Zeche Braunschweig

Zeche Braunschweig
Zeche Braunschweig
Andere Namen Zeche Braunschweig am Reinhardtsberge
Abbau von Steinkohle
Förderung/Jahr bis ca. 30.000 t
Beschäftigte bis ca. 25
Betriebsbeginn 1748
Betriebsende 1886
Geografische Lage
Koordinaten 51° 25′ 38″ N, 7° 19′ 35″ O51.4273111111117.3262805555556Koordinaten: 51° 25′ 38″ N, 7° 19′ 35″ O
Zeche Braunschweig (Regionalverband Ruhr)
Zeche Braunschweig
Lage Zeche Braunschweig
Standort Witten-Bommern
Gemeinde Witten
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

p0p2

Die Zeche Braunschweig ist ein ehemaliges Steinkohlenbergwerk in Witten-Bommern. Die Zeche, auch unter dem Namen Zeche Braunschweig am Reinhardtsberge bekannt, war zwischen 1748 und 1886 mit mehreren Unterbrechungen in Betrieb. Sie bestand aus zwei Flügeln, dem Nordflügel und dem Südflügel. Das Abbaugebiet des Nordflügels reichte bis zu den Frielingshausener Höfen und das Abbaugebiet des Südflügels reichte etwa bis zur Zeche Turteltaube.

Inhaltsverzeichnis

Betrieb

Am 5. Juli 1748 erfolgte die Mutung mit anschließendem Abbau im Nordflügel. Das Stollenmundloch befand sich östlich des heutigen Feldbahnmuseums an der Nachtigallstraße. Am 6. Februar 1751 erfolgte die Verleihung des Längenfeldes Braunschweig Nordflügel im Flöz Mausegatt. Der Abbau erfolgte in beiden Flügeln mit getrennten Stollen, die untereinander einen Abstand von etwa 100 Metern hatten. Abgebaut wurde zunächst über der Stollensohle östlich von Schloss Steinhausen.

Zwischen 1754 und 1783 war das Bergwerk weiterhin in Betrieb, davon ab 1783 nur im Nordflügel. Im Mai 1789 erfolgte wegen Absatzmangels die erste Betriebseinstellung. Ab dem Jahr 1800 war der Südflügel wieder in Betrieb. Am 30. Januar 1821 Konsolidation des Südflügels zur Zeche Louisenglück. Ab 1828 wurde im Nordflügel das Bergwerk in Fristen gestellt und ab 1830 wurde zwar gearbeitet es erfolgte jedoch kein Abbau. Am 25. April 1832 erfolgte unterhalb der Johannes Erbstollensohle die Vereinigung des Nordflügels zu Vereinigte Nachtigall. Grund für diese Vereinigung, die jedoch keine Konsolidation war, war die Anlegung eines Tiefbaues und diente ausschließlich dem Eigenabbau mit Förderung der Kohlen in einem gemeinsamen Schacht. Über der Erbstollensohle war kein Betrieb.

Am 6. März 1837 und am 9. Januar 1838 erfolgte die Konsolidierung des Nordflügels, unterhalb der Sankt Johannes Erbstollensohle, zur Zeche Vereinigte Nachtigall. Ab Juli 1844 erfolgte die Wiederaufnahme des Nordflügels über die Sankt Johannes Erbstollensohle und der Tagesbetrieb wurde saniert. Der Südflügel blieb jedoch außer Betrieb. Ab Juli 1847 wurde der Nordflügel wieder in Fristen gesetzt. Ab dem Jahr 1857 Wiederinbetriebnahme des Nordflügels über die Sankt Johannes Erbstollensohle. Lösung und Förderung durch die Zeche Nachtigall Tiefbau. Im Jahr 1861 dann Übernahme des Baufeldes durch die Zeche Nachtigall Tiefbau. Ab dem Jahr 1865 war der Nordflügel wieder selbständig in Betrieb. In den Jahren 1875 und 1876 wurde er erneut in Fristen gesetzt. Im Jahr 1882 erfolgte die erneute Wiederinbetriebnahme des Nordflügels, die Förderung der Kohlen erfolgte die Zeche Nachtigall Tiefbau. Im Jahr 1886 wurde die Zeche Braunschweig endgültig stillgelegt und am 20. Juni desselben Jahres erfolgte die knappschaftliche Abmeldung der Zeche.

Förderung und Belegschaft

Die ersten Belegschaftszahlen sind aus dem Jahr 1754 bekannt, in diesem Jahr arbeitete ein Bergmann auf der Zeche. Obwohl bereits ab dem Jahr 1750 Steinkohle abgebaut wurde sind die ersten Förderzahlen erst aus dem Jahr 1845 bekannt. In diesem Jahr wurden mit neun bis zwölf Bergleuten 51.401 Scheffel gefördert. Die Kohle wurde in den Jahren 1750 bis 1770 zunächst mit Schubkarren aus dem Stollen gefördert. Anschließend wurde sie mit Lastpferden oder Fuhrwerken über die Berge bis zur Ennepe oder bis zur Wupper transportiert. Von dort aus wurden die Kohlen weiter bis nach Köln oder Bonn gebracht. Ab 1770 transportierte man annähernd die ganze Förderung des Bergwerks auf die andere Seite der Ruhr, dort wurde sie dann verkauft. Ab 1785 wurde die Steinkohle auf Schiffe verladen und transportiert.[1]

Im Jahr 1857 wurden mit elf Bergleuten 14.950 preußische Tonnen, das sind 3.887 Tonnen gefördert. Im Jahr 1859 wurde mit 26 Bergleuten die maximale Förderung des Bergwerks erbracht, sie lag bei 28.842 preußische Tonnen. Im Jahr 1865 wurden 4.409 Tonnen Steinkohle gefördert. Im Jahr 1869 sank die Förderung auf 2402 Tonnen. Im Jahr 1883 wurden mit dreizehn Bergleuten 3.330 Tonnen gefördert. Die letzten Belegschafts- und Förderzahlen sind aus dem Jahr 1885 bekannt, in diesem Jahr wurden mit sechs Bergleuten 2.538 Tonnen Steinkohle gefördert.

Heutige Nutzung

Von der Zeche Braunschweig ist nur noch das südliche Stollenmundloch übrig geblieben. Aus dem Stollenmundloch, welches sich im Muttental befindet, fließt nach Regenfällen oder bei feuchtem Wetter Wasser heraus. Das Stollenmundloch ist das einzige Relikt das an die Zeit der Zeche Braunschweig erinnert.

Literatur

  • Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier., 3. Auflage, Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum, 2006, ISBN 3-937203-24-9

Einzelnachweise

  1. Stollen Braunschweig - Südflügel

Weblinks


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