Geisingen

Geisingen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Geisingen
Geisingen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Geisingen hervorgehoben
47.9222222222228.6463888888889667
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Tuttlingen
Höhe: 667 m ü. NN
Fläche: 73,74 km²
Einwohner:

6.009 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 81 Einwohner je km²
Postleitzahl: 78187
Vorwahl: 07704
Kfz-Kennzeichen: TUT
Gemeindeschlüssel: 08 3 27 018
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstraße 36
78187 Geisingen
Webpräsenz: www.geisingen.de
Bürgermeister: Walter Hengstler (CDU)
Lage der Stadt Geisingen im Landkreis Tuttlingen
Landkreis Konstanz Landkreis Rottweil Landkreis Sigmaringen Schwarzwald-Baar-Kreis Zollernalbkreis Aldingen Balgheim Bärenthal Böttingen Bubsheim Buchheim Deilingen Denkingen Dürbheim Durchhausen Egesheim Emmingen-Liptingen Fridingen an der Donau Frittlingen Geisingen Gosheim Gunningen Hausen ob Verena Immendingen Irndorf Königsheim Kolbingen Mahlstetten Mühlheim an der Donau Neuhausen ob Eck Reichenbach am Heuberg Renquishausen Rietheim-Weilheim Seitingen-Oberflacht Spaichingen Talheim (Landkreis Tuttlingen) Trossingen Tuttlingen Wehingen Wurmlingen (Landkreis Tuttlingen)Karte
Über dieses Bild

Geisingen ist eine Stadt im Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Geisingen liegt im Südwesten des Landkreises Tuttlingen an der Donau in 663 bis 904 Meter Höhe. Geisingen gehört zur Landschaft der Baar. Die breite Hochebene der mittleren Baar verengt sich zwischen dem Wartenberg, dem nördlichsten Kegel des Hegauvulkanismus und des ihm gegenüberliegenden Höhenrückens, der „Länge“, zu einem schmalen Tal, das die Donau Richtung Osten weiterführt.

Nachbargemeinden

Die Stadt grenzt im Norden an die Stadt Bad Dürrheim im Schwarzwald-Baar-Kreis, im Osten an Immendingen, im Süden an Engen und Tengen im Landkreis Konstanz sowie Blumberg und im Westen an die Stadt Donaueschingen, beide im Schwarzwald-Baar-Kreis.

Stadtgliederung

Die Stadt Geisingen besteht aus den fünf Stadtteilen Geisingen, Geisingen / Aulfingen, Geisingen / Gutmadingen, Geisingen / Kirchen-Hausen und Geisingen / Leipferdingen. Die offizielle Benennung der Stadtteile erfolgt durch vorangestellten Namen der Stadt und durch Beistrich getrennt nachgestellt der Name des jeweiligen Stadtteils. Die räumlichen Grenzen der Stadtteile sind jeweils identisch mit den früher selbstständigen Gemeinden. Die Stadtteile bilden Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung und mit Ausnahme des Stadtteils Geisingen kommunalrechtliche Ortschaften mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender.[2]

Zu den Stadtteilen Geisingen / Aulfingen und Geisingen / Gutmadingen gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Zum Stadtteil Geisingen die Stadt Geisingen, der Weiler Dreilärchen, Schloss und Gehöft Wartenberg und die Höfe Espenhöfe und Mühle. Zum Stadtteil Geisingen / Kirchen-Hausen gehören die Gemeindeteile Kirchen und Hausen und das Gehöft Immensitz (Neuhaus). Zum Stadtteil Geisingen / Leipferdingen gehören das Dorf Leipferdingen und die Häuser Bahnstation Leipferdingen.
Im Stadtgebiet liegen die abgegangenen Ortschaften Hagstetten, Längeschloß und Neubrunnen (alle Stadtteil Geisingen / Aulfingen), Bodelshausen, Ebenhausen oder Sebenhausen, von dem Teile der Gemarkung in Unterbaldingen (Bad Dürrheim) aufgegangen sind, Engelbreiten, Gereuthof und Weiler (alle Stadtteil Geisingen), Neu-Sunthausen und Eselsmühle (beide im Stadtteil Geisingen / Kirchen-Hausen) und Neufra im Stadtteil Geisingen-Leipferdingen.[3]


Geschichte

Die alemannische Siedlung wurde erstmals im Jahre 764 in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen erwähnt. 829 wurde der Ort als öffentlicher Gerichtsplatz nachgewiesen. 1329 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung als Stadt, als Geisingen in den Besitz der Grafen von Fürstenberg übergegangen war.

Bei einer verheerenden Brandkatastrophe wurde Geisingen 1487 weitgehend zerstört. Der Sage nach trugen die Geisinger in ihrer Verzweiflung die Figur der Heiligen Agatha aus der Kirche und stellten sie in die Hauptstraße. Daraufhin erlosch das Feuer.

Im 16. Jahrhundert wurde Geisingen für drei Jahrzehnte Regierungssitz der Fürsten von Fürstenberg. In dieser Epoche zwischen Bauernkrieg und Dreißigjährigem Krieg stand die Stadt in höchster Blüte. Zahlreiche Handwerker hatten sich niedergelassen. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts erhielt Geisingen das Recht, zweimal im Jahr Markt abhalten zu dürfen, um 1580 ist auch ein Kaufhaus belegt.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg, in dessen Verlauf Geisingen 1632 von den Schweden erobert wurde, begann der Abstieg der Stadt. 1806 wurde die Stadt ins Großherzogtum Baden eingegliedert. Trotz einer zaghaften Industrialisierung verlor Geisingen 1921 seine Stadtrechte, als eine neue Badische Gemeindeordnung in Kraft trat. Erst 1956 wurde Geisingen durch das neugebildete Land Baden-Württemberg berechtigt, die frühere Bezeichnung „Stadt“ wieder anzunehmen. Damit wurde auch einer starken wirtschaftlichen, kulturellen und städtebaulichen Aufwärtsentwicklung, die Geisingen nach dem Zweiten Weltkriege erlebte, Rechnung getragen.

Eingemeindungen

Am 1. April 1972 wurden die damals selbständigen Gemeinden Gutmadingen und Kirchen-Hausen (so seit dem 14. November 1961, vorher Kirchen und Hausen) und am 1. Januar 1974 die Gemeinden Aulfingen und Leipferdingen als Stadtteile eingemeindet.

Politik

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: „In gespaltenem Schild vorn in Silber ein roter Löwe, hinten in Gold ein blaubewehrter, blaubezungter roter Adler.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Kommune ist dem Tourismusverband „Donaubergland“ angeschlossen.

Bauwerke

Auf Geisinger Gemarkungen finden sich zahlreiche Zeugnisse aus der Zeit des Mittelalters. Zu diesen zählen die Burg Wartenberg, einer Burgruine auf dem Wartenberg, die Ehrenburg, die Burg Hörnekapf, die Burg Neu-Sunthausen das Schänzle und die ehemalige Wallburg Heidenburg.

Sport

Am Ortsrand von Geisingen wurde vom 16. bis 18. April 2010 Deutschlands erste und weltweit vierte überdachte Inline-Arena eröffnet. Der ovale Bau hat eine 200 Meter lange Rundbahn, ein 3000 Quadratmeter großes Infield mit Vesamaco-Kunstharz und einen 480 Meter langen Straßenkurs, der um einen Weiher führt. Die Arena wurde nach internationalen Normen gebaut und nicht nur für den Trainings- und Breitensport konzipiert. Sie bietet mit 3000 Tribünenplätzen, einer fest eingebauten Zeitmessanlage und einer 14 Quadratmeter großen Videoleinwand alle Voraussetzung für Wettkämpfe, Turniere, Weltcuprennen und Weltmeisterschaften.[4]

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Straßenfest in der Hauptstraße

Gutmadingen:

  • Dorffest
  • Dorfhock

Kirchen-Hausen:

  • Dorffest
  • Karibische Nacht

Aulfingen:

  • Pfarrbuckfest

Leipferdingen:

  • Brunnenfest des Musikvereins
  • Grümpelturnier des SV Leipferdingen
  • Sichelhenke des Männergesangvereins

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Ringzug auf der Wutachtalbahn beim Haltepunkt Geisingen-Kirchen

Geisingen liegt am Kreuzungspunkt mehrerer Bahnlinien. Die Kernstadt liegt an der Donautalbahn von Donaueschingen nach Ulm. Hier ist Geisingen zweistündlich Halt der Regional-Express-Züge. Außerdem liegt die Kernstadt auch an der Schwarzwaldbahn von Offenburg nach Singen (Hohentwiel). Die Züge der Schwarzwaldbahn halten jedoch nur vereinzelt sehr früh am Morgen und spät am Abend in Geisingen. Darüber hinaus werden außer Gutmadingen alle Stadtteile durch das Ringzug-System erschlossen. Die Stadtteile Kirchen-Hausen, Aulfingen und Leipferdingen liegen an der Wutachtalbahn von Immendingen nach Waldshut, die 2004 im Abschnitt Immendingen–Blumberg wieder für den Personenverkehr reaktiviert wurde. Neben dem Bahnhof Geisingen besitzt die Stadt so vier weitere Haltepunkte. Dies sind Geisingen-Hausen, Geisingen-Kirchen, Geisingen-Aulfingen und Geisingen-Leipferdingen. Werktags verkehren so normalerweise im Stunden-Takt Ringzüge der HZL von Leipferdingen über Immendingen, Tuttlingen nach Rottweil. Am Wochenende wird ein Zwei-Stunden-Takt ab Blumberg gefahren. Am Haltepunkt Geisingen-Hausen herrscht Bus-Anschluss zur Kernstadt, so dass auch die Kernstadt vom Ringzug-System profitiert.

Durch Geisingen führt der Donauradweg, einer der bekanntesten und längsten Radfernwege.

Ansässige Unternehmen

Das bedeutendste Unternehmen, das auch gleichzeitig der wichtigste Arbeitgeber Geisingens ist, ist die Firma Pajunk Medizintechnik. Auch das „Haus Wartenberg“, ein Alters- und Pflegeheim, ist ein bedeutender Arbeitgeber.

Bildung

  • Geisingen besitzt eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. Hauptsatzung der Stadt Geisingen vom 22. Februar 2000, zuletzt geändert am 20. Juli 2004
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 637–640
  4. Christina Fröhlin: Ein Paradies für Skater. In: Südkurier vom 8. April 2010

Weblinks

 Commons: Geisingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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