Dagmar Enkelmann

Dagmar Enkelmann
Dagmar Enkelmann

Dagmar Enkelmann geb. Ebert (* 5. April 1956 in Altlandsberg, Kreis Strausberg) ist eine deutsche Politikerin (Die Linke).

Sie ist seit 2005 Parlamentarische Geschäftsführerin der Linksfraktion im Bundestag.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Abitur 1974 in Strausberg absolvierte Dagmar Enkelmann ein Studium der Gesellschaftswissenschaften an der Karl-Marx-Universität Leipzig, welches sie 1979 als Diplom-Gesellschaftswissenschaftlerin beendete. Anschließend war sie als Dozentin an der FDJ-Jugendhochschule „Wilhelm Pieck“ am Bogensee bei Bernau tätig. Von 1985 bis 1989 war sie Aspirantin an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED. 1989 erfolgte hier ihre Dissertation A mit der Arbeit Analyse und Kritik des Konzepts bürgerlicher Ideologen der BRD „Identitätskrise der Jugend der DDR“. Nach der Wende erhielt sie im Zuge der üblichen Anerkennungsverfahren mangels westdeutschen Pendants anstelle der Dipl.-Gesellschaftswissenschaftlerin den akademischen Titel Dipl.-Historikerin zugesprochen.

Dagmar Enkelmann ist in dritter Ehe verheiratet, hat 3 Kinder und wohnt in Bernau bei Berlin.

Partei

1977 wurde sie Mitglied der SED. Von 2003 bis 2006 war sie stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS. Durch den Zusammenschluss von WASG und PDS im Jahr 2007 wurde sie Mitglied der Partei Die Linke.

Abgeordnete

Von März bis Oktober 1990 gehörte sie der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR an. Am 3. Oktober 1990 wurde sie gemeinsam mit weiteren 143 von der Volkskammer gewählten Abgeordneten Mitglied des Deutschen Bundestages. Nach der Bundestagswahl 1998 schied sie aus dem Bundestag zunächst aus.

Von 1999 bis 2005 gehörte sie dem Landtag von Brandenburg an und war hier von 1999 bis 2004 Mitglied des PDS-Fraktionsvorstandes, umwelt- und energiepolitische Sprecherin der PDS-Fraktion sowie Mitglied des Ausschusses für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung. Von 2004 bis 2005 war Dagmar Enkelmann Vorsitzende der PDS-Landtagsfraktion.

2005 wurde sie erneut über die Landesliste Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier ist sie seit November 2005 Parlamentarische Geschäftsführerin der Bundestagsfraktion Die Linke. Im Bundestag ist sie Mitglied im Ältestenrat und im Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung. 2009 wurde sie erstmals als Direktkandidatin in den Bundestag gewählt.

Seit 2008 ist sie auch stellvertretendes Mitglied im 3. Stiftungsrat der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Seit 1998 ist Dagmar Enkelmann als Stadtverordnete der Stadt Bernau bei Berlin und in dieser Funktion Mitglied des Aufsichtsrats der Städtischen Entwicklungsgesellschaft Bernau (STAB).

Am 26. Februar 2010 wurde Dagmar Enkelmann zusammen mit vielen Mitgliedern ihrer Fraktion von der Bundestagsdebatte zur Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes ausgeschlossen, nachdem diese gegen die Geschäftsordnung des Bundestages verstoßen hatte, indem sie vom Platz aus Schilder zum Thema hochhielten. Die Fraktion verließ geschlossen den Saal. Auf Vorschlag von Bundestagspräsidenten Lammert wurde die Fraktion jedoch wieder zur Abstimmung zugelassen.[1]

Kritik

Im Juli 2008 sorgte Dagmar Enkelmann bundesweit für Schlagzeilen mit der Antwort in einer Fernsehsendung bezüglich der Umfrage „Sind Sie mit der Art und Weise, wie die Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland funktioniert zufrieden?“. Sie antwortete: „Auch ich finde, diese Demokratie löst die Probleme der Menschen nicht.“ Auf eine spätere Nachfrage auf der Website Abgeordnetenwatch.de zu dieser Äußerung führte sie unter anderem aus: „Das hat seine Ursachen eben auch in den deutlichen Demokratiedefiziten, auf die ich in der Sendung hingewiesen habe, und denen unter anderem mit Volksentscheiden und Volksbegehren auch auf Bundesebene beizukommen wäre. […] Ob die bürgerliche Demokratie tatsächlich das Nonplusultra ist oder die Vision eines demokratischen Sozialismus Realität werden könnte, ist eine Frage, die wohl erst in der Zukunft beantwortet wird.“[2]

Dagmar Enkelmann verweigert den Einblick in die oben genannte Dissertation, für die sie heute den Doktortitel trägt.[3]

Weblinks

Quellen

  1. Spiegel-Online: Afghanistan: Lammert wirft Linke aus dem Bundestag; Meldung vom 26. Februar 2010
  2. Antwort auf abgeordnetenwatch.de
  3. Hinweis auf 'Achse des Guten'

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