- Critérium International
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Das Critérium International ist ein französisches Etappenrennen. Das so genannte "triptyche" hat seit 1978 die ungewöhnliche, dreigeteilte Form von jeweils einer Flach- und Bergetappe sowie einem Zeitfahren. Aus dieser Dreiteilung erklärt sich auch der außergewöhnliche Reiz dieses Rennens, das keinen bestimmten Fahrertypus wie Bergfahrer oder Sprinter bevorzugt, sondern nur sogenannte "komplette" Fahrer das Rennen gewinnen können, die in allen drei Teilen sehr gute Leistungen erbringen. Da diese Fähigkeiten Grundvoraussetzung für den Erfolg bei großen Rundfahrten sind, hat man das Critérium International mitunter auch liebevoll "Kleine Tour de France" genannt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Chefredakteur von Paris-Soir, Gaston Bénac, rief 1932 das Criterium National de la Route als inoffizielle französische Frühlingsmeisterschaft ins Leben. Die besten französischen Fahrer fanden sich in einem Rennen wieder, das typisch für die Radrennen in der Umgebung von Paris war: Startend in den windigen Ebenen im Süden der Region Île-de-France, weiter im Norden durch das Vallée de Chevreuse und mit einer Ankunft im berühmten Parc des Princes.
Dieses populäre Rennen, entlang einer sehr anspruchsvollen Strecke, war von Beginn an einzigartig und hat einige glanzvolle Namen als seine Gewinner aufzuweisen. Mit den Jahren dachten die Organisatoren (erst L'Équipe, später die Société du Tour de France) an eine Vergrößerung des Teilnehmerfeldes und hielten das Rennen auch in anderen Teilen Frankreichs ab. Die Frühjahrsmeisterschaften wechselten also ihren Ort, auf der Suche nach neuen Horizonten in ganz Frankreich. Mit der Zeit bildet sich auch der Charakter dieses Radrennens heraus, der vor allem Allrounder bevorteilte.
In den Jahren 1941 bis 1943 (während des 2. Weltkrieges) wurden pro Jahr zwei verschiedene Rennen ausgetragen. Eines im besetzten, eines im unbesetzten Teil Frankreichs.
Im Jahre 1979 begann man auch Radrennfahrer anderer Nationen zuzulassen und folgerichtig wurde das Rennen 1980 in Critérium International unbenannt.
Angefangen mit Leon Le Calvez 1932 bis hin zu Jens Voigt (zuletzt 2009) haben etliche Radsportgrößen die Legende dieses Rennens über sieben Jahrzehnte entstehen lassen: Namen wie Bernard Hinault, Laurent Fignon, Miguel Induráin, Laurent Jalabert, Chris Boardman und Bobby Julich sind unter den Gewinnern.
Rekorde
Wie jedes große Radrennen hat auch das Critérium seine Stars: mit jeweils fünf Siegen halten Emile Idée, Raymond Poulidor und Jens Voigt gemeinsam den Rekord. Der Erstere zeigte in den Vierzigern sein Können, Poulidor sammelte seine Siege (und einige 2.Plätze) von 1964 bis 1972, während Jens Voigt von 1999 bis heute das Rennen mitbestimmt. Das Criterium National war einer der Höhepunkte in der Rivalität zwischen Jacques Anquetil und Raymond Poulidor. Innerhalb von sechs Jahren, von 1963 bis 1968, wechselten sich die beiden jedes Jahr mit dem Gewinnen ab; Einer wurde Erster, der Andere Zweiter. Am Ende hatte Poulidor (5 Siege) einen Sieg mehr als sein Rivale Anquetil (4 Siege).
Siegerliste
- 2011 Fränk Schleck
- 2010 Pierrick Fedrigo
- 2009 Jens Voigt
- 2008 Jens Voigt
- 2007 Jens Voigt
- 2006 Ivan Basso
- 2005 Bobby Julich
- 2004 Jens Voigt
- 2003 Laurent Brochard
- 2002 José Alberto Martínez
- 2001 Rik Verbrugghe
- 2000 Abraham Olano
- 1999 Jens Voigt
- 1998 Bobby Julich
- 1997 Marcelino Gargia
- 1996 Chris Boardman
- 1995 Laurent Jalabert
- 1994 Giorgio Furlan
- 1993 Erik Breukink
- 1992 Jean-François Bernard
- 1991 Stephen Roche
- 1990 Laurent Fignon
- 1989 Miguel Induráin
- 1988 Erik Breukink
- 1987 Sean Kelly
- 1986 Urs Zimmermann
- 1985 Stephen Roche
- 1984 Sean Kelly
- 1983 Sean Kelly
- 1982 Laurent Fignon
- 1981 Bernard Hinault
- 1980 Michel Laurent
- 1979 Joop Zoetemelk
- 1978 Bernard Hinault
- 1977 Jean Chassang
- 1976 Patrick Beon
- 1975 Jacques Esclassan
- 1974 Bernard Thévenet
- 1973 Jean-Pierre Danguillaume
- 1972 Raymond Poulidor
- 1971 Raymond Poulidor
- 1970 Georges Chappe
- 1969 Gilbert Bellone
- 1968 Raymond Poulidor
- 1967 Jacques Anquetil
- 1966 Raymond Poulidor
- 1965 Jacques Anquetil
- 1964 Raymond Poulidor
- 1963 Jacques Anquetil
- 1962 Joseph Groussard
- 1961 Jacques Anquetil
- 1960 Jean Graczyk
- 1959 André Darrigade
- 1958 Roger Hassenforder
- 1957 Jean Forestier
- 1956 Roger Hassenforder
- 1955 René Privat
- 1954 Roger Hassenforder
- 1953 Robert Desbats
- 1952 Louison Bobet
- 1951 Louison Bobet
- 1950 Pierre Barbotin
- 1949 Emile Idée
- 1948 Camille Danguillaume
- 1947 Emile Idée
- 1946 Kleber Piot
- 1945 Jo Goutorbe
- 1944 Roger Piel
- 1943 Emile Idée
- 1940 Emile Idée
- 1939 André Deforge
- 1938 Pierre Jaminet
- 1937 Roger Lapébie
- 1936 Paul Chocque
- 1935 René Le Grevès
- 1934 Roger Lapébie
- 1933 André Leducq
- 1932 Léon Le Calvez
Weblinks
- Offizielle Website (frz. und engl.)
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