- Citrullin
-
Strukturformel Allgemeines Name Citrullin Andere Namen - L-(+)-Citrullin
- (S)-(+)-Citrullin
- N5-(Aminocarbonyl)-L-ornithin
Summenformel C6H13N3O3 CAS-Nummer 372-75-8 PubChem 9750 ATC-Code A05BA50
DrugBank BD00155 Kurzbeschreibung weißer kristalliner Feststoff[1]
Eigenschaften Molare Masse 175,19 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt Löslichkeit gut in Wasser (200 g·l−1 bei 20 °C)[1]
Sicherheitshinweise Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1] keine Gefahrensymbole R- und S-Sätze R: keine R-Sätze S: 24/25 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. L-(+)-Citrullin ist eine nicht-proteinogene α-Aminosäure, die von Pflanzen und Tieren produziert wird. Citrullin ist nach der Wassermelone (Citrullus vulgaris) benannt, in der es konzentriert enthalten ist.[2]
Es ist ein Zwischenprodukt des Harnstoffzyklus. Es entsteht normalerweise aus L-Ornithin und Carbamoylphosphat unter Abspaltung dessen Phosphatrestes durch die Ornithin-Carbamoyl-Transferase. Es reagiert dann unter Spaltung von Adenosintriphosphat weiter mit L-Aspartat (Anion der Asparaginsäure) zu L-Argininosuccinat (Enzym: Argininosuccinat-Synthetase). Aspartat entsteht dabei auch durch Transaminierung von Oxalacetat und schleust so eine der zwei für den produzierten Harnstoff benötigten Aminogruppen in den Harnstoffzyklus ein. Die andere stammt vom Carbamoylphosphat.
Citrullin wird vom Menschen vermehrt mit dem Urin ausgeschieden, wenn er unter sogenanntem nitrosativen Stress leidet. Nitrosativer Stress ist eine endogene Belastung im Körper des Menschen durch das Stickstoffmonoxid-Radikal. Im Harnstoffzyklus reagiert dann vermehrt Arginin mit Sauerstoff, es entsteht NO und Citrullin. Daher wird Citrullin als Marker für nitrosativen Stress in der medizinischen Diagnostik benutzt.[3]
Citrullin ist ein Homologes von L-Homocitrullin (CAS: 1190-49-4), das sich von L-Lysin durch Carbamoylierung ableitet.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Datenblatt Citrullin bei Acros, abgerufen am 6. Januar 2008.
- ↑ M. Wada: „Über Citrullin, eine neue Aminosäure im Preßsaft der Wassermelone, Citrullus vulgaris schrad.“, in: Biochem. Zeit., 1930, 224, S. 420–429.
- ↑ Bodo Kuklinski: Das HWS-Trauma, Aurum Verlag, 2006.
Weblinks
Wikibooks: Harnstoffzyklus – Lern- und LehrmaterialienKategorien:- ATC-A05
- Aminosäure
- Harnstoff
Wikimedia Foundation.