Daniel Friedrich Eduard Wilsing

Daniel Friedrich Eduard Wilsing

Daniel Friedrich Eduard Wilsing (* 21. Oktober 1809 in Hörde; † 2. Mai 1893 in Berlin) war ein deutscher Komponist der Romantik.

Leben

Daniel Friedrich Eduard Wilsing war ein Urenkel des Kantors Johann Gottlieb Preller an der Dortmunder Marienkirche. Er erhielt seine Ausbildung in Wesel, Dortmund und Soest (Lehrerseminar). Im Bereich der Musik war er zunächst Autodidakt. Zwischen 1829 und 1834 war er als Organist an der evangelischen Haupt- und Mathena-Kirche in Wesel tätig, überwarf sich jedoch mit dem dortigen Presbyterium. Erst nach seinem Umzug nach Berlin im Jahr 1834 erhielt er Kompositionsunterricht, wie Felix Mendelssohn Bartholdy war er Schüler von Ludwig Berger.

Seine Psalmenkomposition „De profundis“, Friedrich Wilhelm IV. gewidmet und von diesem mit der goldenen Kunst- und Wissenschafts-Medaille belohnt, wurde von Robert Schumann hochgelobt. In seinem berühmten Brahms-Aufsatz „Neue Bahnen“ der NZfM vom 28. Oktober 1853 beschrieb Schumann Wilsing als "tiefsinnigen, großer Kunst beflissenen geistlichen Tonsetzer" unter den "hochaufstrebenden Künstlern der jüngsten Zeit". Über das „De profundis“ urteilte er: "Ein ´De profundis´ für vierfachen Chor mit Orchester, in diesem Jahr erschienen, gehört zu den größten und gewaltigsten Meisterwerken, die unsere Zeit hervorgebracht." Und zuvor schrieb Schumann bereits an seinen Schüler Hermann Krigar: "Von aller geistlichen neuen Musik, die ich kenne, wüsste ich nichts, was diesem zu vergleichen wäre. Der Künstler, der es geschaffen, ist, der Höhe seiner Musik nach, ein zu festgegründeter Geist, als dass ihm das Urtheil der Welt etwas anhaben könnte."

Eine schwere geistige Erkrankung hinderte Wilsing später am weiteren Komponieren und auch seine Menschenscheue (Krigar schreibt in einem Brief an Schumann: "Dazu gehört, dass er selbst seinen genauesten Bekannten sich oft gänzlich verschließt [...] Er selbst ist nicht im Stande für sein Werk [...] auch nur einen Schritt zu thun, selbst auf die Gefahr hin, daß es Niemand zu sehen bekommt.") verhinderte höheren Bekanntheitsgrad. Außerdem hat Wilsing am Ende seines Lebens alle persönlichen Dokumente verbrannt.

Werke

  • De profundis für vier vierstimmige Chöre, Soli und Orchester über den 129. Psalm (Vulgata-Zählung) (1850)
  • Oratorium "Jesus Christus" (1875/93), Berliner Staatsbibliothek
  • 3 Grandes Sonates für Klavier op.1
  • Caprice für Klavier op.6
  • Sonate für Klavier op.7
  • Fantasie für Klavier op.10
  • Humoreske für Klavier op.11
  • Sonate für Pianoforte und Violine (1832); Verlag Dohr ISMN M-2020-1160-7

Weblinks


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