Xu Xiangqian

Xu Xiangqian
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Xu Xiangqian (chinesisch 徐向前 / 徐向前 Xú Xiàngqián, W.-G. Hsu Hsiang-chen, * 8. November 1901 in Wutai; † 21. September 1990 in Peking) war ein führender Politiker und Militär der Kommunistischen Partei Chinas und der Volksrepublik China. Er war einer der zehn Marschälle der Volksrepublik, die bei der Gründung des Staates ernannt wurden, und der einzige der zehn, der aus Nordchina stammte.

Xu gehörte zu den ersten Studenten der Whampoa-Militärakademie, er nahm als Offizier an dem Nordfeldzug teil und wurde Mitglied der KPC. Während des Ersten Chinesischen Bürgerkriegs nahm er am Aufstand in Guangzhou teil. Er befehligte die Rote Armee gegen die Belagerung der Armee der Kuomintang gegen die von den Kommunisten besetzten Gebieten um Jinggangshan. Auf dem Langen Marsch befehligte er die Vierte Armee der Kommunisten. Danach leitete er eine fehlgeschlagene Expedition auf dem Nordufer des Gelben Flusses. Während des Japanisch-Chinesischen Krieges war er stellvertretender Kommandeur der 129. Division der 18. Armee. Er eröffnete in Hebei und Shandong zwei Basen, die hinter der japanischen Linie lagen. Während des zweiten Chinesischen Bürgerkriegs besetzte die kommunistische Armee unter seiner Führung nach eine Serie von Schlachten den Provinz Shanxi. Nach der Errichtung der Volksrepublik wurde Xu Generalstabschef und Vizepräsident der Militärkommission und der Verteidigungskommission. In der Kulturrevolution wurde er in Zusammenhang mit dem „Februargegenstrom“ (二月逆流) hineingezogen. Nach dem Tod von Mao Zedong wurde er Verteidigungsminister. Er beendete während seiner Amtszeit offiziell das über 20 Jahre währende Kanonenduell mit Taiwan.

Inhaltsverzeichnis

Frühjahre

Xu wurde in einem Dorf im Kreis Wutai, Provinz Shanxi geboren. Seine Familie gehörte zu den lokalen Größen. Jedoch ging das Geschäft seines Großvaters bankrott, so dass die Familie ihre Stellung verlor. Obwohl sein Vater die kaiserliche Beamterprüfung bestand, wuchs Xu in sehr ärmliches Verhältnis auf. Er hatte vier Geschwistern. Als Kind musste er im Haushalt aushelfen, Gülle fürs Feld sammeln, Feuerholz schlagen, Wildkreute suchen, ab und zu auch Körbe für häusliche Nutzung flechten. Xu war sehr wissbegierig und fleißig. Als Zehnjähriger wurde er vom Vater in die Dorfschule geschickt, später kam er in die Schule der Kreisstadt, musste jedoch wegen Armut die Schule abbrechen. Ein Verwandter in Fuping nahm ihn für zweieinhalb Jahre als Lehrling in seine Buchhandlung auf.

Im Frühjahr 1919 schrieb ihm sein älterer Bruder, der mittlerweile in Taiyuan arbeitete, und empfahl im die neu gegründete Lehramtsschule des Provinzen Shanxi.[1] Xu bestand die Aufnahmeprüfung ohne Mühe und kam in die Schnellklasse. Die Schule wurde nach modernen Standard errichtet, zu den Gastdozenten gehörten unter anderen Persönlichkeiten wie Hu Shi, von denen Xu sehr profitierte. Zu seinen Kommilitonen gehörten späteren Politiker wie Bo Yibo und Cheng Zihua. 1921 schließ Xu sein Studium ab und wurde Lehrer. Seine Eltern arrangierte eine Ehe für ihn. Seine Frau starb jedoch kurz nach dem Geburt ihrer Tochter. Nach dem Ausbruch des Japanisch-Chinesischen Krieges wurde seine Tochter nach Yan'an gebracht.

Xu in der Nationalen Revolutionsarmee

Januar 1924 hörte Xu von der Militärakademie, die die Sun Yat-sen Regierung in Guangzhou gerade vorbereitete und dass die Akademie in Shanghai gerade Studenten rekrutierte. Im Februar fuhr er mit einigen Freunden nach Shanghai, um an der Aufnahmeprüfung teilzunehmen. Im April wurde er als ein der ersten Studenten an der Whampoa-Militärakademie aufgenommen. Er wurde Mitglied der Kuomintang. Im September begleitete seine Einheit Sun Yat-sen als Leibwächter nach Shaoguan, um die Nordexpedition vorzubereiten. Während dessen zettelten unzufriedenen Kaufleute in Guangzhou einen Aufstand. Die Whampoa-Studenten wurden zur Niederschlagung des Aufstandes mobilisiert, das war die erste Kampfhandlung der Absolventen. Ende November bestand Xu erfolgreich die Abschlussprüfung der Akademie. Er wurde in der Akademie als Ausbilder und Platoonführer eingestellt.

Februar 1925 Xu nahm erfolgreich an dem Krieg gegen den Warlord of Guangdong Chen Jiongming teil. Ende Mai wurde Guangzhou von den Warlords aus Nachbarprovinzen belagert. Die Whampoa-Truppen eilten sich zurück und befreiten Suns provisorische Hauptstadt. Später wurde Xu nach Henan abkommandiert. Im Nationalen Revolutionsarmee unter Führung von Feng Yuxiang wurde er Trainer und Stabsoffizier. Nach der Niederlage von Feng kehrte Xu zuerst zu seine Heimat zurück, ging später wieder nach Süden, um Anschluss an den Revolutionären zu suchen. November 1926 ging Xu über Shanghai nach Wuhan und wurde wieder Militärtrainer. März 1927 wurde er Mitglied der KPC. Im Juni wurde er Stabsoffizier von Zhang Fakui.

Erster Chinesischer Bürgerkrieg

Guangzhou-Aufstand

Am 12. April 1927 begann Chiang Kai-shek die Säuberung der Kuomintang von den Kommunisten. Am 15. Juli schwenkte die Wang Jingwei Regierung in Wuhan ebenfalls auf dem Kurs der Kommunistenverfolgung um. Am 1. August starteten die Kommunisten unter Führung von Zhu De, Zhou Enlai und Ye Ting den Nanchang-Aufstand. Damit begann der Erste Chinesischer Bürgerkrieg.

Xu wurde von der Kommunistischen Partei über Shanghai nach Guangzhou geschickt, um den Guangzhou-Aufstand zu organisieren. Die Aufständigen wurden in die Vierte Rote Division umorganisiert. Xu wurde zuerst Parteikommissar des Zehnten Regiments, später Divisionsstabschef und Divisionskommandeur. Die Vierte Division vereinigte sich mit der Zweiten Roten Division und führte einen Guerillakrieg in Guangdong Provinz aus. Nach der Zerschlagung des Aufstandes gelangte Xu mit Hilfe der im Untergrund operierenden Kommunisten über Hongkong und Shanghai nach Dabie Shan.

Die ersten drei Belagerungen

1929 entsandte die Zentralmilitärkommittee der KPC Xu nach Nordosten von Hubei. Ab Juni wurde er stellvertretender Divisionskommandeur der 31. Devision. Unter seine Führung errang die Truppe zahlreiche Siege und wuchs auf über 700 Mann. Im November verfasste er mit anderen zusammen einen Schrift über Erfahrungen des Guerillakrieges.[2] Ende des Jahres heiratete Xu Xiangqian eine Soldatin.

Xu Xiangqian in der Roten Armee

Frühjahr 1930 wurde Xu zum stellvertretender Korpkommandeur des Ersten Korps und Kommandeur der Ersten Division ernannt. Seine Truppe operierte entlang der südliche Strecke der Eisenbahnlinie zwischen Peking und Hankou. Xus Truppen vernichteten vom Juni bis August zwei Regimente, zwei Brigaden und besetzte Xinzhou. Gleichzeitig entsandte Chiang Kai-shek acht Divisionen und begann mit der ersten Belagerung der von Kommunisten besetzten Gebieten. Bit nächster Frühjahr vernichtete Xus Truppen insgesamt fünf feindlichen Brigaden. Das Erste und 15. Korps wurden zum Vierten Korps fusioniert, Xu wurde Stabschef. Er testet eine neue Taktik aus, in dem er Teile der feindlichen Truppen belagerten und die Truppen vernichtete, die zur Hilfe kamen. In mehreren Schlachten zerschlug er ein Regiment und nahm einen Divisionskommandeur gefangen.

April 1931 begann die Komingtang-Regierung mit der zweiten Belagerung. Als Oberkommandierender wurde He Yingqin ernannt. Insgesamt fünf Divisionen wurden zusammengezogen, drei kamen aus Norden und zwei aus Süden. Zielsetzung war, innerhalb eines Monats die kommunistischen Gebieten zu befriedigen. He jedoch wollte nicht gegen die Kommunisten kämpfen, stattdessen schickte er Unterhändler um mit dem Roten Armee zu verhandeln. Seine Friedensgesten stießen jedoch nicht auf Gegenliebe. Unter Xu griff das Vierten Roten Korps die gegnerischen Truppen aus dem Süden an und errang mehrere Siege. Während dessen wurde Zhang Guotao als Politkommissar zum Vierten Korps gesandt. Zwischen Zhang und die militärische Führung entstand jedoch gravierende Meinungsverschiedenheiten. Nach den Siegen wünschte sich Zhang, dass die Truppen nach Osten marschierten, um die chinesische Hauptstadt Nanjing direkt zu bedrohen. Xu fand der Idee unpraktikabel. Statt dessen verstärkte er seinen Angriff gegen den Südarmee und beendete dadurch die zweite Belagerung.

Zhang verlangte den Umkehr der Truppen. Die Mehrheit der Kommandeuren waren jedoch dagegen. Zhang schrieb einen Brief an der Parteizentrale und beschuldigte die Kommendeuren, sie würden die Parteiführung widersetzen. Im September erhielt Zhang das Erlaubnis der Zentrale, eine Säuberung durchzuführen. Zhang beschuldigte mehreren Kommandeuren, sie seien in der Wirklichkeit Spionen des Feindes. Als Militärkommandeur durfte Xu nicht in politischen Angelegenheiten einmischen. Allerdings fiel auch seine Frau der Säuberung zum Opfer. Der Grund ihres Todes wurde Xu jedoch verheimlicht, er erfuhr den wahren Grund erst 1937.

November 1931 wurden das Vierte und das 25. Korps zum Vierten Großverband zusammengefasst. Xu war der Korpskommandeur des Vierten Korps. Der Großverband hatte insgesamt 30.000 Mann. Zu diese Zeit hatte Chiang die Dritte Belagerung der Sovietzone gestartet, diesmal mit 15 Divisionen. Im Schlacht von Huang'an zerschlug Xu die 69. die 33. und Teil der 31. Devision, nahm ein Divisionskommandeur gefangen. Anfang 1932 nahm Xu Shangcheng ein. Im März zerschlug er die 7., 46. und 55. Division und nahm den Oberkommandierenden der feindlichen Truppen gefangen. Im Juni wurde das feindliche 20. Korps vom Vierten Großverband vernichtend geschlagen. Damit war die Dritte Belagerung gescheitert.

Erster Strategischer Umzug

Flagge der Chinesischen Arbeiter und Bauer Roten Armee

Nach der Niederlage der Dritten Belagerung leitete Chiang persönlich die Vierte Belagerung ein. Im Juli hielt das Vierte Verband eine Tagung um weitere Strategie zu diskutieren. Während Xu für ein Abwarten plädierte, schlug Zhang für den Angriff. Die Erste, Zweite und Dritte Division, die gegen das Vierte Verband eingesetzt wurden, gehörten zur Elitentruppen Chiangs. Auch die Taktik der Kuomingtang-Truppen hat sich geändert. Sie zogen den Belagerungsring nur vorsichtig und langsam zusammen. Xus Truppen war auf diese Taktik nicht vorbereitet, auch in der Bewaffnung war er dem Gegner klar unterlegen. In heftige Stellungskriege erlitt seine Truppen schwere Verluste. Xu und Zhang telegraphierte im September an die KP Zentrale und bat um Rückzugserlaubnis. Die Situation zwar das Vierte Großverband in einer Notversammlung der Kommandeure zu dem Beschluss, aus der Sovietzone von Hubei abzuziehen. Das 25. Korp wurde als Guerilla zurückgelassen. Im Oktober begann der Großverband nach Westen auszuweichen. Die Kuomintang-Truppen setzten sofort nach und umzingelte das Großverband vollständig. Die Truppen entwickelten sich in heftigen Kämpfen. Am Abend vom 13. November gelang Xu den Durchbruch. Am 24. überquerte Xus Truppen Qinling und erreichte Shaanxi. Als sie in der Nähe von Xi'an kamen, wurden sie in Kämpfen mit Yang Huchengs Truppen verwickelt. Anfang Dezember setzte er sich abermals über Qinling und ließ so die Verfolger hinter sich. Bis dahin blieb das Vierte Großverband noch 14.400 Mann. Ende Dezember überquerten sie Daba Shan, erreichte Sichuan und errichtete in Tongjiang die Sichuan-Shaanxi-Sovietzone.

Wegen Feindseligkeiten zwischen den Warlords in Sichuan und Chiangs Truppen konnten die Truppen der Nationalregierung nicht ohne weiteres in Sichuan einmarschieren um die Kommunisten zu verfolgen. Nachdem das Vierte Großverband im Norden von Sichuan Fuß gefasst hatten, begannen sie sogleich mit der Landreform und Aufbau einer Sovietzone. Januar 1933 Xu führte seine Truppe gegen die lokale Truppen und besetzte Bazhong. Der Erfolg der Kommunisten führte zur Einstellung der inneren Konflikten der lokalen Warlords. Sie beschließen eine Zusammenarbeit gegen den Kommunisten. Chiang ernannte einen von ihnen als Oberbefehlshaber für die Belagerung und schickte das 29. Korps, die von drei Richtungen angriffen. Xu zog seine Truppen zurück, um seine Linie zu verkürzen. Nach vier Monaten Rückzug verwandelte er sein eigenes Nachteil zum Nachteil des Feindes und schlug zu. Insgesamt erleidete der Nationalarmee ein Verlust von 24.000 Mann. Nach diesem Sieg erreichte das Vierte Verband ein geheimes Nichtangriffsabkommen mit Yang Hucheng.[3]

Während dessen begann Zhang Guotao die nächste Runde der Säuberung, unter denen viele ausgestandenen Kommunisten zum Opfer fielen. Nachdem die Belagerung abgewendet wurde hielt die Rote Armee im Juli ein Meeting und beschloss das Ende der Säuberung. Zugleich wurde der Armee neu organisiert. Die 40.000 Mann zählende Truppe wurde in das Vierte, das Neunte, das 30. und das 31. Korps aufgeteilt. Xu wurde Oberbefehlshaber des Großverbandes.

Im August startete Xu drei Großangriffe. Am 12. besetzte er Yilong und Nanbu. Diese beide Landkreise sind wichtig für die Sovietzone da sie Salzvorkommen vorweisen. Die Nationaltruppen erlitten ein Verlust von 3000 Mann. Am 20. besetzte er Yingshan und Qu. Diese sind strategische Verteidigungsposition des Nationalarmees. Am 17. Oktober besetzte er in Zusammenarbeit mit den Guerillakämpfer Xuanhan und Da. Ein Munitionsfabrik wurde erobert, die Guerillakämpfer wurden zum 33. Korps reorganisiert. Danach hielt die Rotarmeesten bereits acht Kreisstädten. Die Truppe wuchs bis zu 80.000 Mann heran.

Die Erfolge der Roten Armee intensivierte die Zusammenarbeit der Warlords. Sie mobilisierten über 200.000 Mann und setzten die Armee in sechs Richtungen gegen die Sovietzone an. Nach heftigen Kämpfen konnte Xu den Gegner zurückwerfen. Zu der Frage der weiteren Strategie kam es zu Meinungsunterschied zwischen Xu und Zhang. Am Ende musste Xu sich jedoch beugen. Xus Untergebene Li Xiannian widersetzte den Befehl. Mit einem gewagten taktischen Vorstoß konnte er die zurückziehende feindliche Hauptkraft umzingeln und vernichten. Damit wurde auch diesen Angriff abgewendet.[4] Der Preis für den Sieg war trotzdem hoch. Die Rote Armee verlor etwa 20.000 Mann. Die gesamte Sovietzone wurde schwer verwüstet und der Nachschub wurde sehr schwierig.

Zweiter Strategischer Umzug

Am Ende von 1934 war das Sovietzone in Sichuan schwer angeschlagen. Zur gleichen Zeit war auch das 25. Korps unter der Führung von Mao Zedong gezwungen, mit dem Langen Marsch zu beginnen und nach Westen zu bewegen. Chiang Kai-shek schickte weitere Truppen nach Sichuan und befahl Yang Hucheng, an dem Angriff gegen die Kommunisten zu beteiligen. Nach Beratung der ranghohe Militärkommandeuren beschließ Xu, das Vierte Großverband Richtung Gansu zu führen, um mit Maos Truppen zu vereinigen.

Xu benutzte seine alte Taktik und belagerte Guangyuan, in der Hoffnung, dass sein Gegner Verstärkung schicken würde und er sie auf dem Weg auflauern kann. Sein Plan jedoch ging nicht auf. Da er Guangyuan nicht erobern konnte, musste er sich zurückziehen. Die Parteizentrale hatte zu diese Zeit das Konferenz von Zunyi abgehalten und begann mit dem Ersten Großverband den Langen Marsch. Das Vierte Großverband wurde befohlen, nach Norden vorzudringen und mit dem Ersten Großverband zu vereinigen. Februar 1935 setzte das Vierte Großverband über Ningqiang nach Mian über. Im März besetzte es Yilong und Cangxi, setzte sich über dem Fluss Jialing Jiang. Im April besetzte es das strategisch wichtige Jiange. Die Mannschaftsstärke wuchs sogar bis zu 80.000 Mann.

Links: Treffpunkt des Ersten und des Vierten Großverbands; rechts: Propagandaspruch der Roten Armee

Chiang Kai-shek schickte zahlreiche Truppen, um ein Zusammentreffen der beiden Roten Armee Verbänden zu unterbinden. Zhang Guotao beschließ, nach Westen auszuweichen. Am 12. Mai begann Xu in Richtung Beichuan vorzustoßen. Am 15. eroberte er Mao, am 21. Beichuan. Danach eroberte er Li. Li Xiannians Truppe eroberte Xiaojin, wo er am 13. Juni das Erste Großverband traf.

Nach dem Treffen der beiden Großverbänden entbrandte zwischen deren Führer einen Streit über zukünftige Strategie. Mao wollte nach Norden, in das Grenzgebiet zwischen Sichuan, Shaanxi und Gansu. Zhang möchtete die Truppen nach Süden führen, um das Versorgungsproblem zu lösen. Am 26. Juni wurde ein Meeting abgehalten, um darüber zu diskutieren. Mitte Juli traf Xu mit Mao Zedong, Zhou Enlai, Zhu De. Auf diesem Treffen wurde beschlossen, die Zusammenarbeit der beiden Großverbänden zu intensivieren und das Zusammenheitsgefühl zu stärken. Xu wurde Oberbefehlshaber der Truppen. Chiang Kai-shek schickte weitere Truppen um die Rote Armee zu belagern. Die Rote Armee änderte ihren Kurs und marschierten nach Norden, nahm Xiahe ein. Zhang bestand darauf, dass die Strategiefrage geklärt werden soll. Er bestand auch darauf, dass die Rote Armee in zwei Großverbänden organisiert werden soll. Xu stimmte Mao zu, dass sie nach Norden ausweichen sollen. Es wurde beschlossen, dass Xu Xiangqian, Ye Jianying und Peng Dehuai ihre Truppen nach Norden durch Zoigê führte, während Zhang Guotao, Zhude und Liu Bocheng nach Aba vorstieß. Xu bewegte sich sehr schnell und griff die 49. Devision an. Der Divisionskommandeur wurde getötet. Der Verlust der Nationalarmee betrug 4000 Mann.

Die von Zhang geführte Truppe bewegte sich jedoch nicht wie geplant. Am 8. September telegraphierte Zhang an Xu und befahl sie den Rückkehr. Damit wurde der Machtkampf zwischen Zhang und Mao offensichtlich. Mao telegraphierte am gleichen Abend ebenfalls Xu und befahl ihm nach Norden zu marschieren. Am nächsten Tag telegraphierte Zhang wieder an Xu und insistierte, dass die Truppen zurückkehrte. Xu war hin und her gerissen. Mao suchte Xu am gleichen Abend und fragte nach seine Entscheidung. Xu sagte, dass die Truppen nicht mehr trennen sollte.

Am 10. September beschloss die Parteizentrale, nicht mehr auf Xu zu warten. Das Erste und Dritte Korps des Ersten Großverbands zog noch in der Nacht nach Norden. Xu erfuhr von diese Bewegung erst am nächsten Morgen. Er führte seine Truppen wieder gen Süden um mit Zhang zu vereinigen. Am 5. Oktober gab Zhang bekannt, dass er eine unabhängige Parteizentrale errichten und sich selbst als Parteivorsitzender ernennen wollte. Liu Bocheng, der offen gegen Zhang ausgesprochen hatte, wurde degradiert. Xu Xiangqian und Zhu De waren zwar gegen die Spaltung, gaben sich jedoch klein bei. Sie schlugen vor, zuerst ein eigenes Basis zu schaffen.[5] Zuerst konnte Xu Baoxing, Tianquan und Lushan erobern. Dann traf er die Haupttruppen der Nationalarmee und erlitt schwere Verluste. Die Situation des Vierten Großverbands wurde sehr prekär.

Januar 1936 war Zhang gezwungen, eine Spaltung der Partei aufzugeben. Seine Militärkommendeure verlangen alle, nach Norden zu marschieren und dem Ersten Großverband zu folgen. Am nächsten Monat begannen sie nach Dawu, Luhuo und Garzê vorzustoßen. Im Juli trafen sie mit dem Zweiten Großverband in Garzê und beschloss, nach Norden zu marschieren. Am 5. August eroberte Xu Zhang. Da das Norden von Shaanxi sehr karg ist, war es abzusehen, dass dort Truppen von drei Großverbände versorgen kann. Deswegen wurde beschlossen, dass das Zweite Großverband an der Grenze der Provinzen Shaanxi und Gansu operieren sollte. Das Vierte Großverband sollte Richtung Ningxia vorstoßen. Da die Rote Armee mit der Nordostarmee von Zhang Xueliang ein Geheimabkommen abgeschlossen hatte, kam es im weiteren Verlauf des Langen Marsches nicht mehr zu größeren Kämpfen. Im Oktober erreichte Xu Huining und beendete den Langen Marsch.

Westzug

Oktober 1936, Start des Westzugs

Die Strategie der Kommunisten zu diesem Zeitpunkt war, mit Chiang einen Frieden zu schließen oder zu erzwingen und gemeinsam gegen den Vormarsch der Japaner zu erreichen. Dazu zählte auch, nach Westen Richtung Gansu und Ningxia zu entwickeln, um einen Korridor zur Sowjetunion zu erschaffen. Chiang Kai-shek verlagerte auch seine Truppen, um den Kommunisten weiter zuzusetzen. Xu Xiangqian und Chen Changmao wurde befohlen, über den Gelben Fluss nach Westen abzusetzen. Das 30. Korps sollte zuerst rübersetzen, gefolgt vom 31.

Am 16. Oktober befahl Chiang Kai-shek den Angriff auf den Kommunisten. Am 18. das Erste, Dritte und 37. Korps der Nationalarmee wurde in Bewegung gesetzt. Am 22. flog Chiang nach Xi'an, um persönlich den Angriff zu überwachen. Am gleichen Tag besetzte die Nationalarmee Huining. Am 24. setzte das 30., das Neunte und das Fünfte Korps über den Gelben Fluss. Am 28. setzte sich auch der Befehlshaber und sein Stab über den Fluss. Ursprünglich sollte das 31. Korps nachfolgen, wurde jedoch behindert. Dadurch fehlte die Rote Armee auf der Westküste des Flusses an Schlagkraft. Am 30. besetzte die Nationalarmee Jingyuan, damit wurde die Rote Armee auf der Westseite des Flusses abgeschnitten. Sie wurden gezwungen, nach Norden auszuweichen.

Xus Armee hatte nur Nachschub für drei vier Tage und war in eine sehr prekäre Lager. Zwischen Xus Armee und Truppen der lokalen Warlordfamilie brach heftigen Kämpfen aus. Am 6. November beschloss Xu, nach Westen vorzustoßen. Die Truppen wurden in Westarmee umbenannt. Xu wurde Oberbefehlshaber und stellvertretender Politkommissar.[6]

Am 11. telegraphierte die Parteizentrale an Xu, dass er endgültig auf Nachschub verzichten musste und schlug vor, dass er die Westarmee nach Xingjiang führte und mit Sheng Shicai vereinigte. Xu begann seinen Angriff auf Liangzhou. Das Neunte Korps griff Gulang an und erlitt schweren Verlusten. Das 30. Korps belagerte Liangzhou, griff ferner Yongchang und Shandan an. Just in diesem Moment erhielte die Westarmee Befehl von der Parteizentrale, dass sie an Ort bleiben und einen neuen Basis eröffnen sollten. Innerhalb der Westarmee entstand erheblichem Streit in Bezug auf dem weiteren Vorgehen. Xu telegraphierte zur Zentrale und erhielt nochmal die Bestätigung: Die Westarmee sollte in Gansu einen neuen Basis schlagen. Zur gleichen Zeit verstärkten die Warlords ihren Angriff. Die Westarmee erlitt schwere Verluste und war bis auf 15.000 abgerieben worden.

Am 12. Dezember ereignete sich der Zwischenfall von Xi'an. Die Warlords stoppten ihren Angriff gegen die Westarmee. Während dessen dauerte der Streit über weiteren Vorgehen an. Xu wollte weiter nach Westen, während die Zentrale die Armee eher nach Osten marschieren wollte. Nach dem Beenden des Zwischenfalls gab die Zentrale die Zustimmung für die Westarmee, nach Westen vorzustoßen. Ende Dezember besetzte die Westarmee Gaotai und Linze. Just zu diese Zeit erhielte sie wieder den Befehl von der Parteizentrale, in Gansu ein Basis zu errichten. Das Hin und her gab den Warlords Zeit, ihre Truppen zusammenzuziehen. Am 12. Januar eroberten die Warlords Gaotai, das Fünfte Korps wurde gänzlich vernichtet. Am 16. erhielt Xu wieder ein Telegramm aus der Zentrale mit dem Befehl, nach Osten zu marschieren. Am 23. wurde die Westarmee vollständig umzingelt. Mitte Februar änderte die Zentrale wieder ihr Befehl und ließ die Truppe nach Westen ziehen. Dazu kam innere Zwist in der Armeeführung. Xu wurde Feigheit vorgeworfen. Nach sieben Tagen heftigen Kämpfen konnte Xu endlich die Truppe aus der Belagerung befreien, zu diesem Zeitpunkt war die Westarmee nur noch etwa 3000 Mann übrig geblieben. In einem Meeting beschließ die Armeeführung, dass Xu Xiangqian und Chen Changhao nach Yan'an zurückkehren sollten, während die restlichen Truppen sich verteilen und Guerillakämpfe führen sollten. Von diesen erreichten nur etwa 700 Mann unter Führung von Li Xiannian über Qilian Shan Xingjiang.

Xu verkleidete sich als Bettler und erreichte Pingliang. Dort traf er andere Kommunisten, wurde in Begleitung von Ren Bishi nach Yunyang gebracht. Er wurde zuerst Peng Dehuai untergestellt. Später wurde er wegen Zahnschmerzen nach Xi'an zum Arzt geschickt und traf dort Zhou Enlai. Danach kehrte er nach Yan'an zurück. Zu diesem Zeitpunkt wurde gerade die "Linie von Zhang Guotao" kritisiert. Viele Karder des Vierten Großverbands wurden verhaftet. Wegen des Totalverlusts der Westarmee wurde auch Xu heftig kritisiert und belächert. Mao sagte dazu zu Xu:"Solange der Berg da ist, braucht man nicht zu fürchten, kein Holz mehr zu haben. Dass Du es geschaft hast, zurückzukehren, das ist schon sehr gut. Solange es Hühner gibt, wird es auch Eier geben."

Japanisch-Chinesischer Krieg

Mit dem Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke am 7. Juli 1937 begann der Zweite Japanisch-Chinesischer Krieg. Im August reiste Zhou Enlai, Zhu De und Ye Jianying nach Nanking, um die Umgruppierung der Roten Armee unter der Nationalarmee zu verhandeln. Am 13. August hielt die Parteizentrale in Luochuan ein Konferenz, an dem Xu Xiangqian ebenfalls teilnahm. Er wurde auf dem Konferenz zum Mitglied der Militärkommission gewählt. Am 28. wurde die Rote Armee in die Achte Armee der Nationalarmee umgruppiert. Xu wurde Vizekommandeur der 129. Division.

Shanxi

Xu vor den Kadern der 129. Devision

Japan hatte zu diesem Zeitpunkt bereits Zhangjiakou besetzt und stieß aus zwei Richtungen nach Shanxi vor. Die 129. wurde nach Shanxi geschickt, um die Truppen von Yan Xishan bei der Verteidigung zu helfen. Xu stammte aus Shanxi, hatte dort also Bekanntschaften, auch in der Armee. Deswegen wurden er zum Verbindungsoffizier. Im September begleitete er Zhou Enlai nach Taiyuan, um mit Yan zu verhandeln. Danach fuhren sie nach Datong, um mit Fu Zuoyi zu verhandeln. Nach der Verhandlung konnte Xu zum ersten Mal seit langer Zeit seine Heimat wieder besuchen.

Zhu De, Peng Dehuai und Xu Xiangqian verließen Taiyuan um in Wutai Shan und Heng Shan Gurellakämpfe zu führen und die Hauptstreitkraft von Yan Xishan zu unterstützen. Im Schlacht von Xinkou begegneten 80.000 chinesischen Truppen mit 50.000 Japaner. Am 26. Oktober besetzten die Japaner Xinkou. Xu führte die 769. Regiment nach Xiyang um die japanische Truppen bei Niangziguan abzulenken. Am 9. November war Taiyuan verloren, die 129. Division wurde nach süden verlegt und begann den Guerillakrieg.

Dezember 1937 konnte Xu einen Angriff der Japaner zurückschlagen und dabei etwa 600 Mann vernichten. Da er eine Entscheidungsschlacht ausweichte, musste die japanische Truppe zurückziehen. Da Japaner an diese Stelle wiederholt Niederlage erlitten, starteten sie im April einen Großangriff gegen die 129. Devision. Xu Xiangqian und Liu Bocheng konnten zuerst mit der 386. Brigade etwa 2200 japanischen Truppen vernichten. Xu baute auf diesem Erfolg aus und konnte in Mai insgesamt 18 Kreise erobern.

Hebei

Xu (links) und Kader der 115. Devision

Am 21. April 1938 befahl die Parteizentrale der PKC die 129. mit dem Vorstoß nach Hebei und Shandong. Auf einem Meeting in Zuoquan wurde beschlossen, dass Xu die 796. und 689. Regiment nach Süden von Hebei anführen sollte, während die 386. Brigade Richtung Xingtai und Shahe vorstoßen sollte. Am 26. erreichte Xu Nangong und begann dort den Guerillakrieg.[7]

Am 10. Mai eroberte Xu Wei und Linqing. Am 16. schlug er lokale Milizen zurück. Bis Ende Mai hatte er bereits über 2000 Mann vernichtet und die lokale antijapanische Kräfte unter sich vereinigt. Innerhalb von zwei Monate wuchs seine Truppe bis auf 18.000 Mann stark. Bis Ende September hatten die Kommunisten bereits über 20 Kreisstädten besetzt. Im November startete die Japaner einen Angriff gegen Xus Truppen. Die 129. Division musste Teil der besetzten Gebieten wieder räumen. Im Januar 1939 begann die Japaner erneut einen Versuch, die Kommunisten zu vertreiben. Xu räumten die Kreisstädten, verstärkte jedoch den Angriff auf die Nachschubslinie des Gegners. Nach fünf Monaten war der Versuch der Japaner gescheitert, den Kommunisten zu vertreiben.

Shandong

Kurz nach diesem Feldzug, im Mai 1935 wurde Xu von der Parteizentrale nach Shandong geschickt. Nach der Besetzung von Beijing und Tianjin begannen Japaner entlang der Eisenbahnlinie nach Süden vorzustoßen. Der Oberbefehlshaber der Nationalarmee flüchtete. Zugleich gab es ständig Reibereien zwischen Nationalarmee und die kommunistische Achte Armee. Die kommunistische Truppe umfasste etwa 70.000 Mann in diese Region und benötigte eine einheitliche Führung.

Im Juni erreichte Xu Xiangqiang Yimeng Shan und traf die höheren Kommandeuren der dortigen Achten Armee. Im August wurde die Armee neu gruppiert. Xu wurde Oberkommandierender. Die Aufgabe der Armee ist, in Shandong Guerillakrieg gegen Japaner zu führen.[8][9][10] Am 20. September 1939 heiratete Xu zum dritten Mal. Seine Frau Wang Jing war ein Kader der Frauenarbeit der Partei.[11]

Ende 1940, Xu Xiangqian auf dem Weg nach Yan'an

Ende 1939 griff japanische Truppen das Gebiet um die Mitte von Shandong an. Sie konnten die Kommunisten nicht vertreiben. Im März von 1940 stießen eine Truppe Japaner und Hilfstruppen mit fast hundert Wagen ohne Hilfe der anderen Truppen in den Yimeng Shan. Sie wurden vollständig vernichtet.[12]

Rückkehr nach Shaanxi

Juni 1940 verließ Xu Xiangqian mit seiner Frau Shandong und kehrte nach Yan'an zurück, um an dem Siebenten Parteitag der KPC teilzunehmen. Vor einem Treffen jedoch wurde Xu von einem Pferd verletzt und erlitt einen Knochenbruch. Er musste mehreren Monaten im Krankenhaus verbringen. Im Mai 1942 wurde Xu zum stellvertretender Oberbefehlshaber und Stabschef der Sovietzone ernannt. Er war für das Training der Truppen, Verschlankung der Verwaltung sowie Aufbau der Produktion verantwortlich.[13] Unter anderen durch seine Arbeit konnte die Sovietzone eine Selbstversorgung garantieren.

1943 wurde Xu von Mao Zedong zum Direktor der Kaderschule in der Sovietzone ernannt. Im März kam Xu nach Suide und begann seine Arbeit. Im Juli 1944 erkrankte er schwer und wurde ins Krankenhaus gebracht. Deswegen verpasste er auch den Parteitag. Danach musste er bis Ende 1945 kurrieren. Inzwischen ging seine Ehe mit Wang Jin zum Bruch.[11] Im Mai 1946 heiratete Xu zum vierten Mal, mit Huang Jie.

Zweiter Chinesischer Bürgerkrieg

Ende 1945 ging die Verhandlungen zwischen den Nationalisten und den Kommunisten zu Bruch. Im Juni 1946 startete die Nationalisten einen Generalangriff gegen den Kommunisten, der zweite chinesische Bürgerkrieg begann. Nachdem der Angriff keinen Erfolg erzielte, konzentrierten die Nationalisten ihren Angriff ab 1947 auf Yan'an. Am 18. November musste die Parteizentrale der KPC aus Yan'an abziehen. In den Provinzen Hebei und Shandong konnten die Kommunisten dabei Erfolge erziehen und die Angriffe zurückschlagen, In Shanxi gegen Yan Xishans Truppen erlitten die Kommunisten jedoch mehreren Niederlagen.

Schlacht von Yuncheng

Xu (links) im Jahr 1947

1946 wurde Xu nach eigenem Wunsch nach Taihang Shan versandt. Januar 1947 erreichte Xu Liulin und wurde von He Long empfangen. Schließlich erreichte er Changzhi. Am 13. Juni wurde Xu zum Vizeoberbefehlshaber ernannt, seine Aufgabe ist, Shanxi zu erobern. Gleichzeitig begannen die Kommunisten mit ihrem Gegenangriff: Liu Bocheng und Deng Xiaoping setzten sich über den Gelben Fluss bewegten sich Richtung Dabie Shan. Eine andere Truppe geführt von Chen Geng und Xie Fuzhi stießen ebenfalls über den Gelben Fluss Richtung Westen von Henan. Die Sovietzone, die während des Sinojapanischen Krieges als Basis der Kommunisten gedient hatte, hatte drei Aufgaben: Die Versorgung des Südfronts zu garantieren, die restliche Gebiete im Norden zu besetzen, und Landreform in besetzten Gebieten durchzuführen. Unter Xu standen nur 50.000 Mann Milizen, die an Erfahrung mangelten und zudem schlecht ausgerüstet waren.

Xu leitete den Schlacht von Yuncheng ein. Yuncheng ist ein Verkehrsknotenpunkt und hat strategische Bedeutung. Yan Xishan hatte insgesamt 10.000 Mann für die Verteidigung abgestellt. Bereits im April 1947 hatten die Kommunisten bereits vergeblich versucht, Yuncheng einzunehmen. Im Oktober begann unter Kommendo von Xu einen zweiten Angriff. Die Kommunisten belagerten die Stadt vom Osten, Norden und Westen. Obwohl der Angriff sorgfältig geplant wurde, konnten die Kommunisten erneut die Stadt nicht einnehmen.[14] Im Dezember kam Wang Zhen als Verstärkung und Xu startete einen dritten Versuch. Mao gab Order dass mit aller Macht verhindert werden muss, dass die Nationalisten vom Süden verstärkung über Yuncheng nach Shanxi schicken konnten. Zwischen 16. und 27. Dezember brach heftigen Kämpfen aus, wobei beide Seite schwere Verluste erlitten. Am Abend vom 27. gelang es die Truppe von Xu, 3000kg Sprennstoff unter der Nordseite der Stadtmauer zu deponieren und zu zünden, dadurch gelangte die kommunistischen Truppen in die Stadt. Gleichzeitig konnte verhindert werden, dass Nationalisten vom Süden über den Gelben Fluss Verstärkung in die Stadt zu schicken. Dadurch wurden die Truppen von Yan Xishan abgeschnitten.

Schlacht von Linfen und Jinzhong

Xu Xiangqian bei der Truppeninspektion 1948 vor dem Schlacht von Linfen

Januar 1948 eroberten die Nationalisten mit einem Überraschungsangriff plötzlich Yuncheng. Xu musste die Stadt erneut belagern. Allerdings zogen die Nationalisten wieder freiwillig ab, so dass im Süden von Shanxi nur noch die Stadt Linfen unter der Kontrolle der Nationalisten blieb. Bereits während des Chinesisch-Japanischen Krieges wurde Linfen von den Japaner zu eine Festung ausgebaut. Nachdem Zweiten Weltkrieg hatte Yan Xishan und Hu Zongnan die bereits vorhandenen Verteidigungsanlagen noch ausgebaut und verstärkt. In der Stadt waren 25.000 Mann stationiert, darunter die 30. Brigade und die 66. Division. Das Ziel von Xus Angriffsvorbereitung war, zu verhindern, dass die stationierte nationale Truppen aus der Stadt abziehen und woanders aufgestellt werden konnten. Am 6. März erhielt Xu Bericht, dass Transportflugzeuge auf dem Flughafen von Linfen gelandet seien, um die 30. Brigade abzutransportieren. Xu beschließ den Angriff vorzeitig zu starten. Am Morgen vom 7. wurde der Flughafen erobert.

Trotz Krankheit begab sich Xu persönlich zum Front, um den Kampf zu befehligen. Wegen der starker Befestigung konnte die Volksbefreiungsarmee keine Geländer gewinnen, Xu musste seinen Angriffsplan ändern und konzentrierte sich auf Norden und Osten. Vom 23. bis 29. versuchte die Volksbefreiungsarmee vergeblich die Ostfestung mit Kannonenfeuerunterstützung und Tunneln einzunehmen. Xu änderte erneut seinen Angriffsplan. Diesmal konzentrierte er sich auf die Festung und Tunnelbau. Am 9. April wurden vier Tunnel fertig gestellt und über 8000kg Sprengstoff deponiert. Am 10. konnte die Volksbefreiungsarmee die Festung endlich einnehmen. Vom 15. an begann der erbitterte Kampf um die Stadt selbst. Ende April griffen die Nationalarmee überraschend Shijiazhuang. Dadurch wurde der Druck auf Xu erhöht, da die Parteizentrale ihn befahl, Truppen zur Rettung von Shijiazhuang abzustellen. Xu musste sein Angriffsplan erneut umstellen. Auch Zhu De schrieb einen Brief an die Truppen, um die Moral zu heben. Erst am 17. Mai Abend konnten die Kommunisten einen Loch an der Stadtmauer sprengen und so in die Stadt eindringen. Der Kampf dauerte insgesamt 72 Tage und kostete den Kommunisten 15.000 Leben. Aber sie konnten nun das gesamte Süden von Shanxi kontrollieren. Die 23. Brigade, die zuerst in die Stadt eindrang, erlitt besonders schwere Verluste und wurde fortan den Namen "Linfen Brigade" verliehen und gehört bis heute zu den renommiertesten Truppen der Volksbefreiungsarmee (heute 12. Armee 179. Brigade).[15]

Xu Xiangqian am Front

1946 beschließ die KPC die frühere Sovietzone in Region Nordchina umzubenennen. Xu Xiangqian wurde stellvertretender Oberbefehlshaber der Militärregion Nord China. Unter Xu standen insgesamt 60.000 Mann. Der nächste Schritt von Xu war, die Mitte von Shanxi zu erobern. Die Ebene in der Mitte von Shanxi ist ein der fruchtbarsten Regionen von China und ein wichtiger Versorgungsbasis für Armeen. Yan Xishan, der langjährige Warlord von Shanxi, hatte hier vier Korps und anderen Elitentruppen stationiert, mit insgesamt 100.000 Mann. Ihre Aufgabe war, die Ernte zu sichern. Xus Truppen war unterlegen und zudem durch den letzten Kämpfen ausgepowert. Xu hatte für sich das Ziel ausgegeben, vier bis sechs Divisionen vom Gegner zu vernichten. Yan beschließ, den Fehler von Yuncheng und Linfen nicht zu wiederholen und führte ebenfalls einen angriffs- und bewegungsbetonen Krieg.

Am 20. Juni befahl Xu seine Truppe das Einmarsch in die Mitte von Shanxi. Um sein Absicht zu vertuschen, ließ er eine Milizenkraft Schiffe organisieren, alsob er über den Gelben Fluss übersetzen wollte. Zudem ließ er einigen gefangenen mit falschen Informationen frei. Allerdings wurde sein eigentliches Vorhut am 11. Juni vom Gegner entdeckt und angegriffen und erlitt schweren Verlusten. Xu war zu diese Zeit noch krank, trotzdem begab er sich zum Front, um persönlich den Kampf zu befehligen. Xu konnte den Gegner in eine Falle locken und vernichtete die 70. Division. Der gegnerische Divisionskommandeur fiel. Am 21. konnte Xu erneut seinen Gegner überraschen. Diesmal war der Opfer die Elitedivision von Yan. Die Verluste des Gegners betrug 7000 Mann. Am 23. konnte er das 19. Korps auf dem Weg auflauern und schwer schlagen. Der Stabschef des Korps wurde gefangen genommen. Insgesamt betrug der Verlust der Nationalisten zu diesem Zeitpunkt 17.000 und den Kommunisten 4.000 Mann.

Ende Juni stieß Xus Truppen weiter nach Norden vor. Er wollte die Nationalisten in der Mitte mit einer Zangenbewegung umzingeln. Seine Intention wurde von seinem Gegner erkannt. Am 3. Juli entbrannte heftige Kämpfe auf der Nordseite der Umzingelung. Unter schweren Verluste konnte Xus Truppen ein Ausbruch der Nationalisten verhindern. Die Nationalisten wichen am 6. nach Yuci aus und ging in die Falle, die Xu ihnen gestellt hatte. Insgesamt wurden 30.000 Mann eingekesselt. Am Abend von 7. besetzte Xus Truppen Qi und nahm den Divisionskommandeur der 37. Division gefangen. Durch taktische Fehleinschätzung versäumten die Nationalisten, sich noch rechtzeitig auszubrechen. Am 10. Juli versuchte Yan Xishan noch, Ersatz für den Eingeschlossenen zu schicken. Xu Xiangqian konnte die Ersatztruppen zurückschlagen. Ohne Hoffnung auf Rettung war der Kampf um die Mitte von Shanxi am 21. mit dem Sieg der Kommunisten beendet. Der Kampf um die Mitte von Shanxi dauerte insgesamt ein Monat. Die Kommunisten besetzten dabei 14 Kreisstädten, vernichteten insgesamt 70.000 Gegner. Mehrere hoherangige nationalistischen Kammandeuren wurden gefangen genommen.

Schlacht um Taiyuan

Volksbefreiungsarmee während des Schlachts um Taiyuan

Taiyuan ist die Provinzhauptstadt von Shanxi. Vom Norden, Osten und Westen wird sie von Bergen umringt. Sie ist schon seit dem Altertum ein wichtiger Schlüsselpunkt im Provinz, und genießt den Ruf, leicht zu verteidigen. Sie ist auch die letzte Festung von Yan Xishan. Zu diesem Zeitpunkt waren 60.000 Mann hier zur Verteidigung stationiert. Am 15. Juli schlug Xu der Parteizentrale vor, Taiyuan zu belagern. Am nächsten Tag wurde der Vorschlag genehmigt. Am 21. ersuchte Xu um Verstärkung für den Angriff, was ebenfalls genehmigt wurde. Zuerst wurde der Truppen eine einmonatige Erholung verordnet. Danach erkrankte Xu jedoch schwer und musste nach Shijiazhuang zum Kur geschickt werden. Im September nahm Xu an dem Politbüromeeting der KPC teil. Er teilte Liu Shaoqi mit, dass er persönlich aus gesundheitlichen Gründen den Angriff gegen Taiyuan nicht befehligen konnte. Liu jedoch bestand darauf, dass er den Angriff leitete. Er ließ Hu Yaobang als Politkommissar der Truppe seine Grüße ausrichten und die Moral der Truppe heben.

Nachdem die Verstärkung eingetroffen waren, maß die Volksbefreiungsarmee 80.000 Mann, während Yan Xishan seine Kräfte ebenfalls durch Anwerbung bis zu 100.000 Mann erweitert hatte. Innerhalb eines Umkreises von 50 km wurden um Taiyuan herum über 5.000 Befestigungen gebaut. Die Kommunisten planten die Einnahme der Stadt innerhalb von drei Monaten, ferner planten sie den Beginn des Angriffs zum 19. Oktober. Am 1. Oktober jedoch ergriff Yan Xishan zuerst die Initiative und griff die Kommunisten während ihrer Vorbereitung an. Am 5. ordnete die Parteizentrale ein Vorziehen des Angriffs an. Xu war immer noch krank, begab sich jedoch am nächsten Tag auf den Weg zur Front. Unterwegs holte er sich noch eine Erkältung, erreichte den Befehlsstand trotzdem am 10. Anfangs kamen die Kommunisten gut voran, sie konnten schnell eine Lücke in der zweiten Verteidigungslinie aufbrechen. Vom 16. an begannen die Kommunisten mit ihrer zweiten Phase des Angriffs. Das Ziel war, die vier wichtigsten Festungen um Taiyuan einzunehmen. Nach insgesamt 17 Tagen heftiger Kämpfe konnten die Kommunisten das Ziel erreichen. Der Verlust auf beiden Seiten betrug über 15.000 Mann.

Kurz bevor diese Phase des Kampfes abschloss, holte Xu Xiangqian wieder eine schwere Erkältung bei der Inspektion der Front. Als er zur Zentrale zurückkehrte, fühlte er heftigen Schmerz in Brust und Bauch. Später wurden Ödeme in der Lunge und Entzündung des Brustfells bei ihm diagnostiziert. Zhou Enlai, Hu Yaobang und anderen rieten ihm zur Erholung, aber Xu bestand darauf, den Kampf zu kommandieren. Nachdem die wichtigen Festungen außerhalb von Taiyuan besetzt wurden, beschließt die Parteizentrale, mit dem Sturm auf die Stadt selbst Zeit zu lassen. Nach der Eroberung der Festungen hatten beide Seite schwere Verluste erlitten. Chiang Kai-shek schickte die 83. Brigade als Verstärkung, für ihre Transport errichtete Yan Xishan fünf provisorische Flugplätze ein. Die Kommunisten bekamen 5000 Mann zusätzlich, die an der Schlacht von Jinan teilgenommen hatten, und 10.000 Neurekruten. Währenddessen ließ Bo Yibo an Yan Xishan einen Brief schreiben, um ihn zur Aufgabe zu bewegen. Xu Xiangqian ließ ebenfalls den Lehrer von Yan Xishan einen Brief an ihn schreiben. Yan töteten die Boten, um seine Entschlossenheit zu demonstrieren. Versuche, Teile von Yans Truppen zum Überlaufen zu bewegen, scheiterten ebenfalls. Danach riet Xu Mao Zedong, Yans zur Kapitulation zu überreden und einen Sturm einzuleiten.

Im Januar 1949 kapitulierte Fu Zuoyi in Beijing. Taiyuan wurde die einzige nationalistische Festung im Nordchina. Am 1. März wurde Xu zum Oberkommandierenden der Angreifer ernannt. Zudem bekam er Verstärkungen. Am 29. März verließ Yan Xishan mit dem Flugzeug die Stadt. Der Vize-Oberkommandeur der Volksbefreiungsarmee Peng Dehuai kam persönlich vorbei, um den Truppen zu besuchen. Am 20. April Morgen begann die Kommunisten vom Norden, Osten und Süden drei Richtungen die Stadt zu erstürmen. Am 22. wurden alle Befestigungen außerhalb der Stadtmauer besetzt. Die Verteidiger lehnten erneut eine Kapitulation ab. Am 24. wurde die Stadt eingenommen.

Der Schlacht um Taiyuan hatte insgesamt über ein Jahr gedauert. Eine Woche später ergaben sich die Truppen in Datong. Am 5. Mai kapitulierte Xinxiang, damit haben die Kommunisten ganz Shanxi unter Kontrolle. Am nächsten Tag wies die Parteizentrale Xu Xiangqian an, endlich in Urlaub zu gehen. Xu stimmte zu. Er verabschiedete sich von seiner Truppe und ging nach Qingdao zur Kur.

Volksrepublik

Xu Xiangqian (rechts) bei der Ordensverleihung am 27. September 1955

Anfangszeit

Am 1. Oktober 1949 wurde die Volksrepublik China ins Leben gerufen. Xu wurde Regierungskommissar, Militärkommissar und Oberster Stabschef der Volksbefreiungsarmee. 1950 zog Xu von Qingdao nach Beijing. Im Sommer 1951 führte Xu eine Delegation nach Sowjetunion. Die Aufgabe dieser Delegation war Waffenankauf, Aufbau der Rüstungsbetriebe durch Hilfe der Sowjetunion, Koordination der Technik der Waffen sowie Techniktransfer. Am 25. Mai fuhr die Delegation mit dem Zug los, am 4. Juni erreichten sie Moskow. Die Verhandlung dauerte vier Monate, erst Mitte Oktober wurden die Verträge unterschrieben. Auf dem Rückweg holte er sich wieder eine Erkältung ein mit Entzündung des Brustfells. Er bekam hohe Fieber und musste lange Zeit sich erholen. Erst danach konnte er langsam seine Aufgabe als Stabschef aufnehmen.

Von 1954 wurde Xu Vizevorsitzender der Militärkommission sowie Verteidigungskommission. Unter ihm standen Luftwaffe und Luftverteidigung. 1955 wurde er zum Marschal befördet, er erhielt Medaille des Ersten August erster Klasse, Unabhängigkeitsmedaille der ersten Klasse und Befreiungsmedaille der ersten Klasse. Ab 1963 leitete er die Milizen. Vom 1965 an wurde er Vizekommissar der Ständige Kommission der Volksvertretung.

Kulturrevolution

1966 brach die Kulturrevolution aus. Am 6. Januar 1967 befahl Mao Xu Xiangqian die Stelle der Verantwortlicher für Kulturrevolution der Militär zu übernehmen. Xu lehnte ab. Er begründete seine Entscheidung mit Krankheit und reichte Rücktrittsgesuch ein. Diese wurde von Mao abgelehnt. Am 12. nahm Xu Xiangqian die Stelle an, Jiang Qing wurde seine Beraterin.

Mitte Januar veranlasste Chen Boda der Roten Garde, die Kulturrevolution in die Militär zu tragen. Am 19. wurde ein Meeting der Militärkommission einberufen, um zu diskutieren, ob in es die Notwendigkeit besteht, die Kulturrevolution in die Militär zu tragen. Die Marschalen Xu Xiangqian, Ye Jianying und Nie Rongzhen waren strikt dagegen, während Maos Vertraute Jiang Qing, Kang Sheng und Yao Wenyuan dafür aussprachen. Während dessen spitzte die Situation draußen weiterhin zu. Am gleichen Abend wurde die Wohnung des höchsten Politkommissar der Armee von der Roten Garde durchsucht. Am nächsten Vormittag kam auf dem Meeting zu heftigem Streit. Ye schlug mit dem Faust so heftig auf dem Tisch dass er ein Knochenbruch erlitt. Dieses Ereignis war der Beginn des „Februargegenstroms“.

Nach dem Meeting begann die Rote Garde, andere ranghohe Militär zu kritisieren. Die Zentralmilitärkommittee wurde faktisch lahmgelegt. Am 24. Abend suchte Xu Xiangqian Lin Biao auf und forderte Ruhe und Stabilität für die Militär. Lin stimmte zu. Sie beriefen Ye Jianying und Nie Rongzhen zu Lin und legten sieben Regeln fest. Danach diskutierten die Maschale mit der Leitungsgruppe der Kulturrevolution der Parteizentrale. Danach wurde die Regeln den Militärbezirkskommandeuren mitgeteilt und um Meinung gebeten. Aus den Feedback wurde dann acht Regeln festgelegt. Am 28. suchten Lin und Xu Mao auf, Mao erließ die acht Regeln als sein Befehl. Erst danach kehrte langsam Ruhe in der Militär.

Am 8. Februar gab es ein Meeting des Politbüros. Erneut kam es zu Streit. Am 11. gerieten die Marschale erneut mit Kang Sheng und Zhang Chunqiao auf einander. Am 16. erreichte die Auseinandersetzung einen Gipfel. Auf dem Meeting beschimpften viele ranghohe Militärs die Kulturrevolution. Nach dem Meeting schwärzten die Leitungsgruppe den Marschalen bei Mao an. Mao unterstützte die Leitungsgruppe Von diesem Zeitpunkt an wurden die Ereignisse als Februargegenstroms genannt. Im April wurde Xu auf dem Meeting der Militärkommission gezwungen, Selbstkritik zu üben. Am 16. und 17. wurde Xus Wohnung zwei Mal durchsucht. Da Xu vorgewarnt wurde, konnte er sich auswärts verstecken. Am 29. Juli von Kuai Dafu geführte Rote Gardisten durchsuchte ein drittes Mal seine Wohnung. Am 16. September reichte Xu Xiangqian erneut seinen Rücktritt ein, wurde wieder von Mao abgelehnt. Auf dem Parteitag in Oktober mussten Zhu De, Chén Yún, Ye Jianying, Xu Xiangqiang, Chen Yi, Nie Rongzheng und anderen ranghohen Militär Kritik einstecken. Obwohl am 3. Januar 1969 Mao seine Marschale verzeihte, kam es in April auf dem Neunten Parteikonferenz erneut zu Kritik.

Im Januar 1969 wurde Xu in einem Fabrik zur Arbeit geschickt. Im Oktober brachte an der Grenze zwischen China und Sovietunion bewaffnete Konflikte aus. Chinesische Truppen wurden generalmobilisiert. Fast alle ranghohe Militär wurden in verschiedenen Teilen des Landes evakuiert: Zhu De ging nach Guangzhou, Ye Jianzing nach Changsha, Chen Yi nach Shijiazhuang, Nie Rongzheng nach Handan, Xu Xiangqian nach Kaifeng, Peng Dehuai und He Long befanden sich in Arrest, von den zehn Marschale war Lin Biao allein in Beijing. Im August 1970 kehrte Xu zum Parteitag noch einmal nach Beijing, musste danach wieder nach Kaifeng. Erst 1971 durfte Xu Xiangqian nach Beijing zurückkehren. Zu diese Zeit war Lin Biao gerade verstorben, Chen Yi starb ebenfalls. Mao befahl den "Februargegenstrom" zu rehabilitieren.

Spätzeit

Auf dem Zehnten Parteitag der KPC wurde Xu Vizevorsitzender der Militärkommission und Kommissar der Parteizentrale. Zudem wurde er Vizevorsitzender der Ständigen Kommission der Volksvertretung. 1977 wurde er Politbüromitglied. März 1978 wurde er Vizeministerpräsident und Verteidigungsminister. 1979 beendete Xu offiziell das 21jährige Kannonenduell in der Taiwanstraße. 1981 trat er als Vizeministerpräsident und 1981 als Verteidigungsminister zurück. 1982 wurde er erneut um Politbüromitglied und Vizevorsitzender der Militärkommission gewählt. 1985 trat Xu außer Vizevorsitzender der Militärkommission von allen anderen Stellen zurück. Auf dem 13. Parteitag in 1987 gab Xu alle seine Ämter auf.

Aus Rentner lebte Xu in Beijing. Am 27. Juni 1990 wurde sein chronische Tuberkulose akut, er wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Am 21. September starb er.[16] Vor seinem Tod äußerte er zu seine Familie und zu seinem langjährigen Untergebenen Li Xiannian "kein öffentliches Abschied, kein öffentliches Kondolenz und die Asche in Dabie Shan, Daba Shan, Taihang Shan und Hexi-Korridor zerstreuen."[17]

Erinnerungen

Nach seinem Tod richtete sein Sohn den letzten Wunsch an dem Staatspräsident Jiang Zemin. Jiang äußerte seinen Wunsch, trotzdem einen Abschied zu halten. Deswegen wurde ein kleiner Abschiedsfeier veranstaltet. Am 18. Oktober wurde am Tor des himmlischen Friedens sowie am Außenministerium die Halbflagge gehisst.[18] Die Spitze des Staates sowie die Familienangehörigen verabschiedeten sich von Xu, dessen Körper mit der Flagge der Partei bedeckt war. Seine Asche wurde wie gewünscht an den vier Orten verstreut.

Xus Geburtshaus wurde zu einem Museum umgebaut und unter Denkmalschutz gestellt. Das Gebäude ist ein typisches Siheyuan, in dem heute seine Hinterlassenschaften ausgestellt werden.[19] Zudem plant die lokale Regierung noch eine Gedenkstätte im Jahr 2011 zu seinem 110. Geburtstag zu eröffnen.[20] In Taiyuan befindet sich ein Gedenkstätte für die Befreiung, um die Eroberung der Stadt durch Xu Xiangqian zu erinnern.[21] In Sichuan Bazhong gibt es ein Museum der Kommandostelle der Roten Vierten Armee, wo Xus Taten ebenfalls ausgestellt werden.[22]

Xus Memoir erschien beim Verlag der Volksbefreiungsarmee. Er erschien in eingein chinesischen Filmen. Es waren auch einigen Dokumentarfilmen über ihn erschienen.[23]

Familie

Xus Familie war einst sehr mächtig. Nachdem das Geschäft seines Großvaters bankrott ging, verlor sie ihr Reichtum und Macht. Als Xu geboren wurde, war sie bereits stark verarmt. Sein Vater bestand den Staatsexam der Qing-Dynastie. Nach seinem Tod musste seine Mutter die fünf Kinder alleine großziehen. Xu hat zwei ältere Schwester, einen älteren Bruder und eine jüngere Schwester. Da Xu sich schon frühzeitig für die Kommunisten entschieden und die Kuomintang zum Feind gemacht hatte, wurde seine Familie öfters von Chiang Kai-Shek und Yan Xishan belästigt, um sein Aufenthaltsort oder sonstigen Nachrichten zu erlangen. Yan ließ sogar das Grab seiner Ahnen zerstören.[24] Seine Familie wurde heimlich von den Kommunisten geschützt.

Xu hatte insgesamt vier Mal geheiratet. Die Ehe mit seiner ersten Frau Zhu Xiangchan wurde von seinen Eltern arrangiert. Sie heirateten 1919, im nächsten Jahr gebar sie eine Tochter Xu Songzhi. Wenig später starb sie an Krankheit. Xus zweite Frau Chen Xunxuan heiratete ihn während sie in Hubei waren. Sie wurde in den 30er Jahren bei der Säuberung von Zhang Guotao heimlich ermordet. Danach blieb Xu acht Jahre unverheiratet. Am 20. September 1939 heiratete Xu das dritte Mal, diesmal mit einer Katerin der Frauenarbeit Wang Jing. Nach drei Jahren ging die Ehe jedoch in Bruch. Am 1946 heiratete Xu Huang Jie. Huang war Schülerin der Whampoa-Militärakademie Wuhan Campus, während Xu zur gleichen Zeit dort Schülerführer war. Allerdings hatten sie sich damals nicht kennengelernt. Huangs erster Mann wurde ebenfalls von Zhang während der Säuberung ermordet.

Xu hat drei Töchter und einen Sohn. Seine älteste Tochte wurde von seiner ersten Frau geboren, die anderen drei Kinder sind von der letzten. Seine älteste Tochter wurde 1941 nach Yanan gebracht, wo sie sich zur Militärärztin der Volksbefreiungsarmee ausgebildet wurde.[25]

Literatur

  • Xu Xiangqian: 徐向前元帅回忆录 (Memoiren des Marschalls Xu Xiangqian). 解放军出版社 (Verlag der Volksbefreiungsarmee), 2005, ISBN 7-5065-4866-6.
  • Xu Xiangqian: 历史的回顾 (Rückblick in die Geschichte). 解放军出版社 (Verlag der Volksbefreiungsarmee), 1987, ISBN 7-5065-0126-0.
  • Wu Guoyou: 红军长征全史(第三卷) (Geschickte des Langen Marsches, Band Drei). 东北师范大学出版社 (Verlag der Northeast Normal University), 1996, ISBN 7-5602-1842-3.
  • Zhang Gaolin: 徐向前兵团征战记 (Schlachten von Xu Xiangqian). 国防大学出版社 (Verlag der National Defence University), 1997, ISBN 7-5626-0664-1.
  • Tang Shaojie: 一葉知秋: 清華大學1968年「百日大武鬥」 (Ein Blatt zeigt den Herbst). Chinese University Press, 2003, ISBN 962-996-126-1.

Referenzen

  1. 王瑛、王秀静: 地方特色鲜明的山西省立国民师范学校 (Lehramtsschule des Provinzen Shanxi). In: 新建筑. 3, 2008.
  2. Xu Xiangqian et al. (2. Oktober 1929): 中共鄂豫边第一次代表大会 关于军事问题决议案 (Chinesisch (vereinfacht)). Abgerufen am 10. Mai 2010.
  3. 1933年杨虎城与红四方面军达成“汉中协定” (Das Abkommen zwischen Yang Hucheng und das Rote Vierte Großverband von 1933) (Chinese simplified). 汉中档案馆 (Archiv von Hanzhong) (3. November 2009). Abgerufen am 10. Mai 2010.
  4. 徐向前(1901-1990) (Chinesisch). 中青网. Abgerufen am 30. April 2010.
  5. 张国焘、徐向前、陈昌浩 (Zhang Guotao, Xu Xiangqian, Chen Changhao) (12. Juni 1935): 关于川西北敌我情况给中央的报告 (Report an der Parteizentrale über feindliche und eigene Situation im Nordwesten) (Chinesisch). Abgerufen am 9. Mai 2010.
  6. 陈昌浩、徐向前 (Chen Changhao, Xu Xiangqian) (Oktober und November 1936): 关于西路军的十一份电报 (Elf Telegramme der Westarmee) (Chinesisch). Abgerufen am 9. Mai 2010.
  7. Xu Xiangqian (21. Mai 1938): 开展河北的游击战争 (Beginn des Guerillakriegs in Hebei) (Chinesisch). 《群众》, Nr. 23. Abgerufen am 9. Mai 2010.
  8. 煤渣 (11. September 1939): 就山东抗战形势答记者问 (Interview über den Krieg in Shandong) (Chinesisch). 山东《大众日报》. Abgerufen am 10. Mai 2010.
  9. Xu Xiangqian (1939): 粉碎敌人的新“扫荡”与我们的紧急动员工作 (Chinesisch). 山东《大众日报》. Abgerufen am 9. Mai 2010.
  10. Xu Xiangqian (1. Juni 1940): 山东纵队的建设任务及工作 (Chinesisch). 《山东八路军军政杂志》. Abgerufen am 10. Mai 2010.
  11. a b 解密:为什么说徐向前在十大元帅里是最苦的? (Unter den zehn Marschalen warum ist Xus Leben das schwerste) (Chinesisch). MSN China (6. Januar 2009). Abgerufen am 12. Mai 2010.
  12. Xu Xiangqian (25. März 1940): 孙祖战斗的总结 (Chinesisch). 《山东八路军军政杂志》. Abgerufen am 10. Mai 2010.
  13. Xu Xiangqian (1942): 实行“精兵简政”,完成整军任务 (Truppenreform) (Chinesisch). Abgerufen am 10. Mai 2010.
  14. Xu Xiangqian, Teng Daizuan, Bo Yibo (1947-9-30 bis 1947-10-14): 关于运城战役的三份电报 (Drei Telegramme in Bezug auf den Schlacht von Yuncheng) (Chinesisch). Abgerufen am 10. Mai 2010.
  15. 王志林 (Wang Zhilin) (11. Dezember 2002): “临汾旅”被授予荣誉称号之谜 (Namesherkunft der Linfen Brigade) (Chinesisch). Xinhua. Abgerufen am 10. Mai 2010.
  16. 徐向前 (Xu Xiangqian) (Chinesisch). 新华网 (Xinhua). Abgerufen am 19. Mai 2010.
  17. 肖伟俐 (Xiao Weili) (27. Oktober 2009): 十大元帅中唯一会织毛衣的元帅:布衣元帅徐向前 (Der einzige Marschal, der stricken kann) (Chinesisch). 人民网 (people.com.cn). Abgerufen am 9. Juni 2010.
  18. 陈元 (Chen Yuan) (22. April 2010): 一个国家的哀悼史:不但追忆伟人,也尊重平凡 (Geschichte der Staatstrauer) (Chinesisch). 新华网 (Xinhua). Abgerufen am 16. Mai 2010.
  19. 李彦增 (Li Yanzeng): 徐向前元帅故居 (Geburtshaus von Marschal Xu Xiangqian) (Chinesisch). 中国共产党新闻网 (KPC Webseite). Abgerufen am 15. Mai 2010.
  20. 金俊贤 (Jin Junxian) (11. Mai 2010): 徐向前元帅纪念馆年内竣工--明年为徐帅诞辰110周年献厚礼,正式对外开放 (Gedenkstätte für Marschal Xu Xiangqian soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden) (Chinesisch). 忻州日报. Abgerufen am 15. Mai 2010.
  21. 太原解放纪念馆 (Gedenkstätte für die Befreiung von Taiyuan) (Chinesisch). 黄河新闻网 (sxgov.cn) (21. November 2007). Abgerufen am 15. Mai 2010.
  22. 金勇 (Jin Yong) (27. Juli 2007): 红四方面军总指挥部旧址纪念馆 (Museum der Kommandostelle der Roten Vierten Armee) (Chinesisch). 红岩联线. Abgerufen am 15. Mai 2010.
  23. 赵峰 (Zhao Feng) (29. September 2008): 徐向前 (Xu Xiangqian) (Chinesisch). 中国文明网. Abgerufen am 16. Mai 2010.
  24. 王泉云口述、刘邦琨整理 (Wan Quanyun mündlich erzählt, Liu Bangkun zusammengeschrieben) (18. November 2004): 我奉刘伯承之命 看望徐向前父亲 (Chinesisch). 光明网(转自《文史春秋》2003年第12期). Abgerufen am 17. Mai 2010.
  25. 陈建功 (Chen Jiangong) (9. April 2008): 徐向前元帅的爱情故事 (Liebesgeschichte des Marschals Xu Xiangqian (Chinesisch). Webauftritt der KPC. Abgerufen am 17. Mai 2010.

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