Cologne conference

Cologne conference

Die Cologne Conference (CoCo) ist ein internationales Fernseh- und Filmfestival in Köln. Mit rund 5000 Besuchern gilt sie als das weltweit publikumsstärkste TV-Festival. Die Präsentation unabhängiger Kinofilme sowie medienpolitische und -ästhetische Debatten ergänzen die Veranstaltung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Cologne Conference wurde 1991 von dem Publizisten und Medienforscher Lutz Hachmeister gegründet, als dieser Leiter des Adolf-Grimme-Instituts in Marl war. Zusätzlich zum national ausgerichteten Grimme-Preis, so das Konzept, sollte ein internationales Fernsehfestival organisiert werden. Hachmeister formulierte, die CoCo begreife sich als „Fest für neue Film- und Fernsehsprache, als Bauhaus für den Zusammenhang der Medien, ohne den Eigenwert der jeweiligen Medien und Ereignis-Orte zu leugnen“.

Das TV-Fest wurde in das Medienforum.nrw integriert und von der NRW-Landesregierung sowie der Landesanstalt für Rundfunk (heute: Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen) finanziert, entwickelte aber schnell eine Eigendynamik und internationale Reputation. 1993 wurde die Wettbewerbsreihe „Top Ten des Internationalen Fernsehens“ etabliert, die ab 2001 auf zwei Reihen, jeweils eine für fiktionales und eine für dokumentarisches Fernsehen, erweitert wurde. Die beiden Kategorien wurden im Jahr 2007 wieder zu einer gemeinsamen "Top Ten" zusammengefasst. Als zweites Wettbewerbssegment gibt es seither die "Look“-Reihe, bei der speziell Produktionen im Fokus stehen, die durch eine ungewöhnliche audiovisuelle Ästhetik auffallen. Seit 2003 läuft zudem die Festivalreihe „Spektrum Junger Film“ für Nachwuchsarbeiten, organisiert in Zusammenarbeit mit der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen und der ZDF-Redaktion Das kleine Fernsehspiel. Daneben gibt es Retrospektiven und Wiederaufführungen von „Kultprogrammen“ wie The Monkees, Nummer 6, Das Millionenspiel oder Kir Royal.

Entwicklung

2005 wurde auf der CoCo die britische Serie Popetown gezeigt, um die später in Deutschland eine erregte Debatte um Blasphemie und Gotteslästerung ausbrach. 2006 übernahm die SPIEGEL-Gruppe das Titelpatronat für die Veranstaltung, nach dem Vorbild des „Media Guardian Television Festival Edinburgh“, wo der britische „Guardian“ engagiert ist. SPIEGEL-Chefredakteur Stefan Aust und Lutz Hachmeister übernahmen das Präsidium der Veranstaltung. Der WDR nahm das Logo „SPIEGEL TV- und Filmfestival Köln“ zum Anlass, sich nicht an der Veranstaltung zu beteiligen, da man „SPIEGEL TV“ als kommerziellen Konkurrenten betrachtete. Zudem wurde in der Presse über eine mögliche Abspaltung der Cologne Conference vom Medienforum.nrw berichtet und über einen Wegzug des Festivals nach Berlin spekuliert. Im Jahr 2007 fand die Cologne Conference erstmals unabhängig vom Medienforum.nrw statt und rückte damit terminlich in die Nähe des Deutschen Fernsehpreises. Der damalige Medienstaatssekretär des Landes NRW Andreas Krautscheid, heute Minister für Europa, Bundesangelegenheiten und Medien, sagte 2007, es sei "für den Medienstandort Nordrhein-Westfalen und die Stadt Köln außerordentlich erfreulich und wichtig, dass diese Veranstaltung – nunmehr im Herbst – erneut stattfinden kann. Die zeitliche Trennung vom medienforum.nrw halte ich für sinnvoll und hoffe, dass diese Positionierung beiden Veranstaltungen gut tut". Seither wird die Cologne Conference GmbH im Kern von der Stadt Köln und der NRW-Staatskanzlei gefördert.

Programme und Gäste

Eine der ersten bei der Cologne Conference gezeigten Fernsehserien war David Lynchs Mystery-Produktion Twin Peaks. Später hatten fast alle wegweisenden US-Fernsehserien ihre Deutschland-Premiere bei der CoCo: so Emergency Room, Sex and the City oder 24. Stark vertreten war stets das britische Fernsehen, etwa mit „Cracker“ (Für alle Fälle Fitz), The Office oder „Prime Suspect“. Die BBC gehört seit Jahren zu den Förderern des Festivals. Als deutsche Premieren wurden unter anderem die WDR-Produktionen Todesspiel (Regie: Heinrich Breloer), „Die Meute“ (R.: Herlinde Koelbl) und „Die Bubi-Scholz-Story“ (R.: Roland Suso Richter) gezeigt. Neben deutschen Regisseuren und Schauspielern wie Dominik Graf, Oliver Hirschbiegel, Max Färberböck oder Götz George waren auch internationale Gäste wie Nicholas Roeg, Donn A. Pennebaker mit Chris Hegedus, Michael Radford, Mika Kaurismäki oder Ole Bornedal in Köln präsent.

Wettbewerb und Preise

Aus rund 800 internationalen Einreichungen wählt eine Jury die 20 Programme für die Wettbewerbsreihen „Top Ten“ und "Look" aus. Seit 1997 werden bei die CoCo verschiedene Preise verliehen. Mit dem TV Spielfilm-Preis, gestiftet von der gleichnamigen Programmzeitschrift, wird jedes Jahr der beste Beitrag der beiden Wettbewerbsreihen prämiert. Des weiteren gibt es einen Preis für Casting-Leistungen sowie den Hollywood Reporter Award für eine junge, aufstrebende Persönlichkeit aus der Film- und Fernsehbranche. Der Future TV Award, eingeführt 2008, wird laut Statut für eine "zukunftsweisede und herausragende Internet-Produktion" verliehen. Die Preise sind jeweils mit 10.000 Euro dotiert. Bis 2007 war, gestiftet von der ZDF-Tochter Network Movie, auch ein Preis für das beste Drehbuch vergeben worden: Er ging unter anderem 2006 an Florian Henckel von Donnersmarck für dessen Buch zu dem Kinofilm „Das Leben der Anderen“, der später, im Februar 2007, mit dem Oscar für den besten ausländischen Film ausgezeichnet wurde.

Die im Jahr 2007 ins Leben gerufene neue Hauptauszeichnung der Cologne Conference, der „Filmpreis Köln“, ist mit 25.000 Euro verbunden und widmet sich "werkübergreifend der Grammatik und Poetik der audiovisuellen Medien". Stifter der Auszeichnung sind die Stadt Köln und die Filmstiftung NRW (Düsseldorf). Erster Preisträger war 2007 der kanadische Filmregisseur und -autor Paul Haggis ("L.A. Crash", "Casino Royale").

Preisträger 2008

Das Präsidium der Cologne Conference 2008 bildeten neben Festivalgründer Lutz Hachmeister, Stefan Aust, Marc Conrad, Michael Schmid-Ospach und Dieter Gorny.[1]

Einzelnachweise

  1. Cologne Conference: [1]

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