- 12-Stunden-Zählung
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24-Stunden-Zählung 12-Stunden-Zählung 00:00 12:00 (mitternachts/a.m.)* 01:00 1:00 a.m. 02:00 2:00 a.m. … … 10:00 10:00 a.m. 11:00 11:00 a.m. 12:00 12:00 (mittags/p.m.)** 13:00 1:00 p.m. 14:00 2:00 p.m. … … 22:00 10:00 p.m. 23:00 11:00 p.m. 24:00 12:00 (mitternachts/a.m.)* 0:00 (a.m.) nur in Ausnahmen
0:00 p.m. „0 Uhr nachmittags“ ist nicht üblichDie 12-Stunden-Zählung, auch Kleine Uhr ist eine Methode der Zeitbestimmung, welche die 24 äquinoktialen Stunden eines Tages in zwei Perioden mit jeweils 12 Stunden unterteilt (bürgerliche Stunden, mit Tagesbeginn um Mitternacht).
Die Vormittagsperiode (lateinisch: ante meridiem, Abkürzung a.m., „vor dem Mittag“) umfasst die Stunden zwischen Mitternacht und Mittag, während die Nachmittagsperiode (lateinisch: post meridiem, Abkürzung p.m., „nach dem Mittag“) die Stunden zwischen Mittag und Mitternacht umfasst.
Inhaltsverzeichnis
System
Jede Periode besteht aus zwölf Stunden, an deren Enden es 1 Uhr bis 12 Uhr ist. Bei 12 Uhr beginnt die jeweils andere Periode. Zur Vermeidung von Missverständnissen wird von 12 Uhr mittags (noon oder p.m.) und 12 Uhr mitternachts (midnight oder a.m.) gesprochen. 0-Uhr-Angaben kommen für Mittag nie, für Mitternacht manchmal, etwa in Kontakt mit der 24-Stunden-Zählung, vor.
Geschichtliche Entwicklung und Gestaltung der verwendeten Uhren
Unklar bleibt, ob die Zwei-mal-Zwölf-Stunden-Zählung für die Einteilung der babylonischen Tagnacht ursprünglich aus Babylonien stammt oder ob es sich um eine Übernahme des altägyptischen Stundenmodells handelt.[1] Erste Modellrechnungen sind in Babylonien im siebten Jahrhundert v. Chr. beispielsweise auf dem Elfenbeinprisma von Ninive belegt, obwohl die babylonischen Astronomen mindestens bis zum dritten Jahrhundert v. Chr. weiterhin die Doppelstunden-Zählung nutzten, welche sich aus dem Sexagesimalsystem (Rechnen zur Basis 60) ableitete.[2]
Im Alten Ägypten wurden für den Tag die saisonalen Stunden und für die Nacht die äqualen Stunden verwendet. Griechen und Römer benutzten spätestens ab dem dritten Jahrhundert v. Chr. temporale Stunden (römische Uhr), die über das Jahr unterschiedlich lang waren, weil sowohl der lichte Tag zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang als auch die Nacht in zwölf Stunden unterteilt wurde.
Die Römer zählten die Morgenstunden ursprünglich rückwärts. "3 a.m." oder "3 Stunden ante meridiem" bedeutete "drei Stunden vor Mittag", im Gegensatz zur modernen Bedeutung "drei Stunden nach Mitternacht".
Gleichzeitig wurde ab dem 14. Jahrhundert mit der Benutzung von Schlaguhren die Trennung zwischen Tag und Nacht aufgegeben und zur Einteilung des Volltages in 24 äquinoktiale Stunden (Italienische Stunden, 24-Stunden-Zählung, Große Uhr) übergegangen. Im 15. und 16. Jahrhundert wurden die Zifferblätter der Uhren wieder kleiner, es entstand die bis heute gebräuchliche Kleine Uhr mit doppelter 12-Stundenzählung, weil diese einfacher und für größere Lebensdauer zu konstruieren war. Diese Messung von zweimal 12 äquinoktialen Stunden wurde außer in Deutschland auch in vielen anderen Gegenden Mittel- und Nord-Europas gebräuchlich, und hat auch auf den anglo-amerikanischen Raum übergegriffen, während in Italien die 24-Stunden-Zählung offiziell üblich blieb.
Bei den meisten Astronomischen Uhren macht der Zeiger weiterhin eine Umdrehung pro 24 Stunden. Zur zweimaligen 12-Stundenzählung ist der Skalenring in zwei Hälften unterteilt. Die abgebildete Ulmer Uhr enthält in koaxialer Anordnung zusätzlich eine echte 12-Stunden-Uhr (äußerer Ring und langer Zeiger mit Hand, der sich einmal pro 12 Stunden dreht).
Bis heute sind die meisten Zeigeruhren auf die 12-Stunden-Anzeige reduziert, sogar in den Ländern, in denen sich die 24-Stunden-Zählung im täglichen Leben durchgesetzt hat. Durch den Gebrauch digitaler Uhren findet aber weltweit die Umstellung auf die 24er-Zählung im täglichen Leben statt.
Heutige Verbreitung
Obwohl sich die 24-Stunden-Zählung als weltweiter Standard durchgesetzt hat, wird in einigen Staaten noch immer die 12-Stunden-Zählung mit a.m./p.m. verwendet.
- Die doppelte 12-Stunden-Zählung ist in folgenden Ländern die übliche Schreibweise:
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- Australien
- Kanada (mit Ausnahme von Québec)
- Neuseeland
- Philippinen
- Vereinigte Staaten
- Darüber hinaus ist die 12-Stunden-Zählung in folgenden Staaten trotz offizieller 24-Stunden-Zählung noch weit verbreitet:
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- Albanien
- Bulgarien
- Griechenland
- Québec
- Türkei
- Großbritannien und andere englischsprachige Staaten
- einige spanischsprachige Staaten Lateinamerikas
In vielen europäischen Ländern wird die 12-Stunden-Zählung in der Alltagssprache weiterhin verwendet, z. B. „Halb vier“ für 15:30 Uhr, mit dem durchaus seltsam anmutenden Bezug auf die „angebrochene Stunde“. Bei Viertelstunden stehen regional „Viertel Vier“ und „Viertel nach (oder über) Drei“, sowie „Viertel vor Vier“ oder „Dreiviertel Vier“.
Abkürzungen für Vormittags- und Nachmittagsperiode
Die lateinischen Abkürzungen "a.m." und "p.m." (auch als "am" und "pm" oder "AM" und "PM" geschrieben) werden im Englischen und Spanischen verwendet. Im Albanischen verwendet man "PD" und "MD", im Griechischen verwendet man "πµ" und "µµ", und im Schwedischen (wo die 12-Stunden-Zählung mittlerweile ihre Bedeutung verloren hat) wurden die Abkürzungen "f.m." und "e.m." verwendet. Viele andere Sprachen kennen keine offiziellen Abkürzungen für "vormittags" und "nachmittags".
Siehe auch
Weblinks
- NIST FAQ on time (englisch)
- 12am is noon in Japan (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Hermann Hunger, David Pingree: Astral sciences in Mesopotamia. In: B. Spuler: Handbuch der Orientalistik, Abt. 1: Der Nahe und der Mittlere Osten; Bd. 44. Brill, Leiden 1999, ISBN 90-04-10127-6, S. 113–117.
- ↑ Bartel-Leendert van der Waerden: Science awakening II - The birth of astronomy -. International Publishing, Nordhoff 1974, ISBN 90-01-93103-0, S. 89.
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