Wolfgang Trust

Wolfgang Trust
Keramikvase mit Goldglasur von Wolfgang Trust
Wandbild von Wolfgang Trust, Bienwaldhalle Wörth am Rhein

Wolfgang Trust (* 27. Mai 1926 in Karlsruhe; † 14. April 1986 in Baden-Baden) war ein deutscher Grafiker und Bildhauer, dessen Arbeitsschwerpunkt im Bereich der Kunst am Bau lag.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Trust wurde 1943 nach einem Notabitur zum Kriegsdienst eingezogen, den er bei der Waffen-SS zunächst an der Ostfront, später im Westen ableistete. Bei einem Rückzugsgefecht mit einer US-amerikanischen Einheit wurde er durch einen Hand- und Bauchdurchschuss lebensgefährlich verletzt. Diese Verletzungen, besonders die der rechten Hand, beeinträchtigten ihn zeitlebens.

Nach dem Krieg und den dort gemachten Erfahrungen erschien ihm eine bürgerliche Existenz nicht mehr möglich oder sinnvoll. Trust fand in Karlsruhe Anschluss an einen Kreis um die Künstler und Architekten Erwin Spuler, Klaus Arnold, Heinz Mohl, Helmut Goettl und Herbert Kitzel. Bei Kitzel war er längere Zeit Gastschüler während dessen Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Wichtige Impulse für seine künstlerische Arbeit erhielt er, besonders auch in technischer Hinsicht, von Erwin Spuler.

Seinen Lebensunterhalt und den seiner Familie bestritt Trust bis zu seinem Tode allein durch seine künstlerische Arbeit, die fast ausschließlich im Bereich der Kunst am Bau lag und hier vor allem in der Wandmalerei und der Keramik zum Ausdruck kam. Anfänglich gegenständlich im Stil der Fünfziger- und Sechziger-Jahre des 20. Jahrhunderts arbeitend, entwickelte er bald einen eigenständigen, linear-grafischen und ungegenständlichen Stil im Sinne der geometrischen Abstraktion.

Wolfgang Trust war zweimal verheiratet. Aus den geschiedenen Ehen gingen vier Kinder hervor, die bis zu ihrer Volljährigkeit mit ihm im eigenen Haus in Berghausen lebten. In seinem letzten Lebensjahrzehnt verband ihn eine enge Freundschaft mit dem Maler und Bildhauer Herbert Wetterauer.
Wolfgang Trust starb nach kurzer schwerer Krankheit in einem Hospiz in Baden-Baden.

Werke (Auswahl)

  • Wandbilder im Außenbereich der Atelierhäuser Edelberstraße Karlsruhe (zusammen mit Helmut Goettl; nicht mehr erhalten)
  • Wandkeramik im Außenbereich des Tulla-Bades Karlsruhe (zusammen mit Erwin Spuler)
  • Begehbare Brunnenanlage im Schulhof, Volksschule, Ihringen
  • Brunnengestaltung im Stadtgarten Karlsruhe (zusammen mit Jürgen Klahn und Robert Müller) [1]
  • Brunnengestaltung im Eingangsbereich des Tulla-Bades Karlsruhe
  • Brunnenanlage, Eternit beschichtet, Innenhof, Altersheim Karlsruhe
  • Fassadengestaltung des Ludwig-Marum-Gymnasiums Pfinztal, Berghausen
  • Wandkeramik im Innenbereich der Carl Engler-Schule, Karlsruhe
  • Fassadengestaltung der Bienwaldhalle Wörth am Rhein
  • Wandkeramik im Foyer der Sparda-Bank-Baden-Württemberg, Karlsruhe
  • Wandgestaltung (Orientierungssystem) im Städtischen Klinikum Karlsruhe
  • Kunststoff Entlüftungsanlage Hallenbad, Grötzingen, 1974
  • Innenhof Fachhochschule Pforzheim, Bewegbare Kunststoff Kugeln, Künstlicher Garten Wettbewerb, Gewinner 1974
  • Brunnenanlage, Kunststoff Kugeln, Kreispflegeheim, Geisingen, Donau

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wasserspiel mit Steinzeug-Säulen

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Trust — steht für: Trust (Recht), Güter und Vermögensverwaltung (Trustrecht) Trust (Wirtschaft), Zusammenschluss mehrerer Unternehmer unter Aufgabe ihrer wirtschaftlichen und rechtlichen Selbständigkeit Trust (Unternehmen), Hardwarehersteller mit Sitz in …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Clemen — (* 29. März 1909 in Bonn; † 16. März 1990 in Endorf in Oberbayern) war ein bedeutender deutscher Literaturwissenschaftler, Anglist und Shakespeareforscher. Sein Vater war Paul Clemen, ein bekannter Kunsthistoriker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Laib — (né le 25 mars 1950 à Metzingen) est un artiste allemand. Laib est issu d une famille de médecins de Biberach. Lui aussi a étudié, dans les années 1970, la médecine à Tübingen. Très tôt, il s est intéressé à l art. Sous l influence de son mentor… …   Wikipédia en Français

  • Wolfgang Salzert — (* 17. März 1942 in Berlin) ist ein deutscher Veterinärmediziner. Von 1973 bis 2002 war er Direktor des NaturZoos in Rheine. Salzert promovierte 1972 an der Tierärztlichen Hochschule Hannover mit einer Arbeit über Elefanten: ihre Pathologie und… …   Deutsch Wikipedia

  • Bankers Trust — Die Bankers Trust Company wurde im Jahr 1903 in New York als Vermögensverwaltungsgesellschaft (Trust Company) unter der Führung von J.P. Morgan von mehreren Banken, die diese Tätigkeit aufgrund gesetzlicher Restriktionen selbst nicht wahrnehmen… …   Deutsch Wikipedia

  • HILDESHEIMER, WOLFGANG — (1916–1991), German writer and artist. As a participant, chronicler, and critic of the business of literature in postwar Germany, Hildesheimer can be regarded as one of the most influential, controversial, and multi talented writers of his time… …   Encyclopedia of Judaism

  • Erwin Spuler — (* 23. März 1906 in Augsburg; † 8. April 1964 in Cros de Cagnes) war ein deutscher Maler, Keramiker, Graphiker, Filmemacher und Bildhauer, der vor allem im Bereich der Kunst am Bau tätig war. Er besuchte das Gymnasium bis zur 11. Klasse in… …   Deutsch Wikipedia

  • Herbert Kitzel — (* 5. Mai 1928 in Halle (Saale); † 25. August 1978 in Karlsruhe) war ein deutscher Künstler des 20. Jahrhunderts. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Auszeichnung …   Deutsch Wikipedia

  • Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe — Vorlage:Infobox Hochschule/Logo fehltVorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehltVorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe Gründung 1854 Trägerschaft staatlich Ort Karlsruhe …   Deutsch Wikipedia

  • Wandmalerei — Prähistorische Höhlenmalerei, Altamira Spanien, um 16000 v. Chr. (Modell im Anthropos Pavillon des Mährischen Landesmuseums in Brno (Brünn), Tschechien …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”