DGB-Index Gute Arbeit

DGB-Index Gute Arbeit

Der DGB-Index Gute Arbeit, auch DGB-Index genannt, ist ein Instrument des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zur Erhebung einer Beurteilung der Arbeitswelt durch abhängig Beschäftigte in Deutschland.

Dieser durch den DGB entwickelter Index steht in engem Zusammenhang mit dem Leitbild Gute Arbeit der deutschen Gewerkschaften.

Inhaltsverzeichnis

Index von 2007 und 2008

Der DGB-Index Gute Arbeit 2007 erfasst 15 Arbeitsdimensionen, in drei Bereiche unterteilt, zur Messung der Qualität von Arbeit:[1]

Teilindex Ressourcen
Qualifizierungs- und Entwicklungsmöglichkeiten; Möglichkeiten für Kreativität; Aufstiegsmöglichkeiten; Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten; Informationsfluss; Führungsqualität; Betriebskultur; Kollegialität; Sinngehalt der Arbeit; Arbeitszeitgestaltung.
Teilindex Belastungen
Arbeitsintensität; Körperliche Anforderungen; Emotionale Anforderungen.
Teilindex Einkommen und Sicherheit
Berufliche Zukunftsaussichten/Arbeitsplatzsicherheit; Einkommen.

Auf einer Skala von 0 bis 100 erreichte der DGB-Index 2007 insgesamt einen Wert von 58 Punkten. Punktzahlen von 80 bis 100 wurden als „gute Arbeit“ gewertet, von 50 bis 80 als mittelmäßige Arbeit und von 0 bis 50 als „schlechte Arbeit“. In dieser Skala hatten 2007 unter allen befragten Arbeitnehmern 12 % gute Arbeit, 54 % mittelmäßige Arbeit und 34 % schlechte Arbeit. [2]

Sonderauswertungen des DGB-Index 2007 wurden zu den Themen Vereinbarkeit von Familie und Beruf[3] und Arbeitsqualität aus Sicht von jungen Beschäftigten (unter 30 Jahre)[4] erstellt.

Der Index 2008 führe zu ähnlichen Zahlen wie im Vorjahr: 13 % gute Arbeit, 55 % mittelmäßige Arbeit und 32 % schlechte Arbeit. Nur jeder achte Arbeitnehmer sei aber mit seinen Arbeitsbedingungen zufrieden.[5]

Gewerkschaftlicher Kontext

Der DGB-Index Gute Arbeit für Ingenieurberufe.

Der DGB-Index Gute Arbeit wurde in Projektverantwortung von ver.di erarbeitet. Laut Aussage von 2007 des ver.di-Vorsitzendem Frank Bsirske zählt dieser Index zu den wichtigsten arbeitspolitischen Vorhaben der vorangehenden Jahre. Die Aufstellung des Index steht im Zusammenhang mit der Kampagne Gute Arbeit des DGB, in welcher der DGB darauf zielt, die Ansprüche der Beschäftigten zu Kernforderungen zu verdichten und als Grundlage gewerkschaftspolitischen Handelns zu verwenden. [6]

Als Handlungsfelder im Themenkreis Gute Arbeit nannte Bsirske die Regulierung beziehungsweise Eindämmung unsicherer und schlecht bezahlter Beschäftigung sowie, im Zusammenhang mit dem Themenfeld Altersarmut und Rente mit 67 Jahren, Forderungen nach neuen Wegen zum Vorruhestand und für Altersteilzeit, einem gesetzlichen Mindestlohn, gesetzlichen Regelungen gegen den Missbrauch von Leiharbeit und einer Stärkung der gesellschaftlichen Solidarität bei der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung.[6]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Wie funktioniert der Index? Abgerufen am 17. Mai 2008.
  2. DGB-Index Gute Arbeit – Der Report. Abgerufen am 17. Mai 2008 (PDF, 791 KB).
  3. Work-Life-Balance 2007 – Der Report. Abgerufen am 17. Mai 2008 (PDF, 1 MB).
  4. Arbeitsqualität aus Sicht von jungen Beschäftigten (unter 30 Jahre) – Sonderauswertung des DGB-Index Gute Arbeit 2007. Abgerufen am 17. Mai 2008 (PDF, 1 MB). Auch: Die wichtigsten Ergebnisse (PDF, 361 KB).
  5. Immer mehr mittelmäßige Jobs. www.sueddeutsche.de, 26. Juni 2008, abgerufen am 28. Juni 2008.
  6. a b Frank Bsirske: Der DGB-Index Gute Arbeit zählt zu den wichtigsten arbeitspolitischen Vorhaben. Abgerufen am 17. Mai 2008 (Zuerst erschienen in: Gute Arbeit. Zeitschrift für Gesundheitsschutz und Arbeitsgestaltung, Heft 10/2007, www.gutearbeit-online.de).

Weblinks


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