- Créditos
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Der Crédito (span. für Kredit bzw. Glaubwürdigkeit) war eine argentinische Komplementärwährung, die am 1. Mai 1995 in Bernal, Provinz Buenos Aires, auf einem Flohmarkt ihren Anfang fand.
Der Betreiber der Währung war das "Red Global de Clubes de Trueque Multireciproco" (RGT), auch "Global Network of Multi-Reciprocal Exchange Clubs" oder "Global Exchange Network" (GEN).
Die Währung begann als Tauschkreis, wurde aber schnell durch gedruckte Währungen ersetzt. Nach weiteren Experimenten mit einem "nodine" genannten Tauschkreis (no dinero, kein Geld) wurden Créditos letztlich als gedruckte Währung verbreitet. [1]
Das RGT war organisiert als ein Netzwerk von Tauschclubs mit Teilnehmern aus einer gebildeten Mittelklasse, die durch die Argentinien-Krise in den späten 1990ern arbeitslos geworden waren.
Die Clubs des RGT waren nicht zentral organisiert und hatten auch kein zentrales Regelwerk. Jeder Club entschied selbst, welche Créditos anderer Clubs er akzeptierte und nicht alle Clubs gaben eigene Créditos aus. Clubs, die Créditos ausgaben, stellten für gewöhnlich 30 bis 50 Créditos per Teilnehmer aus. In einer späteren Phase gruppierten sich einige Clubs in Zonen und Netzwerken, wobei die Zonen die Herausgeber von Créditos wurden. Die ungeplante Struktur des Systems erlaubte ein sehr schnelles Wachstum, aber sie machte das System auch angreifbar für Fälschungen.
Der Crédito war eine zinslose Währung, die im Wert dem Argentinischen Peso gleich sein sollte, der wiederum an den Wechselkurs des US-Dollars gekoppelt war. Geschätzte 400 Millionen US-Dollar an Gütern und Waren wurden im Jahr 2000 mit Créditos gehandelt. Eine Umfrage, die von Mitgliedern des ökonomischen Instituts der Harvard University durchgeführt wurde, ergab eine persönliche, mittlere Tauschrate von zwei Créditos für einen Peso (2002-2003) durch Teilnehmer, die Waren oder Dienstleistungen in beiden Währungen anboten. [2]
Im Juli 2002 war die Arbeitslosenquote in Argentinien auf über 20 Prozent angestiegen und etwa sieben Prozent der Bevölkerung nutzten den Crédito. Argentinien hatte bereits in den sechs Jahren davor eine Arbeitslosenquote von etwa 17 Prozent.
Das System wurde in allen Provinzen Argentiniens eingesetzt und hatte für eine begrenzte Zeit eine akzeptable Zuverlässigkeit. Als die Lage der nationalen Ökonomie sich weiter verschlechterte, nahm die Zahl der Teilnehmer in den RGT-Clubs jedoch rapide zu und eine wachsende Prozentzahl gab Créditos aus, ohne ausreichend Waren oder Dienste anzubieten. Das System litt unter Hyperinflation und Fälschungen. Zwischen 2002 und 2003 erweiterte die Regierung die Arbeitslosenversicherung von vorher 0,2 Millionen Berechtigten auf 2,5 Millionen Berechtigte und machte damit den Peso einer Bevölkerungsschicht wieder als Zahlungsmittel zugänglich, die Créditos nutzte, aber eine 89 Prozent Präferenz für den Peso hatte. [3]
Quellenangaben
- ↑ Reinventing the Market: Alternative Currencies and Community Development in Argentina International Journal of Community Currency Research, 2000: Volume 4, ISSN 1325-9547
- ↑ 4.1 Survey of Exchange Club Participants and Coordinators (SECPC-2002), Secondary Currency: An Empirical Analysis
- ↑ 3 A Framework to Study Secondary Currency, Secondary Currency: An Empirical Analysis
Siehe auch
- Credito ist auch eine Komplementärwährung in Italien, siehe Regiogeld.
Weblinks
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