DIN 6763

DIN 6763
Logo des Deutschen Instituts für Normung DIN 6763
Bereich Nummerung
Regelt Nummerung; Grundbegriffe
Kurzbeschreibung Bilden, Erteilen, Verwalten und Anwenden von Nummern
Letzte Ausgabe 12.1985
ISO

Unter Nummerung wird das „Bilden, Erteilen, Verwalten und Anwenden von Nummern“ für Nummerungsobjekte verstanden (DIN 6763). Nummerungsobjekte im Sinne dieser Definition können Gegenstände, Datenträger, Personen oder Sachverhalte sein. Eine Nummer im Sinne der Nummerung ist eine festgelegte Folge von Zeichen wie Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen.

Inhaltsverzeichnis

Problemstellung

In Unternehmen und anderen Organisationen, insbesondere in deren Informationssystemen, muss jeder Gegenstand, jeder Sachverhalt und jede Person eindeutig und unverwechselbar angesprochen werden können, seien es Einzelteile, Gruppen, Erzeugnisse, Betriebsmittel, Zeichnungen, Vorschriften, Belege, Ereignisse, Vorgänge, Kalenderwochen, Mitarbeiter, Kunden oder Lieferanten.

Die Zuordnung von Objekten zu bestimmten Klassen (Klassifizierung) ist die zweite wichtige Aufgabe der Nummerung. Sie dient der Findung ähnlicher Objekte wie Teile, Bücher, Betriebsmittel, Telefonteilnehmer (Vorwahl), Fertigungsfamilien usw.. Die Aufgabe der Nummerung ist in diesem Fall Klassifikation, nicht Identifikation.

Aufgaben von Nummern

Nummern informieren. Unterschieden werden Identnummern, Klassifizierungsnummern und Prüfnummern.

Identnummern sind Zählnummern (z.B. Hausnummer) oder anderweitig festgelegte Nummern (z.B. Telefonnummer). Ein Nummerungsobjekt ist identifiziert, wenn es mit Hilfe seiner Nummer eindeutig erkannt, bezeichnet oder angesprochen werden kann (in Anlehnung an DIN 6763). Die einfachste Form einer Identnummer ist eine Zählnummer.

Klassifizierungs- oder Ordnungsnummern sind beispielsweise Zeugnisnoten oder Werkstoffgruppen. Ein Nummerungsobjekt ist klassifiziert, wenn es mit Hilfe seiner Nummer in eine Gruppe (Klasse) eingeordnet werden kann, die nach vorgegebenen Gesichtspunkten gebildet worden ist (DIN). Die Bildung der Gruppen oder Klassen geschieht mit Hilfe eines Nummernplans, der dem Zweck der Klassifizierung dient. Den klassifizierenden Teil einer Nummer nennt man auch Schlüssel, die Nummernvergabe auch Verschlüsselung.

Viele bekannte verwendete Nummern bestehen aus einem klassifizierenden und einem identifizierenden Nummernteil. Deutsche Autonummern bestehen aus einem klassifizierenden Teil (F) und einem Teil, der – zusammen mit dem klassifizierenden Teil – identifiziert (F 688).

Eine Prüfnummer ist ein angehängtes Zeichen zum Prüfen der Richtigkeit einer Nummer (nach DIN).

Nummernplan

Der Nummernplan ist eine Übersicht über die im voraus festgelegten Bedeutungen von klassifizierenden Nummernteilen (nach DIN). Es gibt hierarchisch (dezimal) und nebengeordnet (dekadisch) aufgebaute Nummernpläne. Der Nummernplan der DK ist ein Beispiel einer Dezimalklassifikation. Bei einem nebengeordneten Nummernplan können die Klassen der einzelnen Stellen beliebig miteinander verknüpft werden. Die Benummerung von Teilefamilien nach Opitz ist ein Beispiel einer Kombination aus hierarchisch und nebengeordneten Elementen eines Nummernplans.

Ein Nummernschema ist die Darstellung des formalen Aufbaus der Nummern und deren Schreibweise.

Nummernsystem

Viele Nummern haben eine große Anzahl Stellen, die aus vielen Nummernteilen bestehen. Ein Nummernsystem ist die Beschreibung und Erläuterung der zweckdienliche Gliederung und Zusammenfassung von Nummern oder Nummernteilen (nach DIN). Hier kann man unterscheiden zwischen vollsprechenden, halbsprechenden und nichtsprechenden Nummernsystemen. Der Vorteil sprechender Nummern ist die leichte Merkbarkeit, die das Arbeiten mit ihr erleichtert, der Nachteil ist die meist große Länge der Nummer, der deshalb große Aufwand der Erfassung und Pflege und die Gefahr des "Platzens", wenn nicht vorhersehbare oder nicht vorhergesehene Gesichtspunkte eine Erweiterung erfordern oder wenn die die Eindeutigkeit bestimmende Zählnummer zu klein gewählt wurde.

Sprechende, um einen identifizierenden Teil erweiterte Nummernsysteme, werden Verbundnummernsysteme genannt. Parallelnummernsysteme heißen systemfreie Nummernsysteme, bei denen parallel neben einer kurzen identifizierenden Nummer mehrere voneinander unabhängige Klassifizierungsnummern zugeordnet sind. Parallelnummernsysteme haben einige entscheidende Vorteile: sie können unbegrenzt wachsen; die Klassifikation unterschiedlicher Merkmale ist unabhängig von anderen Merkmalen; man kann deshalb Merkmale, die auf Grund technischer Entwicklung bedeutungslos geworden sind einfach weglassen oder nicht weiter pflegen, während die Berücksichtigung neuer Gesichtspunkt durch zusätzliche Nummernteile erfolgen kann.

Beispiele

Siehe auch

Weblinks


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