- Daniel Gottlob Türk
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Daniel Gottlob Türk (* 10. August 1750 in Claußnitz bei Chemnitz; † 26. August 1813 in Halle) war ein deutscher Organist, Musiktheoretiker und Komponist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Daniel Gottlob Türk wurde als Sohn des Gräflich-schönburgischen Musicus instrumentalis Daniel Türk geboren. Der Vater war im Hauptberuf Strumpfwirker und arbeitete gelegentlich als Schreiber der Bergwerksbehörde. Er erteilte dem kleinen Gottlob den ersten Geigenunterricht und führte diesen an die Musik heran, die sein Lebensinhalt werden sollte.
Als Schüler der Dresdner Kreuzschule wurde der Kantor und Bach-Schüler Gottfried August Homilius sein musikalischer Mentor. Von 1772 an studierte er zwei Jahre an der Universität Leipzig, wo er vom Thomaskantor Johann Adam Hiller stark gefördert und beeinflusst wurde. Er führte ihn in die Musik des Barock (vor allem Händel) ein und legte durch seine hervorragende theoretische und praktische Arbeit als Musikpädagoge die Grundlagen für Türks spätere Erfolge.
Über drei Monate erhielt er von Johann Wilhelm Häßler Klavierunterricht. Dank Hillers Empfehlung erhielt Türk 1774 das Kantorat an der Ulrichskirche in Halle und die damit verbundene Stelle als Nonus am Lutherischen Gymnasium.
Auf seinen eigenen Antrag vom 18. April 1779 erhielt er das Recht, an der hallischen Friedrichs-Universität Vorlesungen über die Theorie der Musik und die musikalische Satzkunst abzuhalten. Mit dieser ehrenvollen Berufung war für Halle gleichzeitig die erstmalige Verleihung des Titels „Universitäts-Musikdirektor“ verknüpft. Türk war der zweite Universitäts-Musikdirektor, der je in Deutschland ernannt wurde. Zu seinen Schülern dort gehört u.a. der Zelter-Schüler Johann Friedrich Naue.
Türk bildete aus der Studentengemeinde ein akademisches Collegium musicum. Er betreute musikalisch alle Universitätsveranstaltungen und hatte Studenten und Professoren als ständigen Hörerstamm. Als er mit seiner Konzerttätigkeit begann, gab es in Halle bereits ein Collegium musicum, das der Universitätsmusicus, der Flötenspieler Johann Christoph Gottfried Weinmann leitete. Die anfängliche Konkurrenz verwandelte sich bald in eine enge Zusammenarbeit, als Weinmann im Jahr 1782 Türks Stellvertreter im vereinigten Collegium musicum wurde.
Im Jahr 1783 heiratete er Johanna Dorothea Rosine Schimmelpfennig, mit der er zwei Kinder zeugte. Die musikalisch begabte Tochter wirkte bereits in jungen Jahren als Konzertpianistin. 1787 wurde Türk Organist an der Frauenkirche in Halle.
Die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät wurde ihm 1808 verliehen. Zeitgleich wurde er von der Universität zum Professor der Musik befördert. Nach dem Tod seiner Frau übernahm er 1808 die Leitung des Stadtsingechores. Von 1810 an unterrichtete er den hochtalentierten Carl Loewe. Türk erkrankte 1813 an einem schweren Leberleiden, an dessen Folgen er kurz darauf verstarb.
Besondere Verdienste erwarb sich Türk um die Wiederbelebung der Musik Georg Friedrich Händels. Bis zu seinem Tod schrieb er 18 Klaviersonaten und mehrere Lieder.
Werke
Seine theoretischen und didaktischen Werke sind:
- Von den wichtigsten Pflichten eines Organisten (Leipzig u. Halle 1787, neue Ausgabe von Naue. 1838)
- Klavierschule, mit kritischen Anmerkungen (Leipzig 1789)
- Kurze Anweisung zum Generalbaßspielen (Leipzig 1791; 5. Aufl. von Naue, 1841)
- Anleitung zu Temperaturberechnungen (Leipzig 1806, 1808 gedruckt)
Literatur
- Robert Eitner: Türk, Daniel Gottlob. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 39, Duncker & Humblot, Leipzig 1895, S. 12.
- Walter Serauky: Musikgeschichte der Stadt Halle, Zweiter Band, Zweiter Halbband Von Wilhelm Friedemann Bach bis Robert Franz, Max Niemeyer Verlag, Halle, 1942, S.135-233.
- Kathrin Eberl-Ruf, Daniel Gottlob Türk - ein städtischer Musiker im ausgehenden 18. Jahrhundert, Beeskow 2011.
Weblinks
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