lusatia Breslau (1929) und Lusatia Leipzig (1993).[1]

Kriegsmarine

Im Zweiten Weltkrieg war Müller-Osten Sanitätsoffizier in der Kriegsmarine. Er fuhr auf dem Leichten Kreuzer Emden (1925) und war 500 Tage mit dem Hilfskreuzer Orion auf See. Da er als Marineoberstabsarzt die chirurgische Universitätsausbildung anstrebte, hospitierte er an den großen chirurgischen Kliniken in Erlangen (Otto Götze), Straßburg und Berlin (Otto Nordmann). Mit dem Kriegsende musste er seine akademischen Pläne begraben.

Hamburg

Um „seine parteipolitische Unabhängigkeit zu erhalten“, ließ er sich 1950 in Hamburg als Chirurg nieder. Müller-Osten engagierte sich in der 1953 gegründeten Vereinigung frei praktizierender Chirurgen in Hamburg. Aus ihr entwickelte sich 1960 der Berufsverband der Deutschen Chirurgen, dessen 1. Vorsitzender er 1961 wurde. Er amtierte bis 1982 als bislang dienstältester Präsident.

Er starb kurz nach seinem 85. Geburtstag.

Stiftung

Mit seinem Vermögen gründete Müller-Osten die Wolfgang-Müller-Osten-Stiftung. Alljährlich vergibt sie „ein Stipendium zur Förderung wissenschaftlicher Arbeiten, die sich mit der Geschichte der Chirurgie, der Erhaltung von Substanz und Einheit der Chirurgie, der Zukunftsentwicklung der Chirurgie, der Qualitätssicherung der chirurgischen Tätigkeit in Krankenhaus und Praxis, den wissenschaftlichen und ethischen Grundlagen des ärztlichen, insbesondere des chirurgischen Berufes befassen“.[2]

Ehrungen

Über viele Jahre wurde der nicht-habilitierte Müller-Osten als nicht-ständiges Mitglied in den Beirat der (universitären) Deutschen Gesellschaft für Chirurgie gewählt. Friedrich Stelzner, hochangesehener Ordinarius in Bonn, würdigte ihn als Gideon.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1996, 86, 457; 87, 1286
  2. DGCh

Literatur

  • Nachruf in: Corpsstudent 1/1996, S. 37
  • Friedrich Stelzner: Prof. Dr. Wolfgang Müller-Osten. Karl F. Haug Fachbuchverlag, Heidelberg 1999, ISBN 3830405790

Weblinks


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