- Daniel Krencker
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Daniel Krencker (* 15. Juli 1874 in Andolsheim; † 10. November 1941 in Berlin) war ein aus dem Elsass stammender deutscher Bauforscher.
Der Sohn eines Pfarrers studierte zunächst an der Universität Straßburg Naturwissenschaften und Mathematik, anschließend von 1894 bis 1898 Architektur an der Technischen Hochschule Charlottenburg. Krencker wurde als Student Mitglied der Wingolfsverbindung Argentina Straßburg, des Berliner Wingolf und des Charlottenburger Wingolf. Nach Tätigkeit im Staatsdienst nahm er als Bauforscher an einer Expedition in den Vorderen Orient teil, die von 1900 bis 1904 unter anderem Baalbek und Palmyra erforschte. Weitere Forschungsreisen führten Krencker in den folgenden Jahren nach Aksum in Äthiopien und nach Anatolien (Hattuša). Nachdem er für einige Jahre Leiter des Hochbauamtes in Quedlinburg gewesen war, leitete Krencker ab 1912 die Ausgrabungen der Kaiserthermen in Trier, die man vor seinen Forschungen für einen Palastbau gehalten hatte. Nach Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg ging Krencker 1922 als Professor für Baugeschichte an die Technische Hochschule Berlin.
Krencker beschäftigte sich vor allem mit der römischen und spätantiken Baugeschichte. Zu seinen bedeutendsten Forschungsgebieten gehörten die antiken Tempel des Vorderen Orients, etwa in Ankara und Aizanoi, sowie die römischen Thermen, die er als erster systematisch untersuchte.
1910 wurde Krencker korrespondierendes, 1922 ordentliches Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts.
Schriften
- Ältere Denkmäler Nordabessiniens. Reimer, Berlin 1913.
- Das römische Trier. Dt. Kunstverlag, Berlin 1923.
- (mit E. Krüger, H. Lehmann, H. Wachtler): Die Trierer Kaiserthermen. Abt. 1. Ausgrabungsbericht und grundsätzliche Untersuchungen römischer Thermen. Filser, Augsburg 1929.
- (mit Martin Schede): Der Tempel in Ankara. de Gruyter, Berlin 1936.
- (mit Willy Zschietzschmann): Römische Tempel in Syrien. Text- und Tafelband. de Gruyter, Berlin 1938; Nachdruck 1978.
- Die Wallfahrtskirche des Simeon Stylites in Kalʼat Sim'ân. - Akademie der Wissenschaften, Berlin 1938.
- (beab. u. hrsg. v. Rudolf Naumann): Der Zeustempel zu Aizanoi. Nach den Ausgrabungen von Daniel Krencker und Martin Schede. de Gruyter, Berlin 1979. (Denkmäler antiker Architektur 12). ISBN 3-11-007879-1
Literatur
- Christoph Schwingenstein: Krencker, Daniel. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, S. 8 f.
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