Clara Schuch

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Clara Schuch

Clara Schuch, geb. Bohm, teilweise auch Klara oder Bohm-Schuch (* 5. Dezember 1879 in Stechow, Westhavelland; † 6. Mai 1936 in Berlin), war eine deutsche Politikerin der SPD.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Besuch der Dorfschule in Stechow absolvierte Clara Bohm die Handelsschule in Berlin. Anschließend arbeitete sie bis zu ihrer Hochzeit mit Willy Schuch 1906 als kaufmännische Korrespondentin. Sie engagierte sich in der Arbeiterwohlfahrt. Von 1919 bis 1922 war sie Chefredakteurin der Gleichheit, der SPD-Frauenzeitschrift. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde sie im August 1933 im Berliner Frauengefängnis in der Barnimstraße inhaftiert. Sie war zwar nur 15 Tage in Haft, war danach aber psychisch zerstört. Nach ihrer Freilassung musste sie sich regelmäßig bei der Polizei melden. Clara Schuch wurde am 12. Mai 1936 auf dem Friedhof Baumschulenweg in der Kiefholzstraße in Berlin-Baumschulenweg beigesetzt. Zur Trauerfeier erschienen 6.000 Menschen, was als stummer Protest gegen das NS-Regime gewertet wurde.

Nach ihr ist seit 1966 der Bohm-Schuch-Weg in Berlin-Neukölln benannt. Seit 1992 erinnert in Berlin in der Nähe des Reichstags eine der 96 Gedenktafeln für von den Nationalsozialisten ermordete Reichstagsabgeordnete an Schuch.

Abgeordnete

Clara Schuch war 1919/20 Mitglied der Weimarer Nationalversammlung. Anschließend war sie bis 1933 Reichstagsabgeordnete. Sie setzte sich im Parlament insbesondere für den Schutz von Müttern und Kindern ein. Als in der letzten SPD-Fraktionssitzung vor Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes der Reichsbannerchef und Abgeordnete Karl Höltermann vorschlug, nicht an der Abstimmung teilzunehmen, weil er von Abgeordneten des Zentrums gewarnt worden sei, die SA werde die sozialdemokratischen Abgeordneten nicht mehr lebend aus der Krolloper lassen, sprach sie sich gemeinsam mit Louise Schroeder vehement gegen ein Fernbleiben aus.

Werke

  • Willst Du mich hören? Weckruf an unsere Mädel. Arbeiterjugend-Verlag, Berlin 1922.
  • Gedichte. Verlagsanstalt Victor Otto Stomps, 1932.

Literatur

  • Martin Schumacher, Katharina Lübbe, Wilhelm Heinz Schröder: M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3. Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1. 

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