- Cramm
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Cramm ist der Name eines niedersächsischen Uradelsgeschlechts, welches später den Freiherrentitel erhielt.
Für Personen mit der Schreibweise Kramm siehe dort.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Geschlecht erscheint urkundlich erstmals im Jahr 1150 mit Dietrich von Cramme;[1] die Herkunft der Familie wird im naheliegenden Dorf Cramme im heutigen Landkreis Wolfenbüttel vermutet. Die Cramm waren ein begütertes Rittergeschlecht und angesehene Lehnsnehmer bei den geistlichen und weltlichen Herren der Region des heutigen Südost-Niedersachsens. Im Mittelalter waren viele Abkömmlinge Ritter oder Knappen, aber auch Ministeriale. 1250 wurden sie Erbküchenmeister (Truchsess) des Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. In späteren Jahrhunderten dienten Familienangehörige den Welfenherzögen als Generäle, Kammerherren und Minister.
Bekannte Namensträger
- Ludolf von Cramme, urkundlich erwähnt im Jahre 1246, mit dem die Stammreihe der von Cramm beginnt
- Asche von Cramm (auch Aschwin IV., Ascanius, Assa von Cramm), ein Söldnerführer des 16. Jahrhunderts. Er diente sowohl französischen Königen als auch lüneburgischen Herzögen auf europäischen Kriegsschauplätzen. Bei einem Aufenthalt in Wittenberg wurde er zum Paten eines Kindes von Martin Luther. Er verstarb bei einem Kriegszug 1528 in der Schweiz.
- Burkhard VI. von Cramm († 5. Oktober 1559), landgräflich-hessischer Statthalter von Oberhessen in Marburg
- Franz von Cramm (1610–1661), deutscher Hofbeamter
- Burkhard von Cramm, Komtur des Deutschen Ordens in der Kommende Buro, 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts
- Friedrich von Cramm (1874–1942), deutscher Landwirt und Politiker (DVP)
- Gottfried von Cramm (1909−1976), deutscher Tennisspieler
- Berno von Cramm (* 1934), deutscher Schauspieler und Synchronsprecher
- Dagmar von Cramm (* 1955), deutsche Autorin und Ernährungsberaterin
- Barbara Cramm, deutsche Sopranistin
Wappen
In Rot 3 (2,1) silberne Lilien; auf dem Helm mit rot-silbernen Decken eine mit 3 natürlichen Pfauenfedern bestückte, je von einer silbernen Lilie beseitete rote Säule.
Besitzungen
Die Adelsfamilie war seit dem 13. Jahrhundert Mitinhaber und ab dem 17. Jahrhundert Alleineigentümer von Schloss Oelber in Oelber am weißen Wege, einem Ortsteil von Baddeckenstedt in Niedersachsen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg teilte das Familienoberhaupt Aschwin von Cramm den umfangreichen Grundbesitz der auf Schloss Brüggen (Leine) ansässigen Familie auf, da eine Bodenreform mit Enteignung befürchtet wurde. Zur Familie gehörten Jutta von Cramm, geborene von Steinberg, mit ihren 7 Söhnen. Der Ehemann war bereits 1936 verstorben. Die Kinder erhielten je ein Rittergut z. B. in Bodenburg.
Sonstiges
Bekannt ist der Name „von Cramm“ auch durch die Weizenkorn-Marke „von Cramm Weizenbrand“, die es aber nicht mehr gibt. Er wurde seit 1750 auf dem Gut in Harbarnsen, ein Gemeindeteil von Lamspringe, hergestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich die von Crammsche Brennerei zu einer der führender Kornbrennereien Niedersachsens. Die "Marke Steinbock" umfasste drei Abfüllungen, den goldgelben 43er (43 vol% Alkohol) in der mit Bast umwickelten Flasche, den 38er und den gemeinhin "Kutscherschluck" genannten 32er Doppelkorn. Ab 1984 wurde nur noch Rohalkohol hergestellt und Vertrieb sowie das Brennrecht an das Unternehmen Dethleffsen in Flensburg abgegeben. Später wurde der Betrieb in Harbarnsen komplett aufgegeben.
Siehe auch
- Liste deutscher Adelsgeschlechter A - M
Einzelnachweise
- ↑ Urkundenbuch des Hochstifts Halberstadt, Band I, Nr 344
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band II, Band 58 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1974, ISSN 0435-2408
Kategorie:- Deutsches Adelsgeschlecht
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